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035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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als hätten sie die Halle vorher nie gesehen. Schweigend schritten sie an Eva und Dorian vorüber ins Freie.
    »Ist Ihre Sperre noch in Ordnung, Eva?«
    »Die Kopfschmerzen beginnen wieder«, klagte sie. »Bald hat er mich wieder im Griff, Dorian.«
    »Aber es hat sich gelohnt, Eva. Die Touristen sind wenigstens raus aus diesem unheimlichen Bau. Kommen Sie! Wir wollen uns jetzt beeilen.«
    Er schaute noch einmal auf die Touristen zurück, die schweigend zum Dorf hinuntergingen, dann aber von wehenden Nebelschwaden verschluckt wurden. Eva hatte es sehr eilig. Bald hatten sie die Dorfstraße erreicht. Eva führte ihn zu dem Haus, in dem er sie beobachtet hatte. Hinter einem Fenster im Obergeschoß brannte Licht.
    »Ich werde hier auf Sie warten«, sagte sie. »Hoffentlich bleibt Ihnen noch genügend Zeit für Mr. Sullivan.«
    Dorian ging auf das Haus zu und dachte intensiv an die drei blutgierigen Doggen, doch sie tauchten nicht auf. Die Tür war geöffnet. Er stieg über eine breite Treppe nach oben und steuerte auf eine Tür zu, die nur angelehnt war. Hunter dachte intensiv an Trevor Sullivan.
    Der O.I. saß in einem Rollstuhl und sah müde und eingefallen aus.
    »Da sind Sie ja endlich!« sagte er verärgert. »Sie haben sich viel Zeit gelassen.«
    »Sie können froh sein, daß ich überhaupt hier bin«, gab Dorian zurück.
    Jawohl, das war tatsächlich Sullivan. Diesmal wurde ihm kein Trugbild vorgegaukelt.
    »Sie sehen, was aus mir geworden ist, Hunter. Ich bin nur noch ein altes Wrack.«
    »Das ich sofort mit nach London nehmen werde.«
    »Sie Optimist!« gab Sullivan gereizt zurück. »So einfach ist das nicht.«
    »Wer sollte mich daran hindern?«
    »Das, was auch Sie wahrscheinlich schon am eigenen Leib gespürt haben. Wir stecken hier in einem Bannkreis, den wir allein nicht durchbrechen können.«
    »Wer hält Sie hier eigentlich fest? Der Secret Service oder dieser Jemand?«
    »Irgendeine übersinnliche Kraft. Hoffentlich haben Sie Ihre Dämonenbanner mitgebracht.«
    »Die sind mir gestohlen worden.«
    »Wie konnte das passieren?«
    Hunter ging auf die Frage Sullivans überhaupt nicht ein. »Wo steckt dieser Jemand, der Sie festhält?«
    »Er wohnt hier irgendwo im Dorf, aber darauf kommt es gar nicht mehr an. Sie sitzen jetzt so fest wie ich. Herrliche Aussichten!«
    »Noch ist nichts verloren«, gab Dorian zurück. »Dann werde ich eben die Hilfe der Schwarzen Familie in Anspruch nehmen müssen.«
    »Sind Sie verrückt, Hunter! Dann kommen wir ja vom Regen in die Traufe.«
    »Ohne dieses Risiko geht es eben nicht. Die Schwarze Familie wird mit Freuden kommen.«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Hunter. Sie ist scharf auf Ihren Skalp. Gut, ich bin einverstanden, was auch immer Sie planen. Ich habe keine Lust, den Rest meines Lebens in diesem Nest zu verbringen.«
    Dorian schloß die Augen und konzentrierte sich. Er dachte an eine Schwarze Familie, die überhaupt nicht existierte, die nichts mit der echten Schwarzen Familie zu tun hatte. Dazu zeichnete er mit dem Zeigefinger Pentagramme auf den Fußboden, murmelte Beschwörungsformeln, machte magische Zeichen in der Luft.
    Dann richtete er sich auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er sah völlig erschöpft aus.
    Trevor Sullivan beugte sich in seinem Rollstuhl vor, als so etwas wie Nebelschwaden durch das Zimmer zogen, sich verdichteten und zu einer Gestalt wurden. Sie schien aus dem Mittelalter zu stammen, war mittelgroß und schlank und trug einen Spitzhut mit Spielfeder. Das Gesicht der Erscheinung war knochig und hatte einen schlauen Ausdruck. In den schrägstehenden Augen nisteten Boshaftigkeit und Tücke. Ein kleines Bocksbärtchen zierte das eckige, hervorspringende Kinn.
    Dorian hatte sich an einen alten Stahlstich erinnert, den er in einer Faustausgabe gesehen hatte. Die Gestalt war durch seine Gedanken zum Leben erweckt worden. Sie verbeugte sich spöttisch und faßte nach dem langen Schleppdegen an der Seite.
    »Satanas!« stieß Dorian hervor und hob in gespielter Abwehr den linken Arm.
    In diesem Moment verwandelte sich Trevor Sullivan. Aus dem Rollstuhl stieg Eva. Sie lachte schrill und ging auf die von Hunter gedachte Erscheinung zu.
    »Endlich!« rief sie. »Endlich sehe ich dich! Jetzt wird alles gut.«
    »Irrtum«, korrigierte Hunter sie. »Das war ein Test und Bluff zugleich. Ich wollte nur die Wahrheit herausfinden.«
    Ihr Gesicht spiegelte nur noch Haß. Mit glühenden Augen starrte sie Hunter an. Ihre gespreizten Hände

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