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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben Sie, Vivier?" fragte Sanda leicht beunruhigt.
    „Nichts", erwiderte Bontainer. „Ich beginne unter Halluzinationen zu leiden." Er lachte kurz und ohne Humor.
    Hinter dem Tisch stand ein etwa sechsundzwanzigjähriges Mädchen.
    Sie blinzelte, blickte an der Lampe vorbei und kam dann hinter der Platte hervor. Wie unter starkem inneren Zwang machte Bontainer drei Schritte vorwärts. Er streckte zögernd die Hand aus und hörte sich sagen: „Mein Name ist Bontainer. Ich bin der Kapitän der EX-2333."
    Ihr Händedruck war kurz, knapp und sehr fest.
    „Ich bat Sie, sofort Hilfe herbeizufunken", sagte das Mädchen mit seiner spröden Stimme. „Haben Sie das angeordnet?"
    Die Bestimmtheit, mit der sie sprach, verblüffte Vivier. Er beherrschte sich meisterhaft, sah in ihre dunkelgrünen Augen und erwiderte langsam: „Unter zivilisierten Menschen ist es gemeinhin üblich, sich vorzustellen. Darf ich um Ihren Namen bitten?"
    Sein bleiches Gesicht war ohne jede Regung.
    Hinter seiner Stirn arbeitete es, und er erkannte, daß hier vor ihm das verschwundene Bild seiner Frau zu stehen schien. Stimme, Aussehen, Haarfarbe und Augen waren so gut wie identisch. Der Schmerz der Erinnerungen zerrte an seinen Gedanken.
    „Ich bin Arsali Hingurt", sagte sie. „Ich habe mich entschlossen, diese rund fünfhundert - es sind genau vierhundertachtundachtzig - Überlebenden anzuführen. Wo sind die Raumschiffe?"
    „Hingurt", sagte Bontainer leise und scharf. „War Basil Hingurt Ihr Vater?"
    „Ja. Was interessiert Sie ..."
    Bontainer maß sie mit einem mörderischen Blick.
    Sie hielt ihn unerschrocken aus und musterte den Kampfanzug des Kapitäns eingehend von oben bis unten.
    „Basil und ich haben zusammen studiert. Und vor vier Jahren, entsinne ich mich, habe ich Sie in seinem Haus nicht getroffen. Es wäre mir sonst bestimmt aufgefallen. Hatten Sie damals schon so schlechte Manieren?"
    Sie fuhr überrascht hoch.
    „Hören Sie, Mister", sagte sie schnell. „Hier unten haben wir rund hundert Verletzte und eine Anzahl von Frauen und Kindern. Einige meiner Männer versuchen ein schweres Funkgerät zu installieren, damit wir mit der Flotte in Funkverkehr treten können. Und auf unseren drei Planeten liegen etwa zwei Millionen Tote. Glauben Sie, daß wir ausgerechnet über Manieren reden müssen?"
    Neben sich, irgendwie beruhigend, spürte Bontainer die Gegenwart von Oomph und John Sanda.
    „Ich habe vermutlich mein Schiff mit fast tausend Terranern an Bord verloren, und dazu nähert sich einer der Dolans dem Planeten", erwiderte er hart.
    „Ich glaube, daß Sie auf uns angewiesen sind, nicht umgekehrt. Das sollte für Ihr Benehmen kennzeichnend sein. Wieviel kampffähige Männer haben Sie hier unten?"
    Langsam erwiderte sie: „Genau zweihundert. Die meisten sind bewaffnet."
    „Gut. Können Sie sich mit ihnen in Verbindung setzen? Funksprechverkehr oder ähnlich?"
    Sie funkelte ihn an und sagte kalt: „Befehle gebe ich, Kapitän. Die Tatsache, daß Sie meinen Vater kannten, berechtigt Sie zu nichts.
    Haben Sie das verstanden?"
    „Ich höre für mein Alter recht gut", sagte Bontainer. „Sie werden sich daran gewöhnen müssen, daß bis zur Landung auf einem geschützten Planeten oder im nächsten Flottenstützpunkt ich die Anordnungen treffe. Sie haben die Wahl - entweder lasse ich Sie pausenlos von zweien meiner Leute bewachen, so daß Sie sich nicht rühren können, oder Sie verhalten sich wie ein normaler Mensch. Wir haben mehr Kampferfahrung, Teuerste."
    Er grinste verächtlich.
    „Sie erwarten einen Kampf?" fragte sie blitzschnell zurück.
    „Vermutlich", sagte Bontainer. „Aus diesem Grund werden wir zunächst die Verwundeten wegbringen und die Frauen mit den Kindern."
    Er wandte sich an Amber.
    „Ich brauche sofort einige Hammerköpfe, mit denen sich reden läßt. Sie sollen uns Hohlräume in ihren Stollensystemen zeigen, in denen wir die Verwundeten und die Kinder verstecken können.
    Kümmerst du dich darum?"
    „Ich kümmern", sagte Oomph Amber und versteckte sorgfältig die drei hochglänzenden Ersatzaggregate für den Handscheinwerfer in den Außentaschen seines Anzuges. Er hatte sie hier irgendwo gestohlen.
    „Es ist eilig!" erinnerte ihn Bontainer.
    Oomph setzte die Parodie eines Lächelns auf und deutete auf Arsali Hingurt.
    „Sie viel Wut, weil Vivier zu ihr redet wie Vorgesetzter. Sie jung und mit starrem Kopf."
    Bontainer schluckte.
    „Sie wäre keine Hingurt, hätte sie nicht den eisernen Schädel

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