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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzen geblieben. »Komische Welt«, meinte er, als er neben mir stand.
    »Kannst du wohl sagen.«
    Sie war wirklich seltsam. Als wir beide nach vorn schauten, kamen wir uns vor wie inmitten einer gewaltigen Filmkulisse, die aus irgendeinem Kolossalstreifen übriggeblieben war. Außerdem sah ich die Welt als seltsam schief an. Wir konnten zwar geradeaus und nach beiden Seiten schauen, dennoch besaßen die Dimensionen eine gewisse Krümmung, die vom Boden in die Höhe verlief, als wollten sich die Seiten irgendwo in einer für uns nicht sichtbaren Entfernung zu eine Röhre zusammenfügen.
    Der Boden war staubbedeckt. Schabten wir den Schmutz zur Seite, kamen darunter dicke Quadersteine zum Vorschein, die in einer so geometrischen Form verliefen, daß diese Anordnung von intelligenten Wesen stammen mußte. Vom Himmel waren sie bestimmt nicht in diesem Muster gefallen.
    Auch Ali hatte es bemerkt. »Das sieht ja aus wie ein Weg, John. Ja, das ist ein Weg!« Er deutete nach vorn.
    Ich aber schaute zurück.
    Irgendwo hörten die Steine auf, das sah ich. Vielleicht begannen sie auch an der Stelle, aber vor uns führten sie weiter in diese von einem diffusen Licht erhellte Welt.
    Es war schwer zu beschreiben. Kein Nebel, aber Schleier von Staub nahmen uns den klaren Blick. Sie besaßen eine ins Bläuliche zielende Farbe, manchmal auch leicht rötlich angehaucht und sie trieben kaum, sondern blieben am Boden haften, als wären sie dort festgeklebt.
    Ali holte seine Fletsche hervor. »Sicher ist sicher«, flüsterte er.
    »Ich will mich ja nicht überraschen lassen.«
    »Das meine ich auch«, erwiderte ich und dachte an meine Beretta und das Kreuz. Bumerang und magische Kreide besaß ich ebenfalls.
    Eigentlich war ich ja optimal bewaffnet, aber reichten die Dinge aus, um in einer Welt wie dieser bestehen zu können?
    Daran wollte ich nicht so recht glauben. Bei den Großen Alten war eben alles anders. Ihre Welten lagen sehr weit zurück. Wie sie und die Dämonen selbst entstanden waren, konnte ich nicht sagen, das lag alles im Dunkel einer geheimnisvollen Urzeit.
    Es wußte auch niemand, welche magischen Kräfte und Machtmittel ihnen damals schon bekannt waren.
    Die Welten der Großen Alten hatten überlebt. Als Atlantis geboren wurde, hatten sich diese Dämonen den damaligen Bewohnern des Kontinents genähert und sich von gewissen Schichten der Bevölkerung anbeten lassen.
    »Du sollst nicht soviel nachdenken, Partner«, sprach Ali mich an.
    »Wir wollen lieber handeln.«
    »Ist gut, ich bin dabei.«
    »Und du fühlst dich ›bon‹?«
    »Besser geht es kaum.«
    »Dann los!«
    Und so kam es, daß ich, der Geisterjäger John Sinclair, mit einem vierzehnjährigen Jungen eine Welt oder Dimension untersuchte, deren Existenz von den allermeisten Menschen wohl bestritten wurde.
    Vor zehn Jahren hätte ich so etwas auch nicht geglaubt. Mittlerweile war ich schlauer geworden.
    Das Licht und die Schleier begleiteten uns. Wir gewöhnten uns allmählich daran und auch an die Luft, die immer nach Staub schmeckte, der sich zudem in unseren Kehlen festgesetzt hatte.
    Schnell gingen wir nicht, da wir unsere Blicke überall hatten.
    Diese fremden Welten, das wußte ich auch, steckten sehr oft voller Gefahren, vor allen Dingen waren sie menschenfeindlich, zu vergleichen mit den öden Wüstenstrichen auf der Erde.
    Ali schien meine Gedanken erraten zu haben, denn er meinte:
    »Du darfst alles haben, nur keinen Durst, Partner.«
    »Ein Bier würde mir guttun.«
    »Das hat Allah aber verboten.«
    »Dir vielleicht. Wenn ich aber ein Bier trinke, habe ich ständig das Gefühl, als würden zahlreiche Engelchen in meinem Hals sitzen und Hallelujah singen.«
    »Und was ist das?«
    »Erkläre ich dir später.«
    Die viereckigen Steine blieben. Wohlgeordnet lagen sie in einer Reihe. Nicht eine Fuge war aufgebrochen, nur der graue Staub lag über ihnen wie eine dünne Decke. Wenn ich zurückschaute, sah ich deutlich unsere Abdrücke. Ich wurde das Gefühl einfach nicht los, daß dieser Weg auch zu einem Ziel führte.
    Wegen des Staubtreibens blieb unsere Sicht beschränkt, doch als ich einmal nach rechts ging, entdeckte ich so etwas wie eine Geländeformation, zu vergleichen mit einem Hang, der uns begleitete, so daß Ali und ich uns vorkamen wie in einer großen Schüssel.
    »Ist komisch, nicht?« fragte Ali.
    »Kannst du wohl sagen.«
    In der Tat hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich wollte auch nicht daran glauben, daß alles so harmlos blieb, wie es

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