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0354 - Experimente mit der Zeit

Titel: 0354 - Experimente mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Thermoflammer aus ihren Verstecken und brachten sie in Einsatzbereitschaft. Alles andere erfolgte automatisch.
    Falcon war sich darüber im klaren daß er der Entscheidung nicht mehr ausweichen konnte.
    Zuerst waren es die Zweitkonditionierten gewesen die ihm Sorgen bereiteten. Zum Glück nahmen ihm die Terraner nun diese Sorge ab. Sie lenkten die Dolans vom sechsten Planeten ab und verwickelten sie in erbitterte Kämpfe. Aber die Tatsache, daß ein Kommando der Terraner auf Pigell gelandet war und sich mit verblüffender Sicherheit der Position des Zeittransmitters näherte, zeigte Falcon, daß seine Experimente bekannt geworden waren. Die Zeit der Geheimnisse war vorbei. Man hatte sie entdeckt. Und nun kamen die Terraner um nachzusehen, wer unerlaubterweise den Zeittransmitter in Betrieb genommen hatte.
    Es gab nur eine Lösung: Die Terraner mußten bis auf den letzten Mann vernichtet werden.
    Als Falcon in den Konferenzsaal zurückkehrte, war nur noch Kelmar anwesend. Kelmar war weder ein Physiker, noch ein Techniker, aber er war der beste Zeitspezialist, den Akon hatte. Auf seiner Heimatwelt hatte Kelmar sein Leben lang vergeblich versucht, eine Zeitmaschine zu konstruieren. Als man ihn nach Pigell schickte, ging sein größter Traum in Erfüllung. Sein Rat war den Technikern eine große Hilfe und fast alle seine Voraussagen erfüllten sich. Erst als jene sieben Wissenschaftler nicht zurückkehrten, war auch er mit seiner Weisheit am Ende. Das Problem ließ ihn nicht mehr los und selbst die gegenwärtige Situation - der Angriff der Dolans und der Terraner - konnten ihn nicht davon lösen.
    Er eilte Falcon aufgeregt entgegen. „Ich glaube, ich habe eine Antwort auf unsere Fragen gefunden", begann er. „Wir wissen, daß eine Reise in die Vergangenheit und eine Rückkehr in die Gegenwart möglich ist. Unsere Experimente mißlingen nur dann, wenn wir etwas in die Zukunft schicken. Wir haben uns gefragt, warum das so ist."
    „Ich habe jetzt andere Sorgen, Kelmar", unterbrach ihn Falcon ungehalten. „Unsere Station wird angegriffen. Von zweihundert Terranern."
    Kelmar machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Was soll das schon? Mit zweihundert Terranern werden die Thermoflammer spielend fertig. Wir brauchen uns nicht um sie zu kümmern. Jetzt, wo ich die Lösung gefunden habe..."
    „Ihre Lösung interessiert mich im Augenblick nicht. Sie wissen wohl nicht, Kelmar, was auf dem Spiel steht. Wenn man uns hier entdeckt, war alles umsonst. Die Terraner werden wissen, daß wir sie in falschen Verdacht gebracht haben. Und wenn die Zweitkonditionierten hinter den wahren Sachverhalt kommen, wenn sie erfahren, wer wirklich die Zeitexperimente durchführt, dann ist das Blaue System verloren. Wir haben nichts, was wir den angreifenden Dolans entgegensetzen könnten. Sie müssen auch weiterhin glauben, daß die Terraner die Zeitverbrecher sind."
    Aber Kelmar ließ sich nicht ablenken.
    „Wenn meine Theorie stimmt, sind alle Ihre Sorgen völlig fehl am Platz. Wissen Sie, Falcon, warum niemand aus der Zukunft zurückkehrt? Das ist doch ganz einfach: weil es keine Zukunft gibt! Ich wundere mich, daß ich nicht früher daraufgekommen bin."
    Falcon starrte den Zeitspezialisten verblüfft an.
    „Was sagen Sie da? Es gibt keine Zukunft?" Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, daß das die Antwort auf unsere wissenschaftlichen Fragen ist. Warum soll es keine Zukunft geben? Es wird immer eine Zukunft geben, sei sie schlecht, sei sie gut. Vielleicht gibt es nur für den Zeittransmitter keine Zukunft - das ist durchaus möglich. Aber warum sollten dann die Gegenstände oder Akonen nicht zurückkehren, die wir in die Zukunft schickten? Das ist doch unlogisch."
    Kelmar zeigte sich sichtlich erfreut, daß Falcon auf seine Probleme einging. Für einen Augenblick war die bedrohliche Lage vergessen. Die Wissenschaftler waren in ihrem Element.
    „Es ist durchaus möglich, daß es so etwas wie ein Auslöschen der Zukunft gibt. Wenn wir also einen Menschen oder irgendeinen Gegenstand in diese Zukunft bringen, so kann er einfach deshalb nicht zurückkehren, weil er in dem Augenblick der Materialisation in dieser Zukunft auch nicht mehr existiert. Vergessen Sie nicht, daß wir damals unsere sieben Kollegen dreihundert Jahre in die Zukunft schickten. Sie kehrten nicht zurück, also gibt es in dreihundert Jahren keine Zukunft mehr. Vielleicht sollte ich besser sagen: Es gibt keine Zeit mehr, es gibt kein Universum mehr. Es gibt überhaupt

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