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035 - Das Wachsfigurenkabinett

035 - Das Wachsfigurenkabinett

Titel: 035 - Das Wachsfigurenkabinett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Davenport
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sonst noch etwas?«
    Dorian knurrte: »Ja. Shorter ist verschwunden. Murray. verfolgt Madame Picard. Shorter sollte zu mir kommen, doch er traf bis jetzt nicht ein.«
    »Vielleicht ist er auf ein Bier gegangen«, meinte Coco.
    »Das sieht ihm aber gar nicht ähnlich. Ich mache mir Sorgen.«
    »Es wird schon nichts geschehen sein«, meinte Coco, ohne selbst dran zu glauben.
    Collins kam langsam näher. Sein Gesicht war verzerrt, seine Lippen bebten vor Wut. Er kroch hinters Steuer. »Was nun?« fragte er.
    »Wir fahren weiter und suchen den schwarzen Bentley.«
    Collins nickte grimmig, startete und brauste los. Die schmale Straße verlief schnurgerade. Nach drei Minuten Fahrt tauchten die ersten Häuser von Grayville auf. Es war ein kleines, verschlafenes Dorf, in dem kaum fünfhundert Leute wohnen konnten. Die meisten Häuser lagen an der Landstraße und waren dunkel.
    Collins fuhr langsam, doch sie konnten den schwarzen Bentley nicht entdecken. Nach einer Minute Fahrt erreichten sie den Marktplatz von Grayville. Um einen mittelalterlichen Brunnen gruppierten sich einstöckige, uralte Häuser. Hier herrschte noch ein wenig Betrieb. Einige Leute verließen ein Lokal, das eben geschlossen wurde.
    Collins blieb unweit des Brunnens stehen.
    »Ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen«, sagte er böse. »Der Wagen kann in einer Garage stehen, und dann finden wir ihn niemals.«
    »Wir könnten einen der Männer fragen«, meinte Coco. »Der Bentley könnte jemandem aufgefallen sein.«
    »Aber mit so einer Frage könnten wir uns verdächtig machen«, warf Chapman ein.
    »Ach nein!« sagte Coco. »Fragen Sie einen der Männer, Henry! Sagen Sie, daß uns der Bentley geschnitten und einen anderen Wagen in den Straßengraben gedrückt hätte. Irgend etwas in dieser Richtung.«
    »Gut«, seufzte Collins.
    »Noch etwas!« sagte Coco. »Fragen Sie, wo wir hier übernachten können!«
    Collins stieg aus und ging auf die Gruppe zu, die noch immer vor dem Lokal stand. Coco beobachtete ihn. Collins unterhielt sich mit einem Mann, dann mit einem zweiten.
    »Das sind aber unfreundliche Leute«, berichtete er, als er zurückkam und sich wieder hinters Steuer setzte. Wütend zog er die Tür zu. »Auf meine Frage nach dem Bentley gingen sie nicht ein. Und angeblich kann man hier nirgends übernachten.«
    »Was hatten Sie für einen Eindruck von den Männern, Henry?« erkundigte sich Coco.
    »Ich sagte doch, sie waren unfreundlich«, brummte Collins.
    »Ja. Aber hatten Sie den Eindruck, daß mehr dahintersteckt als bloße Unfreundlichkeit?« »Allerdings«, sagte Collins. »Es kam mir so vor, als dürften und wollten sie nichts sagen.«
    Die Gruppe löste sich auf. Die Lichter im Lokal erloschen.
    »Fahren wir weiter!« sagte Coco.
    Sie suchten alle Straßen ab, doch das Dorf war wie ausgestorben.
    »Es ist hoffnungslos«, meinte Collins.
    »Probieren wir noch diesen Feldweg da aus«, sagte Coco und zeigte auf einen schmalen Weg, der zwischen zwei Häusern hindurchführte.
    Collins fuhr langsam weiter. Die Scheinwerfer des Wagens erfaßten einen halbzerfallenen Bauernhof. Der Weg führte daran vorbei. Aus den Fahrspuren schloß Coco, daß der Weg oft befahren wurde. Trotzdem kamen sie nur langsam voran; der Weg war unglaublich schlecht und vor einer hohen Scheune endete er plötzlich.
    »Wieder nichts«, brummte Collins. »Was nun?«
    »Ich sehe mich mal um«, sagte Coco.
    »In Ihrem Aufzug?« fragte Collins. »Sie ruinieren sich das Kleid.«
    »Da kann man nichts machen«, meinte sie und stieg aus.
    »Ich komme mit.«
    Collins folgte dem Mädchen. Die Scheinwerfer des Autos erfaßten ein Scheunentor, das nicht abgesperrt war. Collins zog es auf. Das Tor quietschte durchdringend in den Angeln.
    Collins knipste seine Taschenlampe an und entdeckte tatsächlich den schwarzen Bentley.
    Vorsichtig schlichen sie näher heran. Der Wagen war leer.
    Collins ließ den Strahl der Lampe in der Scheune herumwandern. Sie war bis auf einige landwirtschaftliche Geräte völlig leer.
    »Den Wagen haben wir nun«, sagte Collins. »Aber wo steckt der Dämon?«
    »Jedenfalls nicht in der Nähe«, sagte Coco. »Ich spüre seine Ausstrahlung nicht.«
    Collins ging am Wagen vorbei und ruderte plötzlich mit den
    Armen. Der Boden unter ihm gab nach – so schien es ihm zumindest. Er konnte nicht mehr vor und nicht zurück.
    »Verdammt!« brüllte er. »Ich bin in eine magische Falle geraten. Helfen Sie mir, Coco!«
    Das Mädchen nickte, beobachtete Collins kurz,

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