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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens
Autoren: Unbekannt
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eingefrorenen Lachen -, trieb Bontainer mitsamt seinem Schiff in die verwegensten Abenteuer. Er suchte drei Jahre lang, fast dreieinhalb Jahre, die Überraschung, die Gefahren und die Möglichkeit, darin umzukommen. Er ging mit sich selbst so sorglos um, als besäße er zwei Dutzend persönlicher Duplikate ... als sei der Tod für ihn eine makabre Spielerei. Er floh vor seinen Gedanken Vor den Gedanken an Deirdre, deren Bild in seiner Kabine stand, an Dannie und Marc, seine neun- und zehnjährigen Söhne. Sie waren in dem Schiff verbrannt.
    Bontainer, der hagere und zynische Kommandant, würde niemals wieder das Universum herausfordern.
    Es war zu groß für ihn. Und er wollte nicht mehr im Abenteuer sterben. Er begann in dieser Sekunde, um sein Leben zu kämpfen.
    Und um unzählige andere.
     
    *
     
    „Die gleichen Verwüstungen wie an der Polarroute und an dem Wrack", sagte endlich John Sanda der Erste Offizier. Er war selbst immer wieder erstaunt über die Ähnlichkeit zwischen Bontainer und ihm.
    Nur - Bontainers Haar war fast schwarz und lang, Sandas war kurzgeschnitten und mittelblond, Seine grauen Augen musterten das reglose Gesicht des Kapitäns. Auf der Stirn und der Oberlippe Bontainers standen Schweißtropfen.
    „Sie haben recht", gab Bontainer zurück und korrigierte die Flughöhe mit einer fast unsichtbaren Bewegung seiner Hand.
    „Alles sieht so aus, als habe man es mit einem riesigen Hammer zerschlagen. Es war keine Geschützart, die wir kennen. Kein Feuer, keine Flammen. Wie ist es mit der Radioaktivität, Vadokas?"
    Vadokas, der Mann an der Ortung, schüttelte den Kopf und sagte gleichzeitig kurz: „Keine Anzeichen. Ich setze ein was die Instrumente hergeben. Nicht ein einziges Röntgen."
    „Danke."
    Faberges drei Raumhäfen waren vorbeigehuscht.
    Die kleineren, im Gelände verteilten Siedlungen waren ebenfalls zerstört. „Wie hoch war die Einwohnerzahl, Käpten?" fragte Savik Roodin leise.
    Bontainer schluckte.
    „Sie muß um zwei Millionen gelegen haben.
    Vielleicht mehr. Ich weiß es nicht genau, ich war vor vier Jahren zum letztenmal hier."
    „Was geschieht jetzt?" fragte Bill Saunar über Interkom.
    „Wir gehen zunächst in einen stabilen Orbit", sagte der Kapitän laut. „Geben Sie das durch, Cantrada."
    Überrascht bemerkten die Männer in der Zentrale, daß sich der Tonfall des Kapitäns verändert hatte.
    Drei Jahre lang hatten sie seine leise, spöttische Stimme gehört, die kurze Anordnungen gab und sie meist mit einer sarkastischen Wendung abschloß; jetzt erkannten sie, daß emotionelle Bewegung in den Klang gekommen war. Der Zweite Ortungsoffizier, Lerville, und Thom Parson, der Zweite Astrogator, blickten sich wortlos an und nickten sich zu.
    Der Lourener schien zu schlafen; wenigstens hatte er seine Augen geschlossen. Jetzt hob er seinen runden Kopf, von den Ohrspitzen sträubten sich die Haarbüschel weg. Er schob die Unterlippe hinaus, seufzte hörbar und nickte.
    Er schien trotz der erschreckenden Bilder auf den Schirmen zutiefst befriedigt zu sein.
    Hatte er einen Grund dazu?
     
    *
     
    „Wir haben folgende Möglichkeiten, meine Herren", sagte Bontainer und blickte die neun Personen - die acht Männer und Amber - nacheinander an. „Wir können hier landen und nachsehen. Das wäre zu gefährlich, denn der Feind, der diesen Planeten verwüstet hat, kann uns ebenso schnell vernichten."
    Das Schiff beschleunigte wieder und begann zu steigen. Aus einer Kreisbahn dicht in Bodennähe wurde eine Kurve von achtzig Grad. Das Schiff entfernte sich aus dem Bezugssystem, das für Planetenbewohner galt, und wurde wieder zu einem winzigen Teil des dunklen Kosmos. Das Licht, das die Sichtschirmbilder abstrahlten, verringerte sich.
    Die Sterne erschienen wieder, die Sterne und Konstellationen des galaktischen Ostgebietes.
    „Wir werden zunächst einmal den Raum um uns sorgfältig absuchen. Das ist Ihre Aufgabe, Vadokas und Lerville."
    Die zwei Offiziere vor den schweren Geräten der Ortung nickten.
    „Selbstverständlich."
    John Sanda hörte ruhig zu, als der Kapitän den einzelnen Männern Anordnungen erteilte. Er fieberte danach, hinunterzufliegen und an Ort und Stelle nachzusehen. Bisher hatte er sich darauf verlassen können, daß Bontainer mitten in die Gefahr hineinraste ... jetzt schienen sich die Verhältnisse gewandelt zu haben.
    „Dann lassen wir das Schiff unter Verantwortung von Savik Roodin in einer Kreisbahn mit großem Durchmesser zurück. Roodin wird mit uns in
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