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0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens

Titel: 0352 - Der Planet des tödlichen Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und bewiesen, daß das Zusammenleben mit den Ureinwohnern gelöst worden war; hinter diesen Schotten lagen vermutlich verschüttete Kanalisationsanlagen oder verborgene Meiler. Bontainer kümmerte sich nicht darum.
    „Passen wir also auf", sagte John, „daß wir sie nicht reizen, indem wir der Brut zu nahe kommen."
    „Ich werde es durchsagen", versprach Bontainer.
    Es war nicht mehr nötig.
     
    *
     
    Plötzlich öffnete sich der schmale Gang.
    Er mündete in eine sehr große unterirdische Halle, die aus gewachsenem Fels herausgeschnitten worden war. Das Alter konnte Bontainer nicht schätzen, aber er vermochte sich vorzustellen, daß hier schon viele Generationen von Hammerköpfen gelebt hatten und gestorben waren. Ein riesiges Rondell, etwa dreihundert Meter, lag vor seinen Augen. Einige stützende Säulen, ebenfalls sauber aus dem Fels geschnitten und unten förmlich hochglanzpoliert von der Berührung von unzähligen Pelzen, stützten die Decke ab. Sie war selten höher als ungefähr zehn Meter, und aus runden Öffnungen neben den Säulen wurde ununterbrochen die Luft erneuert.
    Diese Halle war voller Menschen.
    Bontainers Leute verteilten sich schnell und zielbewußt über die Fläche. Die Frauen und Mädchen der wissenschaftlichen Abteilung, die medizinische Kenntnisse hatten, ließen sich von den Männern helfen.
    Zuerst sah man nur Lichter.
    Dann, als sich die Augen auf diesen Zustand umgestellt und an das Bild gewöhnt hatten, unterschieden die beiden Terraner und der Lourener Einzelheiten. Es waren rund ein halbes Tausend Leute, die hier standen, saßen und lagen. Trotz der panischen Flucht in die Stollensysteme hatte man in der Frist von zweiundsiebzig Stunden erstaunliche Dinge vollbracht. Vivier Bontainer konnte einen kleinen Meiler erkennen, der vermutlich irgendwann zur Ausrüstung eines Untersuchungsteams oder einer Forschungsstation gedient haben mußte. Er lieferte Strom für Lampen, die man entlang der Wände und an den Säulen befestigt hatte. Er lieferte auch Energie für die kleinen Heizgeräte, die hier aufgestellt worden waren. Von irgendwoher zog ein Strom warmer Luft an Bontainer vorbei; er roch Essen und eine Menge anderer Dinge, die nicht so appetitlich waren.
    Verletzte lagen auf Bahren, Kinder liefen zwischen den Beinen der Erwachsenen umher und schrien.
    Irgendwo erteilte jemand mit heller Stimme eine Reihe von Befehlen, deren Wortlaut den beiden Männern unverständlich war.
    „Suchen wir hier den Chef", sagte Bontainer leise zu John, der dicht neben ihm stand. Hinter ihnen huschten unkenntlich einige Hammerköpfe hin und her; sie waren aus ihrer Ruhe gescheucht worden.
    „Falls es hier etwas wie einen Chef gibt", erwiderte John, rückte den Strahler zurecht und ging die kurze Schrägfläche nach unten.
    Nach drei Metern wandte sich Bontainer an einen Terraner, der keinen Kampfanzug trug.
    „Ich suche hier den Chef", sagte er leise. „Ich bin Käpten Bontainer von der EX-2333."
    Der Kolonist sah hoch und streckte Vivier die Hand entgegen.
    „Wir haben auf euch gewartet", sagte er. „Die Flotte ist abgezogen. Sie hielt uns alle für tot. Ich bringe Sie zu Arsali", fügte er hinzu und schob zwei Kinder auseinander.
    „Kommen Sie!"
    Dicht am Rand der Halle, ganz rechts, von ihrem Standort aus gesehen, befanden sich eine Serie von Geräten, und das Licht war heller Eine Platte, an den Rändern zersplittert, diente als Schreibtisch. Sie lag auf zwei hochkant stehenden Kisten, die mit Vorsicht, nicht werfen! beschriftet waren.
    Das Licht fiel senkrecht auf die Platte. Bontainer konnte nicht erkennen, wer dahinter stand und mit einem Mädchen der wissenschaftlichen Abteilung redete. Er hörte nur die Stimme, und diese Stimme hatte er vor drei Jahren zum letztenmal gehört. Es war, so ähnlich, wie er es nicht für möglich gehalten hatte die Stimme Deirdres. Die alten, schlechtvernarbten Wunden brachen wieder auf. Er begann sich hilflos zu fühlen und wußte im gleichen Atemzug, daß diese Einstellung vollkommen sinnlos war.
    John und Vivier blieben in drei Metern Entfernung vor dem Tisch stehen. Sie befanden sich in dem Halbdunkel, das die Höhle erfüllte. Sie schien aus lichtschluckendem Basalt herausgebohrt worden zu sein. Der Kolonist blieb wartend vor dem Mädchen stehen. Als sich die junge Frau aus Bontainers Mannschaft umdrehte, fiel das Licht voll auf die Gestalt hinter dem provisorischen Schreibtisch.
    Vivier erschrak und bemerkte sofort den Blick des Ersten.
    „Was

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