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0353 - Flucht vor dem Grauen

0353 - Flucht vor dem Grauen

Titel: 0353 - Flucht vor dem Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzuschlagen, damit er von der Seite her auf seinen Bruder zufliegen und ihn mit einem Schlag erwischen konnte.
    Eine raffinierte Taktik, die der echte allerdings durchschaute, seinen Flug plötzlich stoppte und sich dem Bruder entgegendrehte.
    Der schlug schon zu.
    Diesmal hatte er die Kraft seines Fluges noch in den Hieb mit hineingelegt, und das bekam der echte Engel zu spüren. Den Schlag konnte er abwehren, wurde dabei zurückgedrückt, und dann geschah das, was Kara zu einem Schrei der Angst veranlaßte.
    Der echte Engel verlor sein Schwert.
    Die Wucht hatte es ihm aus der Hand gerissen. Die Waffe fiel nach unten, überschlug sich dabei und blieb gar nicht mal weit von den beiden Zuschauern entfernt im weichen Boden stecken.
    Ein gellendes Lachen hallte Kara und Myxin entgegen. Der falsche Engel hatte es ausgestoßen und schlug wieder zu.
    Er hätte seinem Bruder den Kopf von den Schultern geschlagen, doch dem gelang es, sich blitzschnell zu ducken. So wischte die Klinge über ihn hinweg.
    Aber er war waffenlos.
    Kara wollte auf das Schwert zustürzen, Myxin hielt sie zurück.
    »Nein, das nicht!«
    »Wir müssen ihm…«
    »Gar nichts müssen wir!« Myxin hatte bei seinen abwehrenden Worten Kara nicht angeblickt, sondern weiterhin in die Höhe geschaut, wo der Kampf tobte.
    Auch wenn der echte Engel seine Waffe verloren hatte, gab er nicht auf. Es kam jetzt auf seine Schnelligkeit und Wendigkeit an.
    Das wußte auch sein Bruder.
    Er griff ebenfalls zu einer raffinierten Taktik. Um den echten Engel nicht in Nähe der Waffe kommen zu lassen, blieb er in seiner Nähe und stieß immer wieder mit seiner Klinge zu.
    Der echte Engel hatte es schwer, diesen Stößen zu entgehen. Oft hautnah nur wischten die scharfen Seiten des Schwerts an ihm vorbei. Eigentlich war es nur mehr eine Frage der Zeit, wann es ihn erwischen würde.
    Das wußte auch Kara.
    Sie hatten die Hände zu Fäusten geballt. Dabei spürte sie nicht einmal die Erschütterungen, die den Boden durchtosten, ausgelöst von dem sterbenden Krol. Auf dem Gesicht der dunkelhaarigen Frau lag eine Schicht aus Schweiß, ihr Mund stand offen, die Züge waren verzerrt, und sie blickte, wie auch Myxin, weiterhin voller Sorge und sehr angespannt in die Höhe.
    Kampfschreie gellten zu ihnen herab. Ausgestoßen von dem falschen Engel, der sehr dicht an seinen Bruder herangekommen war, praktisch vor ihm schwebte und mit der breiten Klinge wuchtig von oben nach unten drosch, um seinen Gegner zu spalten.
    Der echte jagte ihm entgegen.
    Es war ein riskanter Versuch, den anderen zu stoppen. Voll ging er in den Schlag hinein, hatte einen Arm ausgestreckt, die Hand geöffnet, und es gelang ihm, die Waffenhand des falschen Engels zu packen, bevor die Klinge ihn erreichen konnte.
    In der Luft standen sie. Nur ihre mächtigen Flügel bewegten sich, und sie starrten sich gegenseitig in die Gesichter.
    Wer würde siegen?
    Beide setzten ihre Kräfte ein, stießen einander plötzlich zurück, und der echte Engel duckte sich ab, um sofort pfeilartig in die Tiefe zu stoßen, wo seine Waffe im Boden steckte.
    Durch das wuchtige Zurückschieben seines Bruders hatte er wertvolle Zeit gewonnen, die er auch nutzen konnte.
    Als die Wutschreie des falschen Engels ihn erreichten, befand er sich bereits in Bodennähe und hatte die Arme ausgestreckt, damit er die Klinge zielsicher greifen konnte.
    Myxin und Kara drückten ihm die Daumen. Der Magier hatte seine Begleiterin losgelassen. Kara war einen Schritt vorgegangen und stehengeblieben. Aus großen Augen schaute sie zu, ihren Mund hielt sie geöffnet, aber es drangen keine Worte über ihre Lippen.
    Und der echte Engel riß seine Waffe aus dem Boden. Mit sehr viel Schwung geschah dies, so daß die Klinge, als sie den Boden verließ, einen Halbbogen beschrieb und im nächsten Moment mit ihrer Spitze auf den schnell heranfliegenden Gegner deutete.
    Der falsche Engel war raffiniert. Sehr schnell zuckte er zur Seite und griff sofort an.
    Der echte stellte sich ihm. Breitbeinig hatte er sich aufgebaut, führte das Schwert nun mit beiden Händen und wuchtete die Klinge gegen die des Angreifers.
    Der falsche Engel zog sich nicht zurück. Bis zur Selbstaufgabe wollte er kämpfen. Nur einer konnte überleben, nur einer gewinnen.
    Der wollte er sein.
    Und er wirbelte.
    Die beiden Gegner schienen zu Kreiseln zu werden. Es war ein verbissener, ein wütender Kampf, einer schenkte dem anderen nichts. Das Klirren der Waffen, das Sprühen der Funken,

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