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0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unnahbarer Kälte - so wie jetzt.
    Ich gab einen Kurzbericht, soweit es nicht geheime Fakten betraf.
    „Wahrscheinlich war ich etwas voreilig, Sir", schloß ich zerknirscht.
    Er räusperte sich nur. Aber dieses Räuspern enthielt mehr, als bei anderen eine lange Rede.
    „Eigentlich", fügte ich hinzu, „wollte ich... hm... nur eine neue Kombination anfordern, Sir. Meine alte ist bei der... äh... Auseinandersetzung mit Aser Kin unbrauchbar geworden."
    „So...!" meinte Admiral Gatscholkew wortkarg.
    Ein flüchtiges Lächeln zuckte um des Admirals Mundwinkel. Ich vermochte nicht zu erkennen, ob es Spott, Ironie oder Zynismus ausdrückte. Ich tippte auf letzteres.
    „Ein Sergeant aus der Rüstungskammer wird Ihre neue Ausrüstung überbringen, Oberst", sagte er schließlich. „Anschließend melden Sie sich bei der Einsatzleitung."
    „Jawohl, Sir!" bestätigte ich erleichtert.
    „Und noch etwas", setzte der Admiral hinzu. „Ihr 'Roter Ausweis' ist selbstverständlich ungültig. - Gute Besserung, Oberst!"
    Er schaltete abrupt ab. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und setzte mich auf den Rand meines Bettes. Da hatte ich mir etwas Schönes eingebrockt. Doch immer noch verspürte ich keine Spur eines schlechten Gewissens. Meine Absichten waren einwandfrei gewesen. Ich hatte uns alle ein Stück weiterbringen wollen. Was konnte ich dafür, daß mein Plan gescheitert war?
     
    *
     
    Admiral M. Gatscholkew weilte persönlich in der lunaren Einsatzzentrale. Auch das war ungewöhnlich, wie so vieles an diesem ereignisreichen Tag. Vorläufig aber beachtete er mich nicht, sondern erteilte knappe Befehle über verschiedene Hyperkomkanäle.
    Eine Stabssekretärin wies mir einen kompakt gebauten Sessel an und stellte ein Tablett mit einer riesigen Kanne Kaffee und einer Tasse vor mich hin.
    Ich bediente mich geistesabwesend, während ich die Geschäftigkeit innerhalb der Einsatzzentrale verfolgte. Da jedoch alle Gespräche und Anweisungen mittels Tarnbezeichnungen verschlüsselt waren, konnte ich keine Information aufschnappen.
    Endlich erhob sich Admiral Gatscholkew vor seinem Hyperkompult und ließ sich mir gegenüber nieder. Er erwähnte meinen Fehlschlag bei Aser Kin mit keinem Wort, wofür ich ihm insgeheim höchste Achtung zollte.
    „Sie kennen die Lage, wie sie vor wenigen Stunden war", sagte er im Plauderton, als spräche er von Dingen, die irgendwo weit außerhalb des menschlichen Interessengebietes vorgingen. „Es steht fest, daß alle humanoiden Fremdvölker versuchen, sich vom Solaren Imperium und damit von der Menschheit zu distanzieren. Sie wollen ihr Schicksal nicht mit dem unseren verknüpft sehen.
    Verständlich, denn in ihren Augen haben wir keine Überlebenschance."
    Seine Stimme wurde schneidend. Dieser Wechsel war so abrupt, daß ich unwillkürlich zusammenzuckte.
    „Völlig unakzeptabel für uns aber ist die Haltung einiger Völker, wie beispielsweise der Antis und der Akonen. Agentenmeldungen deuten darauf hin, daß die Verantwortlichen dieser Völker, die noch niemals unsere Freunde waren, den Kontakt mit den Zweitkonditionierten suchen. Offensichtlich sehen sie in ihrer Verblendung eine Chance kommen, sich der Konkurrenz, die ihnen in uns erwuchs, endgültig zu entledigen. Die Akonen beispielsweise suchen fieberhaft nach Beweismaterial dafür, daß sie mit unserem 'Zeitverbrechen' absolut nichts zu tun haben."
    „Vielleicht sollte man den Zweitkonditionierten 'Beweise' für das Gegenteil in die Hände spielen", warf ich ein.
    M. Gatscholkew wiegte den Kopf. Seine schmalgliedrigen Hände bewegten sich nervös, das einzige Zeichen für seine Erregung. Ansonsten beherrschte er sich meisterhaft.
    „Das hieße, die Bestrafung den Zweitkonditionierten überlassen. Nein, Oberst, wir müssen es anders anfangen."
    „Aber wie, Sir?"
    „Wir werden sehen", entgegnete der Admiral vage. Er räusperte sich kurz und zündete sich umständlich einen Zigarillo an. Die Stabssekretärin brachte ihm eine Portionsflasche Kräutergeist, Gatscholkews Lieblingsgetränk, auf das er nach Möglichkeit niemals verzichtete. Genießerisch nippte er an der langstieligen Kristallschale mit der dunkelbraunen hochprozentigen Flüssigkeit.
    „Da ist noch etwas, über das Sie informiert sein sollten", fuhr er fort nachdem er sich in seinen Sessel zurückgelehnt hatte. „Vor anderthalb Stunden kehrte ein Kurierkreuzer der Städteklasse aus der Großen Magellanschen Wolke zurück. Staatsmarschall Bull hatte ihn mit dem

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