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0352 - Hemators tödliche Welt

0352 - Hemators tödliche Welt

Titel: 0352 - Hemators tödliche Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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monumental umschreiben konnte.
    Die Brücke interessierte mich nicht. Das rechte Bauwerk schaute ich mir genauer an. Es besaß nicht allein den großen Eingang, der mich an ein riesiges halbrundes Kellerfenster erinnerte, sondern auch zahlreiche, schießschartenartige Fenster im Mauerwerk.
    Zudem war der Turm nicht glatt in die Höhe gebaut worden. Vorsprünge wechselten sich mit Ecken und Kanten ab.
    Die Luft war auch hier von diesen bläulichen Staubschleiern erfüllt. Sie umtanzten auch das Bauwerk, so daß es uns vorkam wie in einen starken Nebel gehüllt.
    Wenn wir nach vorn schauten, fiel unser Blick in eine Ebene, die eine Fortsetzung der Schüssel bildete.
    Auch der Himmel zeigte die blaue Farbe. Manchmal sahen wir dazwischen ein blutrotes Schimmern, mehr als verlaufende Streifen zu erkennen, die sich schräg von oben nach unten zogen.
    »Komisch, nicht?« fragte Ali.
    »Kannst du wohl sagen.«
    »Ob dieser Turm bewohnt ist?«
    »Da müßten wir wohl nachschauen.«
    »Aber du streitest es nicht ab?«
    »Nein.«
    »Dann geh doch«, schlug Ali vor. Er deutete auf den Eingang.
    »Der ist ja schließlich groß genug.«
    Ich war skeptisch. Nicht daß ich allzu große Angst gehabt hätte, aber ein unbestimmtes Gefühl hielt mich davon ab. Vielleicht war es Vorsicht.
    Auf der Stelle drehte ich mich.
    Da konnten wirklich Tausende von Augen innerhalb der dichten Staubschleier lauern, ohne daß wir sie hätten sehen können. Ob die Hände noch vorhanden waren, wußte ich auch nicht, es hatte auch keinen Sinn, weiterhin darüber nachzudenken, und ich nickte Ali zu.
    »All right, Partner, du hast mich überzeugt.«
    Der Junge grinste und deutete eine Verbeugung an. »Darf ich dem Sir den Rücken decken.«
    »Ja, du darfst.«
    »Und du willst den Turm untersuchen?«
    »Erst einmal nachschauen.«
    »Dazu brauchst du eine Lampe.«
    »Weiß ich, Ali.« Aus der Tasche holte ich wieder meine dünne Leuchte hervor.
    »Viel kannst du damit nicht erkennen.«
    »Es reicht.« Ich ließ Ali stehen und bewegte mich auf mein erstes Ziel zu.
    Innerhalb des großen Eingangs lauerte die Finsternis. Dieses Loch im Mauerwerk erinnerte mich tatsächlich an ein großes Kellerfenster. Nur in der Höhe reichte es so weit, daß ich sogar aufrecht stehend darunter Platz finden konnte.
    Erst jetzt erkannte ich die gesamte Dicke des Mauerwerks und mußte zugeben, daß die Erbauer dieses Turms fast ein Kunstwerk hinterlassen hatten.
    Obwohl Platz genug war, zog ich unwillkürlich den Kopf ein, als ich in die Dunkelheit des Bauwerks eintauchte. Ich bekam ein ungutes Gefühl. Diese Finsternis gefiel mir nicht. Sie kam mir vor, als würde ich in sie hineingreifen können, ging den nächsten Schritt und zuckte, wie von einem Insektenstich getroffen, herum, als ich hinter mir Alis Schrei hörte.
    Was ich sah, ließ mich Staunen!
    Bisher waren wir nur zu zweit gewesen, jetzt aber zu dritt. Und diese dritte Person war wie aus dem Nichts erschienen, herabgesprungen von irgendeiner Mauerkante, einem Vorsprung oder Erker, und sie hatte es auf Ali abgesehen.
    Der Junge hatte nicht nur vor Wut geschrien, auch vor Furcht, denn die Gestalt, die sich vom Mauerwerk gelöst hatte, hielt in der rechten Hand ein Messer mit langer, breiter Klinge.
    Hinzu kam noch, daß es sich bei dem Angreifer um eine weibliche Person handelte. Eine kräftig gebaute Frau mit langen, schwarzen Haaren. Sie trug einen blutroten Umhang, der nur den Rücken ihres Körpers bedeckte und die fast nackte Vorderseite freiließ.
    Mehr sah ich von ihr nicht, denn dieses Weib wollte meinem neuen Partner an den Kragen.
    Beide lagen am Boden. Während des Sprungs hatte die Unbekannte Ali mitgerissen, aber ihm war es durch eine blitzschnelle Reaktion gelungen, den nach unten fahrenden Messerarm abzuwehren und die Finger um das rechte Gelenk der Person zu krallen.
    Ali lag auf dem Rücken, die Frau über ihm. Aus ihrem Mund drangen Laute, wie sie eine wütende Katze produzierte. Dabei versuchte sie mit aller Kraft, die Klinge nach unten zu drücken, um sie in Alis Brust zu versenken. Noch hielt der Junge dagegen, aber die andere Person war ihm überlegen. Diese Frau besaß fast die Muskeln eines Mannes, und die Kraft hatte sie auch.
    »Partner!« hörte ich Ali ächzen, »ich glaube, das geht so ziemlich ins Auge.«
    Er meinte das Messer damit.
    Ich war schneller als die Klinge. Die Frau sah mich kommen, drehte den Kopf, und als sie mich von unten her anschaute, traf sie mein Tritt. Ich hatte so hart

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