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0350 - Robot-Patrouille

Titel: 0350 - Robot-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühlsingenieur von Siga in dem Augenblick nicht ahnen.
    Dreißig Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, jenseits der Plutobahn, drückte der Kommandant eines vorgeschobenen Wachkreuzers der Heimatflotte auf alle erreichbaren Alarmknöpfe.
    Etwa zweihundert andere Kommandanten, deren Ortungsgeräte ebenfalls ansprachen, taten das gleiche.
    Längst vorbereitete und programmierte Hyperfunksymbole verließen die Antennen der Kreuzer und Korvetten.
    Auf der Erde, dem Mond und allen Stützpunkten der Flotte innerhalb des Solsystems, lösten die Kurzimpulse jene wohlberechnete Betriebsamkeit aus, die Männer wie Tifflor und Bull gefürchtet hatten.
    Die zwanzigtausend Fragmentraumschiffe der Posbis, stationiert im Bereich der Uranusbahn, gingen augenblicklich auf Zielkurs. Das Zentralplasma der Hundertsonnenwelt hatte darauf bestanden, im Falle einer Großoffensive zuerst angreifen zu dürfen.
    Posbis waren im Grunde ihres Wesens Roboter, allerdings verfügte jede Maschine, gleichgültig für welchen Zweck sie konstruiert worden war, über einen biologisch lebenden Plasmazusatz, der mit winzigen Inpotronblocks gleichgeschaltet und somit dem mechanischen Positronikgehirn beigeordnet war.
    Echtes Leben stand mit vollendeter Mechanik in Verbindung. Daß dieses Leben, so klein und unbedeutend es in seiner Form auch war, Gefühle erzeugen und sie dem Steuergehirn mitteilen konnte, war seit Jahrhunderten bekannt.
    Immerhin war das Zentralplasma einsichtsvoll genug, um zu begreifen, daß ein tomatengroßer Gewebeklumpen ohne echte Intelligenz weit weniger wog als etwa das Leben eines Menschen.
    Aus diesem Grunde hatte das Plasma darauf bestanden, seine Großkampfschiffe zuerst ins Gefecht zu bringen. Die Hyperinpotronik der Hundertsonnenwelt hatte gefolgert, der Ersatz für abgeschossene Fragmentraumschiffe und Posbibesatzungen wäre ungleich leichter zu beschaffen als die Bereitstellung neuer Ultragiganten aus den terranischen Werften.
    Die Besatzungen hatten bei dem Ergebnis eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Die Maschine hielt es für richtiger lieber einige hunderttausend bedingt gefühlsbegabte Maschinen zu opfern, als einen Terraner.
    Reginald Bull hatte sich dieser Meinung aufatmend angeschlossen. Zur Zeit der Posbioffensive im Jahre 3224 nach Christi wäre ein solches Entgegenkommen undenkbar gewesen.
    Bully glaubte noch heute, den Schrei der Posbis „Liebt das Innere, rettet das Innere" zu hören.
    Fünfzigtausend Einheiten der Solaren Flotte, darunter fast alle Großkampfschiffe der Galaxis-Klasse, nahmen die berechneten Abwehrpositionen ein.
    Dann aber, eine Viertelstunde später, wurde der Großalarm aufgehoben. Die beiden georteten Fremdkörper, die so plötzlich aus dem Hyperraum gekommen waren und in ihren Dimensionen zwei Dolans glichen, entpuppten sich als völlig veraltete Kugelraumschiffe der Galaktischen Händler.
    Ihre Besitzer waren Pendler, die etwa auf der Rangstufe zwischen anerkannten Springern und Parias standen.
    Donnernd und dröhnend, eine fünfdimensionale Strukturwoge vor sich herschiebend, waren sie mit ihren mindestens dreihundert Jahre alten Transitionstriebwerken aufgetaucht.
    Als Bull davon erfuhr, konnte er gerade noch dafür sorgen, daß einige wütende Kreuzerkommandanten die Daumen von den Feuerknöpfen zurückzogen.
    Das intergalaktische Planspiel, soeben erst angelaufen, wurde abgeblasen. Riesige Flottenverbände, die bereits auf Angriffskurs gegangen waren, verfeuerten Millionenwerte an Kernbrennstoffen, um die hochbeschleunigten Raumschiffe wieder anzuhalten.
    Fluchende Schlachtschiffkommandanten sahen den vor Sekunden davongerasten Verbänden ihrer Bordjäger nach. Die Piloten der schnellen Moskitojets erhielten den Einschleusungsbefehl.
    Ein waffenstarrendes Imperium, das seit Wochen auf die offensive wartete weil sie nach jeder Wahrscheinlichkeitsberechnung kommen mußte, hatte sich von zwei Pendlern bluffen lassen.
    Die Geschwader der Heimatflotte flogen zur Ausgangsbasis zurück. Hier und da brandete Gelächter auf. Es wurde nahezu homerisch, als Bulls breites Gesicht auf den Bildschirmen aller Raumschiffe sichtbar wurde. Der Staatsmarschall hatte einen Flottenrundruf angeordnet.
    „An alle", begann Bully. Seine ironisch funkelnden Augen waren ebensowenig zu übersehen wie seine rostroten Haarborsten.
    „Ich werde die beiden Pendler ungeschoren auf dem Mars landen und ihre Schiffe auf Staatskosten überholen lassen. Ein Manöver in diesem Umfang hätte normalerweise

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