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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hüften im Boden, bückte sich dann und spähte in den sanft nach unten fallenden Stollen. Er kam nach einigen Sekunden wieder hinauf, zog durch das Material seines Helmes eine Grimasse, packte seine Waffe und eine Tragkiste und verschwand erneut. Einer der Hammerköpfe folgte ihm sofort.
    „Gänge alle gehen in Hauptgang. Hauptgang größer", sagte der Ronak, der neben Bontainer stehengeblieben war. Nacheinander verschwanden die Männer durch die acht Löcher. Die Kisten und die auseinandergenommenen Waffen wurden mitgenommen.
    Als letzter von Bontainers Gruppe reckte der Lourener seinen Kopf noch einmal hoch.
    „Unter der Erde", sagte er laut, „schlechte Luft und schlechte Stimmung. Gefühle von Überlebenden unsicher. Klar?"
    Bontainer lächelte ihm zu.
    „Verständnis!" versicherte er.
    Nur noch Sanda, ein Hammerkopf und Bontainer befanden sich in dem Park und suchten die Umgebung ab. Nichts anderes bewegte sich als der Staub. Die tote Stadt lag unter der Sonne, und von irgendwoher kam ein durchdringender, süßlicher Gestank, der Bontainer erst jetzt auffiel. Er öffnete den Mund, um Sanda etwas zuzurufen, da geschah es; Niemand hatte daran gedacht.
     
    6.
     
    Der Kapitän haßte die Lage, in der er sich befand.
    Er war machtlos, was die Reichweite seiner Maßnahmen betraf. Er war abhängig von seinem Beiboot, das sich irgendwo in der Nähe der Stadt versteckt hatte, abhängig von seinem Schiff und seiner Möglichkeiten weitestgehend beraubt. Er konnte nichts anderes tun als mit seinen vierunddreißig Leuten den Überlebenden helfen, anschließend das Schiff landen lassen und den nächsten Flottenstützpunkt anfliegen, um die Flüchtlinge auszuladen.
    Und jetzt stieg er in die Unterwelt ein, die er nicht kannte. Alles war zu wenig übersichtlich, zu verworren und zu klein dimensioniert. Er sehnte sich förmlich zurück in den Schutz des riesigen Schiffes.
    Mitten in seinen Gedanken traf ihn der Funkkontakt über das Beiboot mit der EX-2333.
    „Hier Roodin! Ich rufe den Kapitän!" sagte die Stimme des Zweiten Offiziers.
    Bontainer horchte auf. Ein starkes Gefühl der Unruhe überfiel ihn schlagartig.
    „Hier Vivier Bontainer", sagte er. Ein zweifelnder Blick John Sandas traf ihn, und er blickte, während er sich auf die Worte aus dem winzigen Empfänger konzentrierte, Sanda in die Augen.
    „Wir haben einen Flugkörper von einhundert Metern Durchmesser geortet. Er befindet sich in direktem Anflug auf das System", sagte Roodin.
    „Die Maschinen laufen; wir warten noch, um ihn besser beobachten zu können."
    Bontainers Stimme wurde scharf und metallisch.
    „Machen Sie sich fertig, in den Linearraum zu gehen!" befahl er.
    „Selbstverständlich. Wir haben die Unterhaltung mitgehört. Dieser Flugkörper ist einer der Dolans, vor denen die Sprecherin warnte. Unser Band mit dem Hyperraumnotruf läuft bereits. Kapitän?"
    „Ja?"
    „Das Objekt ändert seinen Kurs. Es hatte zuerst Roanoke zum Ziel, jetzt nähert es sich uns. Wir gehen in den Linearraum. Unsere Maschinen ... er greift an ... Kapitän ..."
    Schweigen.
    Das letzte Wort hatte Roodin förmlich hinausgeschrien.
    John Sanda und Bontainer starrten sich an.
    Langsam schloß Bontainer die Augen, als könne er dadurch das innere Bild verscheuchen, das er sah.
    Die EX-2333 als Trümmerhaufen. Zugerichtet wie jener wehrlose Frachter. Oder - war sie rechtzeitig in den Linearraum entkommen?
    „Roodin ist ein fähiger Offizier", erinnerte ihn Sanda leise. „Er wird, kein Risiko eingegangen sein."
    Bontainers Gesicht wurde weiß.
    „Die Terraner auf Roanoke sind auch nicht risikofreudig gewesen", sagte Bontainer schneidend.
    „Und diese Trümmer hier sind die Resultate. Aber - hier können wir nichts tun. Wenn die EX vernichtet ist ..."
    Er ließ den Satz unbeendet und sprang in die Vertiefung. Er preßte die Waffe fest an sich und begann, in den fast waagerechten, leicht nach unten verlaufenden Stollen hineinzurobben. Den Helm hatte er geschlossen, und die Sauerstoffanlage funktionierte zuverlässig. Vor sich, weit vor sich, sah er Lichter und Schatten. Einige seiner Männer mußten sich noch im Röhrensystem befinden und bewegten sich. Bontainer spürte die Erschütterungen an den Ellenbogen und den Knien. Hinter ihm robbte John Sanda durch den Tunnel.
    Konnte Bontainer zu den zwei Millionen noch neunhundertfünfzig Menschen addieren?
    Sein Verstand sträubte sich, diese Möglichkeit anzuerkennen.
    Es durfte nicht sein!
    Er kroch weiter und fühlte nach

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