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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Redhorse. „Schneiden Sie's ab, Tako."
    Kakuta führte die Klinge des Vibratormessers behutsam an den Rand des Zapfens. Verwirrt hob er den Kopf.
    „Es geht nicht", sagte er.
    „Was heißt das?" fragte Redhorse, und Olek rief alarmiert: „Lassen Sie mich die Sache versuchen."
    „Die Klinge schneidet die Fäden nicht durch", sagte Kakuta.
    „Es ist eine Speziallegierung aus Terkonitstahl", murmelte Olek. „Es gibt fast nichts, was sie nicht durchtrennen könnte."
    „Dann haben wir jetzt etwas gefunden, das besser als dieses Messer ist", erklärte der Mutant lakonisch.
    Olek konnte sich nur mit Mühe zurückhalten, nach den beiden Dingern zu greifen und zu versuchen, sie abzureißen.
    „Spüren Sie etwas?" fragte Redhorse.
    „Spüren?" Olek blickte finster. „Wie meinen Sie das, Sir?"
    „Ich befürchte, daß sich die Fäden durch das Material Ihres Kampfanzugs bohren und versuchen werden, in Ihren Körper zu gelangen. Die Pflanze, die diese Samenzapfen verschossen hat, sah in uns eine großartige Chance, ihre Art zu erhalten."
    Olek griff nun nach seinem eigenen Messer und säbelte ohne Erfolg an den beiden Zapfen herum.
    Er hatte den Eindruck, daß die Fäden sich bewegten. Außerdem glaubte er zu fühlen, wie sich das Material seines Kampfanzuges an den Stellen zusammenzog, wo die Zapfen festsaßen. Voller Entsetzen wartete er auf die Berührung der Fäden mit seiner Haut.
    Redhorse hatte seinen Thermostrahler gezogen und stellte ihn auf Minimalleistung ein.
    „Oberst", sagte Olek keuchend. „Wollen Sie es damit versuchen?"
    „Verhalten Sie sich - ruhig", empfahl ihm der Cheyenne. Er packte Olek am Arm. Von der Seite zielte er auf den Zapfen an Oleks Schulter. Der Oberstleutnant schielte argwöhnisch auf die Mündung der Handfeuerwaffe. Redhorse wußte, daß er Oleks Kampfanzug beschädigen konnte, aber er hatte das sichere Gefühl, daß er eingreifen mußte, bevor die Zapfen ihr Vorhaben verwirklicht hatten.
    Er drückte ab.
    Der Energiestrahl hüllte den Zapfen ein und verfärbte ihn. Die gelben Fäden zogen sich blitzschnell ins Innere des Gehäuses zurück. Der Zapfen fiel ab und stürzte in den Dschungel.
    „Das war Nummer Eins", sagte Redhorse gelassen.
    „Der zweite sitzt auf meinem Bauch", sagte Olek. „Seien Sie vorsichtig, daß Sie mir kein Loch in den Körper brennen."
    „Ich werde genau zielen", versprach Redhorse.
    Es gelang ihm, Olek auch von dem zweiten Zapfen zu befreien. Der Oberstleutnant atmete erleichtert auf.
    „Der Dschungel ist mörderisch", sagte Redhorse, als er seine Waffe wegsteckte. „Ich befürchte, daß wir noch einige unliebsame Überraschungen erleben."
    Kakuta hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte zu den zerrissenen Wolken am Himmel empor.
    „Ich weiß nicht, wann es dunkel wird", sagte er. „Trotzdem habe ich das Gefühl, daß die Nacht bald kommt. Wir können während der Dunkelheit nicht stundenlang über dem Dschungel herumfliegen. Wir brauchen irgendeinen sicheren Platz."
    „Denken Sie an die Palmen", sagte Olek, der seinen Humor schnell wiedergefunden hatte.
    Redhorse hatte keine Ahnung wieviel Stunden es noch hell bleiben würde. Der Gedanke an eine Nacht in diesem Dschungel trug nicht gerade zur Steigerung seines Optimismus bei Nach einer Viertelstunde hatten sie das Meer erreicht. Der Dschungel reichte bis ans Wasser und sogar noch ein gutes Stück hinein. Pflanzeninseln schwammen überall umher. Fleischfressende Pflanzen hatten Lianen ausgelegt, mit denen sie Fische fingen. Luft- und Wasserwurzeln bildeten über und unter dem Wasser ein dichtes Netz. Die Männer mußten fast zwei Kilometer aufs Meer hinausfliegen, bis sie keine größeren Ansammlungen von Gewächsen mehr zu sehen bekamen.
    „Kein Sandstrand und keine Palmen", brach Redhorse das Schweigen. „Ich fürchte, so sieht es überall aus, so daß wir uns einen Rundflug um die gesamte Insel ersparen können."
    „Unter diesen Umständen schlage ich vor, daß wir in den Dolan zurückkehren", sagte Tako Kakuta.
    „Wir 'werden gegen die Dimoschützen und den Symbionten kämpfen."
    Redhorse dachte nach. Ihr Leben war überall gefährdet.
    „Wir versuchen, ob wir ins Unterholz eindringen können", entschied er. „Dort gibt es vielleicht das eine oder andere Versteck, wo wir die Nacht verbringen können."
    Sie landeten auf einer Pflanzeninsel, die langsam ins offene Meer hinaustrieb. Sie versanken bis zu den Knien im Wasser, aber die schwimmenden Pflanzen trugen ihr Gewicht.
    Redhorse

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