0352 - Es brodelt in der Unterwelt
die Kidnapper wieder im zerborstenen Türrahmen.
Hurtig stemmte ich meine ›Waffe‹ gegen den Boden und öffnete das Ventil.
Ein weißer Strahl zischte aus dem Feuerlöscher und hüllte den Eingang in zähen Schaum. Die Verbrecher zogen sich zurück, Ohne das ein Schuß fiel.
Lange wäre mein Feuerlöscher nicht in der Lage gewesen, die verzweifelte Familie Adams an einem Ausbruch ziu hindern. Da hörte ich auch schon den durchdringenden Ton einer Sirene näherkommen.
Phils Anruf bei der Polizei in Boulder hatte schnellen Erfolg, da sich zufällig ein Patrouillenwagen in der Umgebung aufhielt. Die Beamten stoppten mit kreischenden Bremsen vor dem Wrack des Platzwartes und kamen mit gezogenen Pistolen heran.
Sie wußten, um welche ernste Sache es sich handelte, und besetzten aiuf einen Wink von mir die Türen und Fenster, durch welche die Kidnapper eine Flucht versuchen konnten.
Minuten später braiuste ein zweiter Streifenwagen herbei, der Verstärkung brachte.
Da gaben die Adams' ihr verlorenes Spiel auf und erschienen mit erhobenen Händen im Eingang des Bungalows.
Alle drei boten einen traurigen Anblick.
Mrs. Adams hingen die Haare wirr und schaumverschmiert ins Gesicht, als habe man sie halbfertig dem Friseur entrissen.
Henry, ihr riesiger Sohn, stapfte durchnäßt und völlig erschöpft hinter ihr her, während sein Bruder Robert den blutgetränkten Arm kaum richtig hochhalten konnte und ängstlich auf den Cop starrte, der ihn nach Waffen durchsuchte.
Phil sorgte dafür, daß Dan nicht zum Schauobjekt wurde und schnell in den Besitz warmer Kleidung kam. Ich kümmerte mich um den Abtransport der Kidnapper und verfrachtete Dan dann in den zweiten Streifenwagen. Das Kind sollte so schnell wie möglich zu seinen Eltern und in die ärztliche Obhut von Dr. Lester.
***
Damit war für uns der Fall erledigt.
Glücklicherweise stellte sich heraus, daß auch Dan seine Entführung und die ständigen Betäubungen gesundheitlich nicht büßen mußte. Er war schon in einer Woche wieder gesund und munter und spielte mit seinem Zwillingsbruder Bob.
Wir brachten rasch unseren eigentlichen Auftrag hinter uns, für den wir ursprünglich von Mr. High nach Denver geschickt worden waren.
Als wir Lionel Casey in New York an die Kollegen vom FBI ablieferten, wartete schon unser Chef an der Sperre. Kauim konnten wir ungestört mit ihm reden, als wir endlich Aufschluß über verschiedene Dinge erhielten, die uns unklar waren.
Es war Mrs. Adams gewesen, die den gemeinen Plan mit den Kindern der reichen Murrays ausgeheckt hatte. Sie verschaffte ihrer Verwandten, Mrs. Toole, die Stellung als Kindermädchen und horchte sie dabei gründlich aus.
Auf Grund ihrer genauen Kenntnisse gelangte sie in den Besitz der bewußten Kofferschlüssel des Hotelmillionärs.
Das Attentat in der Luft ging auch auf ihr Konto, wenngleich es sich damit anders verhielt, als wir gedacht hatten. Die Matrone konnte durchaus in der selben Maschine fliegen, denn die Höllenmaschine war gar keine Höllenmaschine gewesen. Die Frau hatte das Ganze nur eingefädelt, um von der eigentlichen Spur abzulenken und den Kreis der Verdächtigen zu vergrößern.
Robert Duncan, der Freund von Mrs. Toole, schien ihr für ihre Verwandte nicht der richtige Mann zu sein. Wenn sie den Verdacht auf ihn, den Haupterben, konzentrierte, schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie brachte Duncan und Catherin Toole auseinander und narrte die Polizei, die in ihm eine Zeitlang den Kidnapper seihen mußte. Bis seine Unschuld an den Tag kam, waren die Adams längst mit ihren 250 000 Dollar in Sicherheit.
Die weißhaarige Matrone hatte dann allerdings etwas von ihrem ursprünglichem Plan abgelassen, als der Cousin Mr. Murrays ohnehin in ein schiefes Licht geriet. Daß es sich bei dem treffsicheren Schützen, der Duncan so tüchtig einheizte, ausgerechnet um Mr. Toole handelte, wußte sie nicht. Auch, daß der eifersüchtige Ehemann kurz entschlossen das Lösegeld durch eine Autofalle an sich brachte, es allerdings wieder verlor, erfuhr sie erst bei ihrem Verhör.
Phil und ich durften mit unserer Arbeit zufrieden sein.
Mr. High fand das auch, denn noch im Flughafenrestaurant spendierte er uns großzügig einen Willkommens-Drink.
ENDE
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