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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eltern sind verbrannt. Ich konnte fliehen und untertauchen. Ein Jahr habe ich mich jetzt mit Gelegenheitsarbeiten durchgeschlagen…«
    »Und du weißt genau, wer dahintersteckt?«
    »Natürlich«, erklärte er. »Das war El-Sudat, der König von Tanger. Er ist der Mann, der alle regiert, auf ihn hört die Unterwelt. Und er hat euch auch gejagt, denn es waren seine Leute. Ich habe einige von ihnen erkannt. Was habt ihr getan?«
    »Nichts.«
    »Wieso? Nicht ohne Grund…«
    »Laß dich nicht von ihm ausfragen, Sinclair«, mischte sich Leila ein.
    »Das haben wir nicht nötig.«
    Der junge Mann namens Ali blickte Leila schräg an. »Dann warst du die Gesuchte?«
    »Kann sein.«
    »Was hast du getan?« fragte ich.
    »Mich nur gewehrt!« erklärte sie und schloß danach die Lippen, für mich ein Zeichen, daß sie nichts mehr sagen würde.
    Ich ließ sie und wandte mich unserem jungen Lebensretter zu.
    »So, Ali, jetzt mal raus mit der Sprache. Du hast hier einiges geladen, und wir befinden uns in einer Tiefgarage. Ist das auch dein ursprüngliches Ziel gewesen?«
    »Das war es.«
    »Was hast du nun weiter vor?«
    »Ich soll abladen. In den Säcken befindet sich Hirse. Die Garage hier gehört zu einem Lokal, das über ihr liegt. Ich mußte Proviant für die Leute besorgen.«
    »Was ist das für ein Lokal?«
    »Eine Bar mit Bauchtanz.« Ali grinste und zeigte auf Leila. »Sie würde gut passen.«
    »Und durch die Bar kommt man nach draußen?« fragte ich, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
    »Klar.«
    »Gehen wir doch«, sagte Leila.
    Sie wollte sich schon in Bewegung setzen, doch Alis Stimme hielt sie auf. »Das würde ich nicht machen, Schätzchen. Die Bar gehört auch zu El-Sudats Bereich. Wenn der und seine Leute jemanden jagen, spricht sich das blitzschnell herum. Jeder hier in der Altstadt wird eure Beschreibungen inzwischen haben. Meist ist es so, daß El-Sudat eine Kopfprämie aussetzt. Geld hat er ja genug.«
    »Der Junge blufft«, sagte Leila.
    Ich schüttelte den Kopf. »Glaube ich nicht. Wir haben ja erlebt, wie die Häscher sich zusammenballten. Ich traue ihm.« Mit einer Kopfdrehung wandte ich mich an Ali. »Wie geht es sonst noch weiter?«
    Ali hob die Schultern und schaute uns entwaffnend lächelnd an.
    »Da gibt es nur eins, ihr müßt euch verstecken.«
    Der Ratschlag war gut. Frage sich nur, wo wir unseren Platz finden konnten. Leila blickte sich schon um, und Ali verstand diese Geste. »Ja, hier unten seid ihr ziemlich sicher. Ich glaube kaum, daß sie die Tiefgarage durchsuchen werden. Die Gassen sind jetzt viel zu gefährlich für euch, das laßt euch gesagt sein.«
    Leila verzog nach kurzem Überlegen das Gesicht. »Verdammt noch mal, es paßt mir nicht«, erklärte sie. »Es paßt mir überhaupt nicht, daß wir in dieser miefigen Höhle den Rest der Nacht verbringen müssen.«
    »Ihr könnt ja auch in El-Sudats Kerker gehen. Das ist etwas ganz Besonderes. Der foltert noch wie früher. Er hat sich…«
    »Es reicht«, unterbrach ich den Jungen.
    Ali grinste mich an. »Ist aber so. Wer El-Sudat zum Feind hat, kann in Tanger nicht überleben. Diese Bande hat tausend Ohren und Augen. Sie hören und sehen alles. El-Sudat ist fast allmächtig.«
    »Allmächtiger als der Bai von Tanger?«
    Mir war die Frage urplötzlich in den Sinn gekommen, zudem wollte ich herausfinden, ob der Junge etwas von ihm wußte. Ali trat einen Schritt zurück. »Was hast du da gesagt, John? Der Bai von Tanger?«
    »Ja, kennst du ihn?«
    »Ich hörte davon!« flüsterte er.
    »Das ist gut. Vielleicht kannst du uns eine Auskunft geben. Aische konnte es nicht mehr.«
    »Die kennt ihr auch?« Ali war baff. Er schaute mich an, dann Leila, und sein Gesicht erinnerte in diesem Moment an ein Fragezeichen, so daß ich lächeln mußte. Er hob langsam die. Hand, ließ die Finger über seine Wange gleiten, und hatte endlich die Worte gefunden, um eine nächste Frage zu stellen.
    »Wer seid ihr?«
    »Wir suchen den Bai von Tanger.«
    »Der ist tot!« rief Ali erschreckt.
    »Nicht mehr«, erklärte ich. »Er und seine Reiter sind aus den Gräbern gestiegen, haben den Weg in eine andere Welt gesucht und ihn auch gefunden.«
    »Dann waren sie bei Aische?«
    Ich nickte. »Du kennst dich gut aus.«
    Ali deutete auf seine Brust. »Ich hatte ein Jahr Zeit, mich hier umzuschauen. Nichts ist mir unbekannt.«
    Der letzte Satz interessierte mich besonders, denn er hatte mich auf eine Idee gebracht. »Wenn du Tanger so gut kennst und du nichts zu tun

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