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035 - Das Dorf der Kannibalen

035 - Das Dorf der Kannibalen

Titel: 035 - Das Dorf der Kannibalen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Stimme und täuschte eine andere Richtung vor.
    Trevor Sullivan ließ sich täuschen. Er betrat vorsichtig das Gartenhaus. Hunter lief um die Ecke und schmetterte die Tür zu. Die Reaktion war frappierend.
    Das Überwesen, das seine Gedanken über Eva anzapfte, erkannte, daß es durchschaut worden war. Das kleine Gartenhaus war plötzlich nicht mehr vorhanden. Frei und ohne jeden Schutz stand Sullivan in der Dunkelheit, inmitten von mannshohem Gesträuch; und dann verwandelte er sich vor Hunters Augen in ein kahlköpfiges, spitzohriges Wesen, das sich verwirrt umschaute.
    »Da sind Sie ja endlich, Mr. Sullivan!« sagte Dorian zu diesem Überwesen und tat erleichtert. Er konzentrierte sich, während er sprach, auf das äußere Erscheinungsbild des O.I. stellte ihn sich plastisch vor. Dorian ging noch einen Schritt weiter. Er sah einen Sullivan, dessen linker Arm in Gips war und in einer Schlaufe hing.
    Die Rückverwandlung des Kahlköpfigen dauerte ein wenig länger. Das hypnotisch begabte Wesen, das ihn hatte narren wollen, wurde jetzt seinerseits von Hunter genarrt. Trevor Sullivan trug den eingegipsten Arm in einer Schlaufe. Das Überwesen hatte sich genau an Dorians Vorstellung gehalten.
    Damit war für Hunter der letzte Beweis geliefert, daß Eva ihn nicht belogen hatte. Sie mußte sich in der Nähe befinden und zapfte seine Gedanken an. Bevor er dieses Spiel weitertreiben konnte, wurde Sullivan wieder zum Kannibalen. Sein Gegner gab das Versteckspiel auf.
    Der Kahlköpfige drehte sich ein wenig schwerfällig um und suchte nach Hunter, der sich blitzschnell geduckt hatte und hinter dichtem Gesträuch verschwand.
    Dorian warf eine Handvoll Erde über das grunzende Monster. Es warf sich herum und suchte sein Opfer in der falschen Richtung.
    Dorian nutzte die Gelegenheit und griff an. Er schleuderte dem Monstrum einen daumendicken Ast ins Gesicht. Der Kannibale schrie auf und hielt die Hände vor die Augen. Dorian hechtete vor, und seine rechte Handkante landete im Genick des Kahlköpfigen. Dieser sank aufstöhnend auf die Knie. Im Fallen erhielt das Spitzohr den nächsten Schlag, der wie ein Fallbeil wirkte. Als er im dichten Gestrüpp aufschlug, war er bereits tot.
    Dorian richtete sich wieder auf und hielt Ausschau nach weiteren Gegnern. Sein Feind mußte nun endgültig wissen, daß er durchschaut worden war.
    Würde er jetzt all seine Kreaturen mobilisieren, um Hunter zu vernichten?
    Nichts rührte sich jedoch in der Dunkelheit. Der von Hunter erwartete Angriff blieb aus. Dafür erschien Eva. Sie winkte ihm zu und schien in großer Angst und Eile zu sein.

    Die verbliebenen Touristen im Kaminzimmer waren aus ihrer Trance erwacht und sahen sich überrascht um. Sie hatten jedes Zeitgefühl verloren, erinnerten sich aber sehr wohl noch ihrer Buspanne. Sie fühlten sich müde und abgespannt.
    »Du lieber Himmel, was ist das?« stieß jemand hervor und deutete auf die bisher holzvertäfelte Wand neben dem Kamin. Vor seinen Augen hatte sie sich verwandelt und war zu einer nackten Wand aus feuchten Ziegelsteinen geworden. Dann verändere sie sich erneut und wurde zu einer Bücherwand.
    »Ich hab's auch gesehen«, sagte eine ältere Frau. »Das grenzt ja an Hexerei!«
    »Unsinn, meine liebe!« sagte ein pensionierter Oberst überlegen und lächelte milde. »Hexerei gibt es nicht. Das ist dummer Aberglaube.«
    »Aber die Wand verändert sich tatsächlich!« rief eine andere Touristin. »Eben war sie noch eine Bücherwand, jetzt sehe ich nur noch Ziegelsteine.«
    »Sinnestäuschung«, bemerkte der pensionierte Oberst und beschloß, die Verwandlung einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen. Er war ein aufgeklärter Mann, der sich weigerte, an übersinnliche Dinge zu glauben.
    Aufregung entstand unter den Reisenden. Man stritt und schwieg dann betroffen, als das Kaminzimmer endgültig zu einem feuchten Kellerloch wurde und die sanft brennenden Lampen sich in Laternen verwandelten, die nach Petroleum stanken.
    Der Oberst übernahm die Initiative. Er stand auf, bat energisch um Ruhe, nahm seinen Regenschirm in die Hand und überprüfte damit die Ziegelsteinwände.
    »Alles in Ordnung«, sagte er dümmlich. Vielleicht hatte er auch vergessen, was er wirklich hatte prüfen wollen.
    »Nichts ist in Ordnung!« brüllte ihn ein bebrillter Fünfziger an, der an einem College Mathematik lehrte. »Wir haben uns das Kaminzimmer nur eingebildet!«
    »Lächerlich!« schnarrte der pensionierte Oberst, der von Zivilisten ohnehin nicht viel

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