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0354 - Gruft der wimmernden Seelen

0354 - Gruft der wimmernden Seelen

Titel: 0354 - Gruft der wimmernden Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ja«, sagte er, »das ist auch der Grund meines Kommens.«
    »Du hast davon gewußt?«
    »In der Tat.«
    »Woher?« erkundigte sich der Pater erstaunt. »Ich habe diese Symptome erst vor einer halben Stunde festgestellt.«
    Suko begann zu lächeln. »Die Wege der Dämonen sind oft genug verschlungen, aber irgendwann führen sie zusammen. Da ist der eine des anderen Teufel. Sie streben nach Macht. Einer will seinen Gegner reinlegen. So ist es auch hier geschehen. Wir bekamen gewissermaßen einen Tip frei auf die Hand. Etwas soll mit Jane Collins geschehen, und daß sie hier im Kloster nicht mehr sicher wäre.«
    »So etwas Ähnliches deutete auch sie an. Jane fühlte sich gewissermaßen verfolgt. Sie hatte Angst, sie sieht in jedem, der ihr Zimmer betritt, einen potentiellen Feind.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Ist es denn ernst?« flüsterte Ignatius.
    »Leider.«
    »Und was willst du tun?«
    »Sie mitnehmen.«
    Der Pater zog überrascht die Augenbrauen zusammen. »Einfach so weg aus dem Kloster?«
    »Genau.«
    »Aber ist sie woanders denn sicherer?«
    Suko lachte auf. »Das hoffen wir sehr.«
    »Wenn nicht?«
    Er hob die Schultern. »Brauchen wir uns wenigstens keine Vorwürfe machen, nicht alles getan zu haben.«
    Pater Ignatius war noch immer nicht so recht überzeugt. »Ich bin da ein wenig skeptisch. Im Kloster sind oder stehen alle auf ihrer Seite, Suko. Deshalb glaube ich…«
    Scharf schaute der Inspektor sein Gegenüber an. »Natürlich steht ihr auf Janes Seite. Soll ich euch wegen ihr in größte Gefahr bringen? Die Dämonen, die an Jane Collins heranwollen, sind verdammt mächtig. Sie haben einen Führer, der kaum zu fassen ist. Es ist der Spuk, du wirst von ihm gehört haben.«
    »Das habe ich.«
    »Also muß Jane auch in eurem Interesse unbedingt in Sicherheit gebracht werden.«
    Der Pater nickte. »Wenn du es so siehst, kann ich nichts dagegen haben, Suko.«
    »Ich danke dir.« Suko wechselte schnell das Thema. »Den Würfel besitzt sie doch?«
    »Selbstverständlich. Er garantiert ihr Leben, aber ich weiß nicht, wie du das Problem lösen willst.«
    »Es gibt da einige vage Hinweise«, erklärte Suko. »Wir werden versuchen, die Dämonologie mit der Wissenschaft zu bekämpfen. Man hat vor kurzem einem Menschen ein Aluminiumherz eingepflanzt. Das gleiche könnten wir auch bei Jane versuchen.«
    »Ihr wollt…?« Der Pater war überrascht, räusperte sich und schluckte.
    »Ja, aber behalte es für dich. Wir schaffen sie in ein Krankenhaus und schirmen sie dort magisch ab.«
    »Was sagt John Sinclair dazu?«
    »Von ihm stammt der Vorschlag«, log Suko. »So wie Jane jetzt lebt, ist das ja nichts.«
    »Da hast du recht. Mich wundert es nur, daß John Sinclair nicht mitgekommen ist.«
    »Das ist leicht zu erklären«, sagte Suko. »John hat genug andere Dinge zu tun. Er kümmerte sich um das Krankenhaus und um die magischen Sicherungen. Ebenso hätte er auch an meiner Stelle hier sitzen können. Wir haben gewissermaßen gelost, und mir ist die Aufgabe zugefallen, Jane Collins zu holen.«
    »Aber so plötzlich«, wunderte sich der Pater.
    »Du hast recht. Es ist eine Nacht- und Nebel-Aktion. Geboren aus einer Blitzidee, aber vielleicht sind diese Ideen gerade die besten, wenn du verstehst.«
    »Das könnte passen«, gab der Pater zu. Er lächelte, als er sich erhob. »Außerdem habt ihr die größten Erfahrungen. Dennoch möchte ich wiederholen, daß sich Jane in einem sehr seltsamen und meines Erachtens unnatürlichen Zustand befindet. Ich jedenfalls komme nicht klar damit. Sie sieht in jeder Person einen Feind.«
    »Ist das nicht eine Bestätigung für unsere Aktion?« fragte Suko.
    »Gewiß.«
    Auch der Chinese hatte sich erhoben. Pater Ignatius sah nicht dessen kaltes Lächeln. Suko war gekommen, hatte das Kloster betreten, sich harmlos gegeben und stand dennoch unter dem Einfluß des Spuks. Ihn interessierte nur Jane Collins und natürlich der Würfel.
    Gemeinsam verließen sie den Raum. Sehr eilig hatte es der Pater nicht. Er redete ein paarmal auf Suko ein, sprach von John Sinclair, den Großen Alten und wollte wissen, wie der Kampf stand.
    Suko gab nur einsilbige Antworten. Er konzentrierte sich voll und ganz auf seine Aufgabe.
    Endlich erreichten sie den anderen Trakt, und der Pater blieb plötzlich stehen.
    »Was ist los?« fragte Suko.
    »Ich glaube, ich hätte Jane nicht allein lassen sollen.«
    »Wie meinst du das?«
    Ignatius deutete auf die Tür. »Da sieh hin. Sie ist geschlossen.

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