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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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so ein… ein Trick?«
    »Probieren Sie es aus, Stefania«, bat Landrys.
    Margitta erhob sich.
    »Ich weiß zwar nicht, wer und was Sie sind, Landrys. Aber Sie haben mich neugierig gemacht. Wie machen Sie das mit Ihren Zaubertricks?«
    Landrys lachte leise. »Wenn ich es Ihnen verrate, leisten Sie mir dann ein wenig Gesellschaft? Wie gesagt, es ist noch früh am Abend…« Und April kann getrost ein wenig warten und zappeln, außerdem kann ich innerhalb einer Sekunde bei ihr sein und sehe nicht ein, warum ich mich mit ihr begnügen soll, wenn es doch Dutzende hübscher Mädchen in der Gegend gibt.
    In dieser Hinsicht war er schon immer unverbesserlich gewesen.
    Da sah er, wie das Wasser aufgewühlt wurde.
    Es schäumte auf. Etwas jagte mit hohem Tempo heran.
    Das gibt’s doch nicht, dachte Landrys verblüfft. Der kann doch nicht einfach hier auftauchen und zum Großangriff übergehen…
    Die beiden Mädchen sahen sein erstauntes Gesicht und drehte sich unwillkürlich um, um zu sehen, was er da auf dem Wasser bemerkt hatte.
    Und sie sahen, wie Amphibion sich in Ufernähe aus dem Wasser erhob und wie ein wandelnder Berg auf sie zuraste, die riesigen, baggerschaufelartigen Pranken hoch erhoben…
    ***
    Amphibion war sich seiner Opfer sicher.
    Drei Menschen am Strand, direkt am Wasser. Und sonst niemand in der Nähe, der Amphibion erkennen würde. Besser ging es gar nicht mehr. Mit diesen drei Opfern würde sein Hunger zumindest für diese Nacht einigermaßen gestillt sein. Und morgen war ein anderer Tag.
    Amphibion stürmte auf seine Opfer zu, die schreckensstarr waren. Er hatte sie schon fast erreicht, als sie sich plötzlich in Luft auflösten.
    Amphibion stolperte fast, blieb verwirrt im flachen Wasser stehen. Er sah sich um. Nirgendwo waren seine Opfer zu sehen. Aber plötzlich war einer der drei Menschen wieder da.
    Amphibion wollte zupacken.
    Aber seine Pranken prallten gegen eine unsichtbare Wand. Es tat höllisch weh, brannte wie Feuer. Da erkannte er den Menschen. Es war der Zauberer, der ihm aus seinem langen Schlaf geweckt hatte.
    »Was fällt dir ein, Amphibion? Wie kannst du es wagen, hier aufzutauchen?« fauchte der Zauberer. »Zurück mit dir in die Tiefe! Du wartest, bis ich dir dein Opfer bringe!«
    »Aber es ist zu wenig, und mich hungert«, klagte Amphibion. Er spürte die magische Macht des Zauberers. Gegen sie kam er nicht so einfach an.
    »Du wirst genug bekommen – warte es ab«, befahl der Zauberer. »Und wage es nicht noch einmal, dich den Menschen zu zeigen, bis du das 47 Opfer bekommen hast, das ich dir bringe. Was du danach machst, ist mir egal – jetzt aber verbirg dich! Du gefährdest meinen Plan!«
    »Ich bin nicht dein Werkzeug«, begehrte Amphibion auf.
    »Du bist mein Diener. Ich habe die Macht. Ich bin der Abgesandte des Fürsten der Finsternis, des Herrn der Schwarzen Familie der Dämonen«, sagte der Zauberer kalt. »Und du hast mir zu gehorchen.«
    Die unsichtbare Wand rückte vor, berührte Amphibions Körper und begann ihn auszutrocknen. Er wich erschrocken zurück in die Fluten.
    Verbittert und wortlos schwamm er davon. Aber nach der Berührung nagte der Hunger nur noch stärker in ihm. Er mußte noch ein paar Opfer finden in dieser Nacht.
    Und der verfluchte Zauberer konnte ja schließlich nicht überall zugleich sein…
    Amphibion schirmte seine Gedanken ab und suchte weiter. Mochte der Zauberer glauben, daß er in die See-Tiefe zurückgekehrt war…
    ***
    Mac Landrys war zornig. Dieser Amphibion war doch ein verdammter Narr, dessen Gehirn vom Magen kommandiert wurde! Kein Verstand, kein Gespür für das Wesentliche! Landrys sah ihm nach, wie er verschwand.
    Und er fragte sich, warum er Amphibion eigentlich nicht seinen Willen gelassen hatte. Mädchen gab es schließlich zuhauf. Aber irgendwie hatte er in diesem Moment nicht anders handeln können. Etwas in ihm war sekundenlang durchgebrochen und hatte dafür gesorgt, daß er sich nicht allein in Sicherheit brachte, sondern die beiden Mädchen mitnahm. Dann war er zurückgekehrt, um Amphibion zurechtzuweisen.
    Landrys näherte sich wieder den beiden Mädchen, die er in der Nähe der Villa abgesetzt hatte. Sie sahen ihn aus großen Augen an.
    »Was war das für ein Ungeheuer, Signore? Und – wieso sind wir plötzlich hier? War das auch einer von Ihren Tricks?« wollte Stefania Marchese wissen, die Tochter des Mannes, dem dieses Anwesen gehörte. Sie hatte ihre Freundin bei der Hand gefaßt.
    »Eine Illusion«, sagte Landrys.

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