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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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etwa hundert Metern, die ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, wie sich der Stollen verbreiterte. Und er sah die Lichter, die aus den Helmlampen und aus kleinen, tragbaren Scheinwerfern stammten. Einer der Verantwortlichen kam auf ihn zu und half ihm auf die Beine.
    „Wir sind vollzählig, Käpten", sagte er.
    Bontainer nickte im Licht vieler Helmlampen.
    Hinter ihm richtete sich Sanda auf, und abschließend kam der Hammerkopf, der sie geführt hatte.
    Sanda und der Kapitän klappten die Helme nach hinten. Einige Männer folgten dem Beispiel.
    „Offensichtlich", sagte John Sanda so leise, daß es niemand hören konnte, „hat jener Dolan, ehe er vollkommen zerstört wurde, noch Hilfe herbeifunken können."
    „Wie unsere EX-2333", sagte Bontainer bitter und fast flüsternd.
    „Machen Sie sich die Probleme nicht schwerer, als sie sind, Käpten", erwiderte der Erste ernst.
    „Niemand von uns konnte mehr tun oder alles voraussehen. Versuchen wir, den Überlebenden hier zu helfen."
    Bontainer schüttelte langsam den Kopf. Eine niederschmetternde Einsicht erfüllte ihn und ließ ihn am zufriedenstellenden Ausgang der Aktion zweifeln.
    „Wenn der Dolan Hilfe herbeigefunkt hat, was wir annehmen, dann ist dieser zweite Flugkörper ebenso in der Lage, Planeten zu verwüsten und Schiffe zu zerstören wie der erste. Er wird vermutlich ein zweites Mal über Roanoke auftauchen und uns suchen. Vielleicht hat er unseren Funkverkehr belauscht."
    Einige der Männer folgten den Hammerköpfen weiter in das Stollenlabyrinth hinein; man sah geisternde Lichtstrahlen und hörte die scharfen Tritte der schweren Stiefel.
    „Möglich, aber nicht wahrscheinlich", erwiderte John Sanda und warf seine Waffe über den Rücken.
    „Beeilen wir uns also", sagte Bontainer abschließend.
    Der Stollen war knapp zwei Meter hoch und nicht besonders breit, so daß nur zwei Leute nebeneinander gehen konnten. In großer Eile bewegten sich die vierunddreißig Terraner und Oomph Amber, der jetzt ruhiger geworden war, durch die Kavernen.
    Zehn Minuten verstrichen.
    Irgendeine Überlegung schien gleichermaßen Hammerköpfe, Terraner und den Lourener anzutreiben. Aus dem schnellen Marsch unter der Erde wurde ein Laufen. Die Männer in den Kampfanzügen hasteten dem Licht aus den Scheinwerfern der Vorderen nach, und Bontainer erkannte flüchtig, wie glattbearbeitet der Stollen war.
    Hin und wieder hatten die Hammerköpfe kleine Nischen eingeschliffen, aus denen ein ständiger Strom kühler Luft wehte. Hier unten herrschte nicht jener Gestank, den die tote Stadt ausströmte wie ein verwesendes Aas.
    Fünfzehn Minuten ...
    Der Stollen erweiterte sich. Die Männer unterhielten sich leise, und aus den winzigen Lautsprechern der Funkanlage drang ein Murmeln.
    Im Schein seiner Helmlampe sah Bontainer, daß sich rechts und links neben einem tiefergelegenen Gang wieder Nischen erstreckten. Als er stehenblieb und mit seiner Lampe hineinleuchtete, sah er, daß unzählige Gegenstände dort lagerten. Die Hammerköpfe ernährten sich, wie er sich erinnerte, hauptsächlich von Pflanzen, aber sie konnten auch fleischliche Nahrung vertragen. Auch sie würden hungern müssen, dachte er, denn die Pflanzen auf der Oberfläche Roanokes waren verdorrt und vernichtet.
    Nicht alle, aber die meisten.
    In den tiefen Nischen, fast kleinen Hallen, lagen und standen Beutestücke, die von den Ronaks in der toten Stadt oder in deren Umgebung aus den Trümmern geborgen worden waren. Hauptsächlich waren die Lager von Supermärkten und die Schuppen und Vorratsbehälter der ehemaligen Hafenumgebung geleert worden; fast alle Konserven, Kisten und Behälter trugen entsprechende Aufdrucke. Bontainer sah, daß Oomph Amber und John Sanda auf ihn warteten, begann zu rennen und schloß auf.
    „Warum diese Vorräte?" fragte John kurz.
    „Die Planetarier sind eierlegende Wesen", erklärte Bontainer, während er neben dem Lourener seinen Leuten nachrannte. „Sie brüten ihren Nachwuchs gemeinsam aus, hüten ihn gemeinsam und ernähren ihn auf die gleiche Art. Für sie ist ein gewisser Vorrat stets lebensnotwendig. Vielleicht treffen wir auch auf die Gehege der Jungen. Ich glaube, das ist der einzige Grund, weswegen sie uns angegriffen haben."
    „Ja. Angst um die Jungen. Große Wut!" erklärte Amber atemlos.
    Sie rannten weiter.
    Minutenlang lösten schmale Korridore, verbreiterte Stellen und Abzweigungen einander ab, dann kamen mehrmals schwere Schotte, die von den Erbauern der Stadt stammten

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