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0351 - Der versklavte Riese

Titel: 0351 - Der versklavte Riese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Kakuta rissen große Blätter von einem vorbeischwimmenden Baum und benutzten sie als Paddel. Langsam näherten sie sich der Insel. Sie mußten ihr natürliches Boot zwischen unzähligen anderen Treibpflanzen hindurchmanövrieren. So kamen sie bis auf ein paar hundert Meter an die Insel heran. Dann blieb ihr Pflanzenfloß hängen.
    Redhorse setzte prüfend einen Fuß auf das Geflecht vor ihnen im Wasser.
    „Es trägt uns", sagte er. „Paßt auf, daß ihr nicht ausgerechnet auf eine natürliche Angel tretet."
    Sie hielten ihre Thermostrahler schußbereit. Mit der anderen Hand umklammerten sie ihre Vibratormesser. Redhorse übernahm die Führung. Ab und zu sank er bis zu den Hüften ein, doch das Netzwerk von Pflanzen und Wurzeln schien bis zum Meeresgrund zu reichen, so daß er immer wieder Halt fand. Ein paarmal wurden sie von kleineren Schmarotzerpflanzen angegriffen, die sich an ihren Körpern festsaugten, aber leicht abzustreifen waren.
    Sie kamen an vier metergroßen Blüten vorbei, die in verlockender Pracht leuchteten und einen süßlichen Geruch verbreiteten.
    „Herrliche Fallen", sagte Redhorse.
    Dann entdeckten sie die Bauten einiger Wasserbewohner. Es waren glatthäutige Tiere mit stumpfen Schnauzen, die sich aus Ästen und Blättern kuppelartige Unterkünfte gebaut hatten. Furchtlos äugten die Wesen zu den drei Terranern herüber. Als Redhorse einen Pfiff ausstieß, verschwanden die Tiere mit hastigen Bewegungen in ihren Höhlen.
    „Hier scheint es verhältnismäßig friedlich zuzugehen", sagte Tako Kakuta. „Sollen wir uns aus Ästen ein Floß bauen und uns wieder aufs Meer hinaustreiben lassen? Dort können wir die Nacht verbringen."
    Redhorse hielt Kakutas Vorschlag für gut. Es war besser, eine Nacht frierend auf dem Wasser zu verbringen, als sich in die Gefahr mordlustiger Pflanzen zu begeben, oder sich einem ungewissen Schicksal an Bord des Dolans auszuliefern.
    Sie suchten passende Stämme und Äste, die sie zusammenfügten und mit Lianen zusammenbanden. Mit Hilfe ihrer Vibratormesser hatten sie innerhalb einer knappen Stunde ein brauchbares Floß gebaut. Inzwischen hatte es wieder zu regnen begonnen. Der Wind war stärker geworden. Die Dämmerung war hereingebrochen.
    „Es wird allmählich dunkel", sagte Don Redhorse. „Zeit, daß wir uns für unser Floß einen sicheren Ankerplatz suchen."
    Der Wellengang war gering, so daß sie ohne Schwierigkeiten weiter aufs Meer hinauspaddeln konnten. Als sie sich nach Redhorses Meinung weit genug vom Dschungel entfernt hatten, befestigten sie das Floß mit Lianen an großen Wasserwurzeln.
    „Sie können jetzt schlafen", sagte Tako Kakuta zu seinen Begleitern. „als Zellaktivatorträger macht mir eine schlaflose Nacht nichts aus."
    Olek lauschte auf das Plätschern des Wassers und ließ sich auf das schwankende Floß nieder. Er bezweifelte, daß er unter solchen Umständen Schlaf finden würde, aber er wollte es wenigstens versuchen.
    Mit Beginn der Nacht wurde das Meer unruhig. Redhorse hoffte, daß ihr Floß halten würde. Der Wind heulte, und die Wellen klatschten auf das Floß. An Schlaf war nicht zu denken. Die drei Männer mußten sich festhalten, damit sie nicht ins Wasser rutschten.
    Der Sturm nahm an Heftigkeit zu, und Redhorse begann zu befürchten, daß sie das Floß noch während dieser Nacht aufgeben mußten, wenn sie nicht ertrinken wollten.
     
    6.
     
    Der vorläufige Sieger in einem Kampf, der schon ziemlich lange dauerte und noch nicht zu Ende war, besaß keinen Eigennamen und wurde von Tro Khon als Symboflexpartner bezeichnet, obwohl, so dachte Tro Khon in einem Augenblick des Aufbegehrens die Bezeichnung Symboflex-Diktator wesentlich zutreffender gewesen wäre.
    Als Tro Khon sich anschickte, in Begleitung von zehn Dimoschützen ins Freie zu gehen, befand er sich wieder unter der Kontrolle des Symbionten. Nur ab und zu blitzte sein eigener Wille auf, aber dieses sekundenlange innere Aufbegehren genügte nicht, um ihn zu einer unbeeinflußten Handlung zu befähigen.
    Der Symbiont hatte ihm den Auftrag erteilt, die drei Terraner unter allen Umständen zu fangen, oder wenn sich das als unmöglich erweisen sollte, sie zu töten. In seinem jetzigen Zustand glaubte Tro Khon ernsthaft daran, daß er die Terraner wieder fangen wollte. Er wollte sie zu Exekutoren an Bord seines Dolans machen.
    Der für die technischen Belange verantwortliche Bewußtseinshüter des Dolans öffnete vor Tro Khon und den Dimoschützen die Außenhülle des

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