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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie weit hast du den Pater eingeweiht? Ich meine, ich habe nicht so richtig zugehört und nicht alles behalten…«
    »Er weiß Bescheid.«
    »Auch daß Suko wahrscheinlich ein Feind ist?«
    »Auch darüber habe ich ihn informiert.«
    »Und was wird er tun?«
    Ich hob die Schultern. »Pater Ignatius ist ein gestandener Mann, der weiß, worauf es ankommt. Er wird sich, so hoffe ich, nichts anmerken lassen. Er soll völlig normal mit Suko umgehen und ihn hinhalten, bis wir eingetroffen sind. Hinzu kommt, daß Jane Collins verschwunden ist. Sie muß etwas geahnt haben. Bestimmt hat sie sich im Kloster versteckt…«
    »Das wäre sogar gut.«
    »Okay, Shao, wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren.« Ich wollte die Tür öffnen, als mich Shaos Ruf noch einmal zurückhielt.
    »Eine Frage hätte ich noch an dich. Und ich möchte, daß du mich dabei ansiehst.«
    »Bitte.«
    Ich sah ihren Blick auf mich gerichtet. Tränenwasser schwamm in ihren Augen. »John, wenn du Suko gegenüberstehst und merkst, daß er nicht auf deiner oder unserer Seite steht, was wirst du dann machen?«
    Eine schwere Frage war das. Die Antwort fiel mir nicht leicht, deshalb wiegelte ich ab. »Ich weiß es noch nicht«, erklärte ich. »Tut mir leid.«
    »Sei ehrlich.«
    »Gut, Shao.« Meine Stimme klang leise. »Ich müßte dem Gesetz gehorchen, wie man so schön sagt.«
    »Du würdest ihn also töten?«
    Langsam hob ich die Schultern, da ich nicht in der Lage war, zu sprechen.
    »Aber hast du nicht auch bei Jane Collins früher mehr Rücksicht genommen, als manches Mal angebracht war.«
    »Das stimmt.«
    »Dann bitte ich dich jetzt schon, daran zu denken, sollte es zu der entscheidenden Begegnung zwischen dir und Suko kommen. Versprichst du mir das?«
    »Ja, ich verspreche es dir.«
    »Gut.«
    Ich verließ die Wohnung nachdenklich. Wieder einmal hatten uns die Gegner in eine Situation gebracht, die an die Grenze der menschlichen Psyche heranreichte. Es würde verdammt schwierig werden, und ich konnte auch jetzt nicht sagen, wie ich handeln würde.
    In meiner Wohnung ging ich zum Telefon. Wie hatte ich mich darauf gefreut, in London sein zu können, nach all den Schwierigkeiten und dem Ärger, der hinter uns lag. Nun aber wünschte ich mich direkt wieder in irgendeine andere Dimension.
    Da dies nicht möglich war, telefonierte ich mit Sir James. Ich wußte, daß er im Club war.
    Es wurde ein kurzes Gespräch. Sir James hatte Verständnis für meine Probleme und wollte sich persönlich dafür einsetzen, daß Shao und ich so rasch wie möglich nach Schottland gebracht wurden, und das innerhalb weniger Stunden.
    Dann tat ich noch etwas.
    Ich nahm die Waffen mit, die Suko gehörten, wobei ich hoffte, daß ich sie nicht gegen ihn einzusetzen brauchte…
    ***
    Jane Collins hatte genau verstanden, wer da aus London eingetroffen war. Suko, der Freund des Geisterjägers, aber sie wußte auch, daß sie keinem Menschen trauen durfte. Auch nicht dem Inspektor, der seinen Besuch angekündigt hatte.
    Jane setzte sich auf.
    Nicht umsonst hatte sie schon einmal das Zimmer verlassen und sich in der unmittelbaren Nähe umgeschaut. Sie hatte nach einem Versteck Ausschau gehalten, denn innerhalb der Kammer war sie vor keinem Menschen sicher. Außerdem durfte sie keinem mehr trauen, denn der Würfel selbst war es gewesen, der ihr die Warnung zugeschickt hatte.
    Man hatte versucht, ihn zu manipulieren, Das war ihr sehr wohl aufgefallen. Kurze Schocks trafen urplötzlich ihren Körper, so daß sie noch mehr mit dem Würfel verwuchs und die Haut sogar dessen Farbe annahm.
    Aus dem Schock wurde Energie, und aus der Energie kristallisierte sich die Warnung hervor.
    Wessen Stimme es gewesen war, wußte sie nicht, aber sie hatte das Gefühl gehabt, mit einer Frau gesprochen zu haben, obwohl sie sich nicht vorstellen könnte, welche Frau ausgerechnet durch den Würfel zu ihr Kontakt aufnehmen wollte.
    Es war aber eine gewesen.
    Und auch jetzt spürte sie wieder die Schocks. Jedesmal begannen ihre Arme zu zittern. Sie hatte Mühe, den für sie so wertvollen Würfel festzuhalten, und wieder leitete der Quader die andere Stimme weiter bis an ihre Ohren.
    »Sei auf der Hut. Er ist gekommen, um dir den Würfel abzunehmen. Verstecke dich!«
    »Wo?« schrie sie in Gedanken.
    »Im Keller…«
    Das hatte Jane verstanden. Noch quälte sie eine Frage. Sie wollte wissen, wer da zu ihr gesprochen hatte. »Sag mir deinen Namen. Ich will ihn wissen. Bitte!« Den gedanklichen Wunsch schickte

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