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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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falschen Engel!
    Er stand zwischen den Krakenarmen und wirkte, obwohl er so groß war, ziemlich klein.
    Aber er war gefährlich.
    Den Kopf konnte Myxin drehen. Die übrigen Krakenarme interessierten ihn im Augenblick nicht, der falsche Engel war für ihn wichtiger, denn er bewegte sich dorthin, wo sich auch das Schwert befand.
    Der Arm mit der Waffe senkte sich, denn Krol hatte genau bemerkt, was der andere wollte.
    Plötzlich fiel das Schwert nach unten.
    Ein blitzschnelles Öffnen der Hand, das sofortige Schließen, und der Engel hielt den Griff umklammert.
    Myxin tat nichts.
    Er war nach wie vor ein Gefangener und litt unter dem Druck des ihn umschließenden Tentakels.
    Es war fast wie im Kino. Eine ungeheure Gestalt setzte sich in Bewegung. Sie schritt durch den Wald der Krakenarme auf ihren Gegner zu und zeigte innerhalb des starren Gesichts keine Regung.
    Nur die Augen bewegten sich.
    Myxin hatte selten eine so große Kälte gesehen. Der Große Alte und er waren Feinde und beide mit den Gesetzen der Schwarzen Magie vertraut. Feinde vernichtete man, Erbarmen gab es nicht.
    Ohne daß der Eiserne einen sicht- oder hörbaren Befehl gegeben hätte, senkte sich der Krakenarm mit seinem Opfer in einer so schrägen Haltung nach unten, daß sich der falsche Engel nicht einmal anzustrengen brauchte, um Myxin mit einem spielerisch anmutenden Schwertstreich zu köpfen.
    Genau das hatte er vor, denn sein rechter Arm befand sich bereits in Schlagrichtung.
    Myxin gab nicht auf.
    Es hatte lange gedauert, bis er seine vollen Kräfte zurückbekam.
    Nun aber konnte und wollte er sie einsetzen.
    Mit dem Schwert hatte es begonnen, aber der kleine Magier wollte diesmal zu einer anderen Taktik greifen. Wahrscheinlich konzentrierte sich der falsche Engel auf seine gewaltige Waffe, denn er hatte die anderen vergessen.
    Im Gegensatz zu Myxin.
    Er faßte eine andere ins Auge.
    Die Dämonenpeitsche!
    ***
    »Bist du noch da, Partner?«
    Ich hörte die Jungenstimme und wußte im ersten Augenblick wirklich nicht, wo ich mich befand. Auch die Erinnerung war verlorengegangen, so daß ich mich zunächst einmal zur Seite wälzte, den Arm ausstreckte und eine Berührung an der Hand fühlte.
    Es waren die Finger des Jungen Ali, und er redete auch weiter.
    »Ich glaube, daß es Allah mit uns gut gemeint hat«, erklärte er mir.
    »In der Hölle können wir wohl nicht sein.«
    »Weshalb nicht?«
    »Da sieht es anders aus.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Das habe ich gelesen.«
    Was er gelesen hatte oder nicht, darum wollte ich mich nicht kümmern, da ich andere Sorgen hatte. Es waren meine Kopfschmerzen, die mir zu schaffen machten. Irgendwie mußte es mich erwischt haben. Ich tastete zur Stirn hoch und fühlte dort eine wunde Stelle. Auch Blut klebte plötzlich zwischen meinen Fingerspitzen.
    »Willst du immer hier liegenbleiben, Partner?« fragte Ali. »Da ist ein Bett bequemer.«
    Sicher, das war es bestimmt. Deshalb richtete ich mich auch auf.
    Neben mir nahm ich eine Bewegung wahr, dann spürte ich Hände als Stütze in meinem Rücken, die erst verschwanden, als ich mich hingesetzt hatte und mich zunächst umschaute.
    Wo befanden wir uns?
    Von den gewaltigen Händen sah ich nichts mehr. Sie hatten sich hoch über unseren Köpfen geschlossen gehabt, dann war diese schlimme Dunkelheit gekommen und hatte uns umfangen wie ein gewaltiger Vorhang.
    Die Finsternis war jetzt verschwunden.
    Uns umgab ein Licht, das ich mit dem der Morgendämmerung auf der Erde vergleichen konnte. Das war es bestimmt nicht, und wir befanden uns auch sicherlich nicht auf der Erde.
    Wen Hemator einmal besaß, den gab er so leicht nicht mehr ab, das stand für mich fest.
    Aber welch eine Welt hatte sich hier aufgetan? Darüber dachte ich nach, als ich auf dem staubigen Boden saß, die Beine angewinkelt hatte und die Hände um die Knie verschränkt hielt.
    Ali hockte vor mir. Er hatte fast die gleiche Haltung angenommen wie ich, nur stützte er sich rechts und links seines Körpers ab. Die großen Augen waren fragend auf mich gerichtet.
    »Die Hände haben sich geschlossen«, murmelte ich. »Was geschah dabei oder danach?«
    »Gefallen sind wir, John.«
    »Das weiß ich auch. Wohin sind wir gefallen?«
    »Nach unten. Nur nicht in die Hölle, die sieht anders aus, wie ich dir schon sagte.«
    Ich mußte lächeln. Darüber vergaß ich auch meine Kopfschmerzen und stellte mich zunächst einmal hin. Das leichte Schwindelgefühl ließ sich ertragen.
    Auch Ali war nicht mehr

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