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0352 - Die Bestie von Neapel

0352 - Die Bestie von Neapel

Titel: 0352 - Die Bestie von Neapel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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voll zum Durchbruch kam. Sobald sie ihn zu hassen begann, setzte die Blockierung ein und zwang sie wieder, sich nach ihm zu sehnen.
    Eine teuflische Spirale… er probierte sie zum ersten Mal aus. Normalerweise hatte er es nicht nötig, zu diesen Mitteln zu greifen. Die Herzen der Frauen und Mädchen flogen ihm auch so zu. Aber seit sich einiges in seinem Leben geändert hatte, konnte er da nicht mehr völlig sicher sein…
    Und gerade bei April Hedgeson mußte er absolut sicher sein können.
    Schon bald verließ er den Rand der Hafenanlage. Hier war das Ufer nicht mehr befestigt, aber stellenweise abgezäunt. Auf dieser Seite befanden sich die Privatstrände reicher Neapolitaner, die hier ihre Luxusvillen und Bungalows hatten. Zur anderen Seite hin gab es die Hotelstrände, an denen sich nachmittags die Touristen wie die Ölsardinen drängten. Das war nichts für den Blonden. Hier, an den Privatstränden, war es viel interessanter.
    Er sondierte fast unbewußt mit seinen Para-Sinnen, und plötzlich wurde ihm klar, warum er seine Schritte ausgerechnet in diese Richtung gelenkt hatte. Er nahm die Gedanken zweier Mädchen wahr, die sich unterhielten.
    Die eine erzählte der anderen von einer großen Enttäuschung bei der »Männerjagd«; der Bursche, in den sie Zeit investiert hatte, war ihr schließlich wieder davongelaufen, nachdem er es nicht einmal für nötig gehalten hatte, ihr Blumen zu schenken.
    Mac Landrys grinste. Hier konnte er einiges zur Ehrenrettung der männlichen Hälfte der Menschheit in die Wege leiten.
    Der hohe Drahtzaun war für ihn kein Hindernis, und wie hingezaubert hielt er plötzlich zwei Blumensträuße in den Händen. Die beiden Mädchen, die im Mondlicht an einer privaten Bootsanlegestelle saßen, die Beine im Wasser baumeln ließen und inzwischen über die Vor- und Nachteile einer neu eröffneten Discothek im Stadtzentrum diskutierten, bemerkten ihn erst, als er den Landesteg betrat.
    »Buona sera«, grüßte er artig. Und bevor die beiden vor Überraschung aufschreien konnten, hielt er ihnen die Blumensträuße entgegen.
    »Mein Name ist Mac Landrys«, sagte er. »Ich hoffe, ich störe Sie nicht zu sehr. Aber ich hatte die beiden Sträußlein gerade übrig und dachte mir, Sie hätten dafür bestimmt bessere Verwendung als ich…«
    »Wie kommen Sie hierher? Was wollen Sie überhaupt hier? Das ist Privatbesitz«, ereiferte sich das Mädchen mit dem schulterlangen schwarzen Haar. Die andere, ebenfalls dunkel, aber kurzgeschnitten, war sprachlos.
    »Ich komme von da«, sagte Landrys und deutete mit dem Daumen über die Schultern. »Ich wollte Sie kennenlernen. Ich hoffe, Sie sind nicht ebenfalls Privatbesitz?«
    Die Langhaarige war verwirrt. »Aber… aber da ist doch gar kein Tor im Zaun, und rübergeklettert sind Sie mit dem schnieken Anzug doch auch nicht…« Sie straffte sich. »Gehen Sie, bevor ich die Hunde herbeipfeife.«
    »Das wäre ein Fehler«, sagte er. »Ich tue Ihnen doch nichts. Einen harmloseren Menschen als mich gibt es gar nicht. Lassen Sie mich raten: Sie sind Stefania, und Ihre nicht minder bezaubernde Freundin ist Margitta, nicht wahr?«
    »Woher, zum Teufel, wissen Sie das?« staunte Margitta. »Es stimmt…«
    »Ich bin ein Zauberer«, sagte er. »Ich habe Ihre Gedanken gelesen. Es ist noch früh am Abend, darf ich Sie irgendwohin einladen?«
    »Spinner«, sagte Stefania.
    »Ach, laß ihn«, meinte die Kurzhaarige. »Irgendwie ist das schon originell, wie er hier aufgetaucht ist. Sagen Sie, Signor Landrys, machen Sie das immer so? Und wie sind Sie überhaupt über den Zaun gekommen?«
    »Ich sagte doch, daß ich ein Zauberer bin«, erwiderte er lächelnd.
    »Zäune gehören zu meinen leichtesten Übungen. Küsse sind schon etwas schwieriger, aber das schaffe ich auch noch, wenn die Partnerinnen so schön sind wie Sie…«
    »Spinner«, wiederholte Stefania. »Klemmen Sie sich Ihre Blumensträuße unter den Arm, und verschwinden Sie.«
    »Aber moment mal, das sind keine Blumensträuße«, protestierte Landrys.
    Er schnipste mit den Fingern. Margitta hielt plötzlich eine Halskette in der Hand, wo sie gerade noch einen Blumenstrauß gehabt hatte, und Stefania streichelte maßlos verblüfft eine schwarze Katze.
    »Das gibt’s nicht«, keuchte sie auf. »Das ist doch unmöglich! Wie – wie machen Sie das?«
    »Wird nicht verraten«, schmunzelte er und schnipste wieder. Auch die Katze verwandelte sich in ein Schmuckstück.
    »Und was ist nun echt? Ist das jetzt auch nur

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