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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von ihr berührt. Die Finger strichen jetzt über meine Schulter. Ich schüttelte sie einfach ab, hatte sie endlich passiert und warf einen Blick zurück.
    Leona schob sich mit ekelverzerrtem Gesicht an dem schrecklichen Toten vorbei. Dabei nahm sie ihren Kopf so weit zurück, daß sie von den Fingern der Totenklaue nicht gestreift werden konnte.
    Dennoch verhakte sich die Hand in ihrem Umhang, und ich hörte ihren leisen Schrei.
    »Vorsichtig, Leona!«
    Sie war es nicht und mußte die Folgen tragen. Viel zu heftig bewegte sie sich und wollte durch einen Ruck den Mantel aus den Krallen des Toten lösen. Das schaffte sie nicht, aber die Bewegung sorgte dafür, daß sich die Leiche endgültig löste.
    Sie kippte nach unten, drei Steine folgten, und im nächsten Moment wurde Leona von dem halbverwesten Toten begraben, während die Steine auf den Rücken der Leiche fielen.
    Die Frau schrie vor Entsetzen. Sie selbst hatte eine halb liegende, halb sitzende Stellung eingenommen, und die Leiche lag quer über ihrem Oberkörper.
    Leona war nicht mehr in der Lage, den Toten wegzustemmen. Die Aufgabe übernahm ich.
    Ich packte ihn an den Schulterblättern, hievte ihn hoch und schleuderte ihn an Ali vorbei und in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren.
    »Los, Ali, komm!« Während meiner Worte zerrte ich Leona in die Höhe. Mit zitternden Knien blieb sie neben mir.
    Auch Ali, der mit dem Mundwerk sonst vorneweg war, schüttelte sich vor Grauen. Ich hörte sogar das Klappern seiner Zähne.
    Gern hätte ich auf die Empfindungen meiner Begleiter Rücksicht genommen, das war leider nicht möglich. In dieser Welt herrschten andere Gesetze, wir mußten so schnell wie möglich heraus, denn die Magie meines Kreuzes war noch stärker, als ich angenommen hatte, da sie sich überall im Mauerwerk ausbreitete.
    Es schien keine Stelle zu geben, wo die Kraft nicht arbeitete und die dicken Steine aus ihrem Verbund löste.
    Wir standen wieder beisammen.
    Ali zitterte mit Leona um die Wette, aber er hielt sich besser.
    »Reiß dich zusammen, Mensch! Tu uns den Gefallen. Nur wenn wir uns jetzt nicht gehenlassen, haben wir eine Chance!«
    Sie wollte nicken, nicht einmal das schaffte sie. Ich vertraute darauf, daß sie meine Worte begriffen hatte und drehte sie so um, daß sie nach vorn gehen konnte.
    Auch Ali ging, wie ich mit einem Blick zurück feststellen konnte.
    Es waren nur mehr ein paar Schritte, bis wir den Spalt erreichten, durch den wir uns in die Nische quetschen konnten.
    Meine Lampe ließ ich brennen und zielte mit dem daumendicken Lichtstrahl auf den Spalt.
    »Zuerst du!« Bevor Leona noch protestieren konnte, hatte ich sie schon gepackt und durch den Spalt geschoben.
    Ali folgte ihr. Als er mich passierte, nickte er und grinste mir zu.
    »Klar, wir schaffen es«, sagte ich.
    »Okay, In…. ähem, John …«
    Ein kurzes Lächeln flog über meine Lippen. Sollten wir hier je heil herauskommen, konnte er mich so viel er wollte Indy nennen, das war mir völlig egal.
    Ich drückte mich als letzter durch den Spalt, hatte ein wenig mehr Mühe als die anderen und hörte schon Alis kreischende Stimme, als ich den Weg noch nicht zurückgelegt hatte.
    »Verdammt, beweg dich nicht!«
    Mir rann es kalt den Rücken hinab. Irgend etwas Furchtbares mußte geschehen sein.
    Ich sah es Sekunden später, als ich den schmalen Spalt hinter mich gebracht hatte. Der Strahl meiner kleinen Lampe traf Leona.
    Sie bot ein Bild des Schreckens. Zudem hatte sie das Pech gehabt, ausgerechnet unter einem Loch in der Decke stehenzubleiben. Und dies war mit Hunderten von ekligen Spinnen gefüllt gewesen.
    Vielleicht ein Rest aus der Welt des Kalifato. Das war egal, die Spinnen hatten ihr Versteck verlassen, und mindestens die Hälfte von ihnen bildete auf dem Körper der Frau eine zweite Haut…
    ***
    Es war ein Kampf der Giganten. Anders konnte Myxin ihn nicht bezeichnen. Er selbst teleportierte sich dorthin, wo Kara in einer relativen Sicherheit stand, und beide schauten zu, wie die Zwillinge hoch über ihnen die entscheidende Schlacht durchführten.
    Sie wußten, daß sie nicht eingreifen durften. Das war eine Sache, die nur die Brüder etwas anging.
    Und die kannten keine Rücksicht.
    Der echte Engel trug das Pendel. Es hatte die starke Leuchtkraft aus der Welt des Gläsernen wieder verloren, sah völlig normal aus und schwang hin und her, wenn sich der Eiserne bewegte.
    Bisher war der Kampf nur mehr ein vorsichtiges Abtasten gewesen. Keiner der beiden

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