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0352 - Es brodelt in der Unterwelt

0352 - Es brodelt in der Unterwelt

Titel: 0352 - Es brodelt in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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stammelte:
    »An Bord ist eine Höllenmaschine!«
    ***
    »Was sagen Sie da?« fragte ich, obwohl ich den Satz genau verstanden hatte; das Geräusch der Düsen war nur als gleichbleibendes Summen zu hören.
    »Eine Höllenmaschine!« wiederholte der Funker das Wort, welches inmitten dieser geballten Technik wie ein Anachronismus klang oder — wie ein Scherz; daß es keiner war, bewiesen mir aber sofort die ernsten Getsichter ringsum.
    »Woher wissen Sie das?« fragte ich den Funker.
    »New York hat es mir eben gesagt!« meinte der Mann gefaßt und deutete auf den Lautsprecher über sich. »Sie forderten, wir sollten einen Mr. Cotton holen — sind Sie das?«
    »Ja«, erwiderte ich. »Kann ich mit der Bodenstation sprechen?«
    »Natürlich!« sagte der Funker und drückte auf einen Knopf. Er bog mir das Mikrofon zurecht, sprach einige Buchstaben und Ziffern hinein, die sich auf unsere Maschine bezogen und nickte mir dann zu.
    »Hier ist Cotton!« rief ich mit etwas belegter Stimme. »Können Sie mir Einzelheiten über die Bombe mitteilen, die wir an Bord haben?«
    Jetzt krächzte der Lautsprecher oben an der Decke los, als habe er nur auf ein Signal gewartet. Sämtliche Besatzungsmitglieder, sogar der Pilot starrten auf den kleinen Kasten; das Flugzeug steuerte automatisch und bedurfte keiner Korrektur.
    »Hier Kennedy-Airport. Mr. Cotton, hören Sie: Es ist wenig Zeit für lange Erklärungen. Im Gepäck eines der Passagiere befindet sich eine Höllenmaschine. Wir bekamen eben einen anonymen Anruf. Aus der Flugliste geht hervor, daß sich zwei Spezialbeamte des FBI an Bord aufhalten. Wir wenden uns daher an Sie, Mr. Cotton! Tun Sie alles, um das Ding zu finden!«
    »Warum landen wir nicht einfach?« fragte ich zurück. »Wenn alle die Maschine verlassen, sind weniger Menschenleben in Gefahr!«
    »Geht nicht!« war die Antwort. »Es ist kein geeigneter Flughafen in der Nähe, den Sie noch erreichen könnten. Die nächste Landebahn, die lang genug für Sie ist, wäre Chicago.«
    »Kann das Ganze nicht ein übler Scherz sein?« fragte ich. »Was sprach der Anrufer durchs Telefon? War es ein Mann?«
    »Es war ein Mann mit fester Stimme, kein Junge. Natürlich kann es trotzdem ein dummer Streich sein, aber darauf dürfen wir uns nicht verlassen. Der Mann sagte wörtlich: ,Die Maschine, welche gerade auf dem Flug nach Chicago ist und vor einer halben Stunde hier startete, wird nicht ankommen! Es steckt eine Bombe im Gepäck, die um 8 Uhr abends losgeht!«
    »War das alles?«
    »Ja — dann hängte er ein.«
    Ein aufgeregtes Murmeln der Besatzungsmitglieder lenkte mich von dem Lautsprecher ab. Die Männer hatten alle ihre linken Ärmelstulpen hochgeschoben und starrten auf die Uhren. Lediglich die Stewardeß blickte wie hypnotisiert auf die Uhr über der Tür. Die Zeiger der elektrischen Uhr standen nicht sehr weit auseinander: Es war genau zehn Minuten vor 8 Uhr!
    ***
    Es blieben nur zwei winzige Hoffnungen: Entweder war der anonyme Anrufer ein Witzbold, der sich einen makabren Scherz ausgedacht hatte — oder wir entdeckten das Teufelsding rechtzeitig.
    Ich achtete nicht mehr auf das Mikrofon vor mir, sondern sah mich in dem Cockpit um. Bleiche Gesichter, über die der zuckende Schein verschiedener Kontroll-Lämpchen huschte, starrten auf mich, als erwarteten sie von mir ein Wunder. Ich konzentrierte mich und gab sofort meine Anordnungen bekannt.
    »Holen Sie Mr. Decker!« rief ich der Stewardeß zu. Dann wandte ich mich an den Co-Piloten, der wohl am ehesten entbehrlich war:
    »Wo kommt man in den Gepäckraum? Wir müssen versuchen, die Höllenmaschine zu finden!«
    »Vom Passagierraum führt ein Einstieg hinunter«, sagte der Mann in der blauen Uniform. »Am besten ist es, wir werfen das gesamte Gepäck ab!«
    »Notfalls ja!« stimmte ich zu. »Aber vielleicht eritdecken wir das Ding so. Zeitbomben besitzen meistens einen Mechanismus, der tickt. Ich möchte noch nicht alles über Bord werfen. Wenn die Passagiere den wahren Sachverhalt ahnen, gibt es eine Panik!«
    »Wollen Sie den Leuten nichts von der Bombe sagen?« fragte der Funker.
    »Nein!« erwiderte ich. »Es wird dann ein Durcheinander entstehen, das uns bei der Suche hindert. Wir werden behaupten, daß versehentlich ein falscher Koffer an Bord gekommen ist, der ein lebensrettendes Mittel enthält. Das Medikament müßten wir schleunigst finden, damit es von Chicago aus rasch wieder zurückgeschickt werden kann. Ganz plausibel klingt es nicht, aber ich habe

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