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0350 - Robot-Patrouille

Titel: 0350 - Robot-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünf- bis zehnmal soviel gekostet. Außerdem wäre es mir niemals gelungen, den tödlichen Ernst der von den Pendlern verursachten Sachlage nachzuahmen. Zu der Kosteneinsparung kommt also noch ein unschätzbar wertvoller Psychofaktor hinzu; denn Sie sind mit dem Bewußtsein gestartet, die Vorhut der Zweitkonditionierten abwehren zu müssen. Ich verstehe nicht, warum auf den Schiffen des Solaren Imperiums soviel geschimpft wird. Seien Sie den Leuten dankbar. Das Manöver ist übrigens zufriedenstellend gelungen. Das wäre alles. Vielen Dank, auf Wiedersehen."
    Als Bully abschaltete, gab es einige hunderttausend betroffene Gesichter. Das Gelächter kam etwas später. In der Tat hatten die beiden Pendler bei ihrem völlig unvorschriftsmäßigen Einflug in den Bereich der Heimatabwehr eine Situation heraufbeschworen, wie sie wirklichkeitsnäher nicht hätte sein können.
    Man lernte daraus. Bullys Lob an die einzelnen Kommandanten wurde nicht von allen Geschwaderund Flottenkommandeuren gebilligt. Sie hatten viel auszusetzen und noch mehr zu korrigieren.
    Bull hatte die kleinen Fehler ebenfalls registriert, jedoch geschwiegen, da er die terranischen Befehlshaber kannte. Sie machten das unter sich aus.
    Von dem Vorkommnis wurden nur die sechs Siganesen wirklich schwer betroffen. Niemand hatte mehr Zeit, dem Experiment beizuwohnen.
    Abwehrchef Mercant dachte nicht daran, die Pendler so ungeschoren einfliegen zu lassen, wie es Bully behauptet hatte. Eine strenge Überprüfung war auf alle Fälle angebracht.
    Auf Grund dessen verließ Mercant fast fluchtartig seine Zentrale. General Otirian hatte sich um die Verbände der lunaren Abschirmflotte zu kümmern.
    Bull ließ sich nicht blicken. Er hatte das Experiment aufgeschoben.
     
    *
     
    Der Paladin stampfte durch die weiten Gänge des unterlunaren Labyrinths. Zwei Männer der Abwehr, Major Orloff und Tim Fegeman begleiteten ihn.
    „Pech gehabt", gab Harl Dephin an seine Gefährten durch. „Ich könnte den Pendlern den Hals umdrehen."
    „So etwas Schmutziges würden Sie anfassen?"
    fragte der Kybernetiker Cool Aracan an. „Ich bin einmal von einer Riesenlaus der Springer angefallen worden. Ich sage Ihnen, Sir, es war ein Kampf auf Leben und Tod. Das Biest war mindestens zwölf Millimeter lang."
    „Angeber. Sie werden nie länger als drei Millimeter", rief Drof Retekin dazwischen.
    „Dennoch, ich bin den Pendelfahrern auch nicht wohlgesonnen. Eine Frechheit ist das. Wie kommen die dazu, mit Donner, Blitz und Hyperschocks so dicht vor der Plutobahn aufzutauchen? Ich möchte wetten, sie haben einen Spionageauftrag."
    „Ruhe jetzt. Das wird Mercant überprüfen", sagte der Gefühlsmechaniker. „Wir gehen befehlsgemäß in den Transmitter und lassen uns zu OLD MAN befördern. Dieser Roboter soll ja etwas größer sein als unser Paladin. Wie man hört, sind Terraner fieberhaft damit beschäftigt, die rund fünfzehntausend Ultraschlachtschiffe zu bemannen, die veralteten Kalups durch neue Kompaktaggregate zu ersetzen und überdies erste Flugmanöver durchzuführen."
    „Wahnsinn!" schaltete sich Mirus Tyn in das Gespräch ein. „Ein ordentlich besetztes Schiff der Galaxis-Klasse benötigt pro Einheit fünftausend Mann. Woher soll das Imperium so schnell fünfundsiebzig Millionen erstklassig ausgebildete Raumfahrer aller Fachgebiete nehmen? Das geht auch über die Leistungsfähigkeit der Menschheit.
    Außerdem soll jedes Schiff voll mit Korvetten und Moskitojägern ausgerüstet werden. Rechnen Sie, meine Herren! Fünfzig Korvetten und fünfhundert Moskito-Jets pro Großkampfschiff! Das wären siebenhundertfünfzigtausend Sechzig-Meter-Boote und siebeneinhalb Millionen Jäger. Das geht über die Kapazität der Imperiumswerften weit hinaus."
    „Ich würde die Ultrariesen nur mit zweitausend Mann besetzen und auf die Beiboote verzichten", erklärte Dephin. „Es müßte für den Notfall reichen.
    Warten wir ab, was wir auf OLD MAN sehen. Mir ist der Gigantroboter als Stützpunkt wesentlich lieber als der irdische Mond. Der Sprung wird kurz sein. OLD MAN hat seinen alten Standort nahe dem Neptun verlassen. Es muß ein Kunststück gewesen sein, die enormen, schwerfälligen Massen zu beschleunigen und sie in Erdnähe zu bringen. Mercant sagte, OLD MAN wäre in eine weite Erdbahn gebracht worden.
    Der Abstand beträgt fünfhunderttausend Kilometer.
    Das ist weit genug, um jederzeit die schweren Waffen einsetzen zu können und nahe genug, um notfalls durch Fernbeschuß einen

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