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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine breite Straße, die tatsächlich in sanften Kurven fast von Pol zu Pol verlief. Neben der Straße sah man den Kanal, der unterbrochen wurde von kleinen Seen und Pumpstationen; er diente der Bewässerung von riesigen Feldern. Die Straße selbst war mehr ein Handelsweg - im Zeitalter der Lastengleiter besaßen breite Straßen nicht mehr die gleiche Bedeutung wie in vorhergehenden Jahrhunderten. Hier waren die einzelnen Knotenpunkte und Umschlagplätze, um die sich wie Perlen an einer Schnur kleine Städte erstreckten.
    Die Route war vernichtet worden ...
    Bontainers Gesicht glich einer versteinerten Maske. Sein schmaler Kopf, der voll im Licht der Instrumente und der Helligkeit stand, die von den Schirmen ausging, wirkte leblos und war ohne jeden Ausdruck. Was er sah, war so ungeheuerlich, daß er nicht sprechen konnte.
    Jemand oder etwas hatte die Straße, den Kanal mit seinen Befestigungen und den sorgfältig gelichteten Wäldern ringsum, den Städten, den Seeufern und den technischen Anlagen des Planeten förmlich zertrümmert. Es sah aus, als habe ein tektonisches Beben die gesamte Anlage, fast fünfzehntausend Kilometer lang, in einzelne Stücke zerbrochen. Wie ein zerfetztes Mosaik, dessen Bildschema noch zu erkennen war.
    In fünfzig Kilometern Höhe fegte die EX-2333 darüber hin.
    In der Zentrale herrschte ein bedrücktes Schweigen. Die Besatzung eines Explorerschiffes kannte die vielfältigen Variationen von Tod und Vernichtung, von Zerstörung und Chaos, aber das hier überstieg ihre Vorstellungskraft. Sie schwiegen, nur hin und wieder hörte man durch die konstanten Laute der Instrumente einen hastigen Atemzug oder ein ersticktes Stöhnen.
    Magellan City ...
    Mitten auf dem Hauptkontinent lag eine kreisrunde Stadt. Als Vivier Bontainer in der Zeit, in der er glücklich war, sie besucht hatte, war sie ihm wie ein weißer Traum in dunklen Wäldern erschienen. Jetzt sahen die Männer nur einen gigantischen, kreisrunden Trümmerhaufen, aus dem die Stümpfe der Bäume hervorragten. Es hatte kleine Brände gegeben, und Rauchfäden wurden vom Wind weggetrieben.
    Heiser flüsterte Bontainer: „So wird es überall aussehen. Das war kein Erdbeben."
    Die geöffneten Funkkanäle fingen nichts ein als schwache Störungen. Nicht einmal Morsezeichen oder andere Signale. Das Schiff raste weiter und ging jetzt, etwa in der Gegend des Äquators, in eine leichte Kurve.
    „Faberge liegt weit im Innern des Kontinents", sagte Bontainer leise, wie zu sich selbst, „wir sehen nach."
    Niemand antwortete.
    Rings um die Hauptzentrale aber erwachte das scheinbar schlafende Schiff zum Leben. Die Wissenschaftler räumten ihre Arbeiten weg und verschlossen die kostbaren Ergebnisse und Arbeitsunterlagen in raumsichere Behälter. Die Mannschaften kletterten in die Raumanzüge und besetzten die einzelnen Stationen des Schiffes. Der erbarmungslose Drill, dem sie während dreier langer Jahre von Bontainer unterworfen worden waren, zahlte sich aus. Es dauerte nur Minuten, und dann hatte sich die EX-2333 aus einem ungefährlichen Explorerschiff in einen Gegner verwandelt, den man ernst nehmen mußte.
    Auf dem Schirm tauchte Faberge Port auf, der Raumhafen der Flotte.
    Die kreisrunde Fläche war umstanden von riesigen Bäumen und ausgedehnten Flachbauten. Der Platz, der die Starts und Landungen von Schlachtschiffen aushielt, sah aus wie eine riesige Eisplatte, die man in unregelmäßige Stücke zerhackt hatte. Die Nadel des Turmes, zweihundertfünfundneunzig Meter hoch, lag wie ein deformierter Zeiger auf der Kreisfläche und war in mehrere Stücke zerbrochen. Nicht ein einziges Schiff war zu sehen.
    „Überall Zerstörung ... „, flüsterte Don Gilbert, der Erste Astrogator.
    „Diese Bestien!" erwiderte Thom Parson.
    In dieser Sekunde veränderte sich etwas in Vivier Bontainer.
    Seit rund vier Jahren war sein Leben nichts anderes als eine Flucht gewesen. Die Flucht vor der Erinnerung an Deirdre, Marc und Dannie. Vivier hatte seine Frau und seine beiden Söhne verloren, als ein kleines Passagierschiff bei der Notlandung detonierte. Seit diesem Zeitpunkt hatte Bontainer das Universum herausgefordert.
    Oomph Amber hatte in seinen Worten gesagt, es sei vergebliche Todessehnsucht gewesen. Vergeblich, weil Bontainer ein zu guter Raumfahrer war, um unbewußt Risiken einzugehen, die Sicherheit von Schiff und Mannschaft gefährdeten. Die Todessehnsucht, der Wunsch alles zu beenden - und das mit vollem Bewußtsein und einem grimmigen,

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