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035 - Das Wachsfigurenkabinett

035 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 035 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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Fähigkeiten. Es war durchaus möglich, daß er sie beobachtete, ohne daß sie etwas davon merkten.
    Collins versuchte Dorian Hunter zu erreichen, doch bekam keine Verbindung.
    Sie kamen an den Stadtrand von London, suchten nach einem Hotel und fanden schließlich ein Motel. Collins stieg aus und kam nach kurzer Zeit zurück. Es waren noch Zimmer frei.
    Das Mädchen stellte endlich die Verbindung mit Hunter her.
     

     
    Dorian Hunter saß in der großen Halle der Villa. Vor sich auf dem Tisch hatte er das Funkgerät. Schweigend hörte er dem Bericht von Coco zu. Und je länger er lauschte, um so größer wurde sein Unbehagen. Ihm wurde klar, mit welch gefährlichem Gegner sie es zu tun hatten.
    Dorian war einverstanden, daß Coco, Collins und Chapman im Motel übernachteten und am Morgen nach Grayville zurückkehrten. Er berichtete Coco nichts vom Verschwinden Shorters und Murrays. Als Murray sich auch nicht mehr gemeldet hatte, hatte Dorian Sam Pattison schweren Herzens hingesandt, ihm jedoch verboten, dem Wachsfigurenkabinett zu nahe zu kommen. Er sollte nur einmal um den Häuserblock fahren und alle Beobachtungen an ihn weitergeben.
    Dorian stand auf, steckte sich eine Zigarette an und ging im Zimmer auf und ab. Er versuchte die bisherigen Fakten zu ordnen. Schließlich setzte er sich wieder hin, griff nach einem Blatt Papier und schrieb die Namen der Leute auf, die verschwunden oder tot waren oder sonst etwas mit diesem Fall zu tun hatten. Die Liste war recht eindrucksvoll. Verschwunden waren Kathy Boucher, Shorter, dessen Frau und Tochter und nun auch noch Murray. Tot war Miriam Corbey. Und alle Fäden liefen im Wachsfigurenkabinett zusammen.
    Durch das Auftauchen des Dämons wurde die ganze Angelegenheit noch geheimnisvoller. Dorian war ziemlich sicher, daß er der Mann im Hintergrund war. Wahrscheinlich war er auch jener Schatten, von dem die sechs Vampire gesprochen hatten.
    Das Sprechgerät schlug an. Dorian drückte auf eine Taste. »Hier Sam«, hörte er die Stimme des Agenten. »Ich bin dreimal um den Häuserblock gefahren, doch keine Spur von Shorters oder Murrays Auto. Soll ich weitersuchen?«
    »Nein. Kommen Sie zurück, Sam! Sahen Sie irgend etwas Verdächtiges?«
    »Nein. Nichts. Das Wachsfigurenkabinett ist dunkel. Soll ich nicht doch einen Blick hineinwerfen?« »Nein!« verbot Dorian heftig. »Mir genügt schon das Verschwinden von Shorter und Murray. Kommen Sie sofort zurück!«
    »Verstanden«, sagte Sam.
    Dorian drückte die Zigarette aus und sah überrascht auf. Phillip, der Hermaphrodit, kam die Treppe herunter. Sein Gesicht war eine Maske. Die Augen hatte er geschlossen. Auf dem Treppenabsatz blieb er stehen, und seine Lippen bewegten sich.
    »Schatten«, sagte der Junge. »Schatten. Überall Schatten.« Dorian trat neben den Jungen und faßte ihn sanft an der Schulter.
    »Geh zurück in dein Zimmer, Phillip!« sagte er.
    Doch der Hermaphrodit hörte nicht auf ihn. Er trug einen dünnen Schlafanzug, und seine Füße waren nackt.
    »Schatten«, sagte der Junge wieder. »Schatten.«
    Zögernd machte er einen Schritt. Dorian wollte ihn zurückhalten, doch Phillip schob seine Hand weg und ging weiter.
    Dorian folgte ihm. Wahrscheinlich wollte ihm der Junge etwas zeigen. Er verfügte über unglaubliche Fähigkeiten, die aber nur selten zum Durchbruch kamen. Der Junge lebte in einer Welt, die eigene Gesetze hatte, die normale Menschen nicht verstehen konnte. Nicht einmal Coco verstand die Gedankengänge des Jungen.
    Phillip durchquerte die Halle. Dorian hielt ihn zurück, als er die Eingangstür öffnen wollte. Er holte Schuhe hervor, zog sie dem Jungen an und legte ihm einen Mantel um die Schultern. Der Junge öffnete die Tür und marschierte los. Und je näher sie dem Gartentor kamen, um so rascher ging er. Schließlich öffnete er das Gartentor und trat auf die Straße. Dorian folgte ihm. Sie gingen einige Meter, dann blieb Phillip plötzlich unbeweglich stehen. Sein Gesicht war bleich. Er hob die rechte Hand und zeigte über die Straße.
    Dorian fluchte leise vor sich hin. Shorters VW und Murrays Mini waren am Straßenrand geparkt. Dorian lief über die Straße und blieb vor den Autos stehen. Sie waren unversperrt und der Zündschlüssel steckte. Zähneknirschend begann er die beiden Wagen zu durchsuchen, fand jedoch keinen Hinweis, der ihm weitergeholfen hätte. Er richtete sich also wieder auf und stellte sich neben Phillip.
    Der Hermaphrodit stand noch immer wie eine Statue da. Er hatte

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