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0356 - Die Frau, die zweimal starb

0356 - Die Frau, die zweimal starb

Titel: 0356 - Die Frau, die zweimal starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die man nicht wahrhaben wollte, sind dabei, wieder voll in das normale Leben einzugreifen. Ich gehöre dazu, das solltet ihr euch merken.« Sie nickte und sah die beiden Männer plötzlich aus anderen Augen an.
    Sorrow und Klakev warfen sich einen kurzen Blick zu. Gabriela kannte dieses Zeichen. Wenn die Männer so reagierten, hatten sie sich zu irgend etwas entschlossen, das eine starke negative Auswirkung für die Person haben konnte, um die es ging.
    In diesem Fall war es Gabriela!
    Sorrow übernahm wieder das Wort.
    »Wir haben dich reden lassen«, erklärte er. »Dir zugehört, dich mit keinem Wort unterbrochen und dir kaum Vorwürfe gemacht, daß du das Konzert geschmissen hast. Normalerweise verzeihen wir keine Fehler. Heute und bei dir machen wir eine Ausnahme. Wir schreiben es diesem Reporter zugute, den wir noch aufsuchen werden, um uns mit ihm deutlicher zu unterhalten. Du wirst dich der Presse stellen und eine Erklärung abgeben. Die Ausrede wird dir nicht schwerfallen. Frauen fühlen sich ja oft nicht wohl. Nach dieser Erklärung wirst du um Entschuldigung bitten und allen mitteilen, daß dein großes Konzert zu Ehren der englischen Politiker, der zahlreichen Hilfswerke und auch der Königin in der nächsten Woche stattfinden kann. Dieses Weihnachtskonzert ist gewissermaßen der Schlüssel zu allem. Hast du verstanden?«
    »Ja.«
    Sorrow nickte. »Dann ist es gut.«
    Gabriela di Fanti verzog die Mundwinkel. »Nichts ist gut!« zischte sie, »gar nichts. Ich werde das Konzert nicht geben können.«
    »Ach.« Sorrow zog die schmalen Augenbrauen in die Höhe, während sein Kumpan hinterhältig grinste. »Und weshalb nicht?«
    »Weil ich dann tot bin.«
    »Und das weißt du?«
    »Ja, ich habe es gespürt. Die Vergangenheit hat mich eingeholt. Diejenige Person, die mich vor mehr als zehntausend Jahren umgebracht hat, ist gekommen, um mich ein zweitesmal zu töten. Habt ihr verstanden? Sie lauert bereits auf mich. Vielleicht steht sie schon draußen? Wer kann das alles wissen?«
    »Die hält uns für Idioten«, sagte Klakev.
    »Das Gefühl habe ich allmählich auch«, stimmte Sorrow ihr bei.
    »Für Idioten hält sie uns. Daß Sie diesen Fehler macht, hätte ich von ihr niemals gedacht.«
    »Ich will nicht spielen, und ich kann nicht spielen.«
    »Wegen deines zehntausend Jahre alten Mörders?«
    »So ist es!«
    »Kannst du ihn uns zeigen?« fragte Klakev.
    Da begann die Pianistin so gellend zu lachen, daß dieses Geräusch bis in den Zuschauerraum hallte. »Natürlich könnte ich ihn euch zeigen, aber ihr werdet eine Begegnung nicht überleben. Er ist ein Magier, eine gefährliche Person. Er hat in Atlantis über die schwarzen Vampire geherrscht, und er ist zurückgekehrt, um mich zu suchen. Wenn er mich gefunden hat, bringt er mich um.«
    »Weshalb sollte er das?«
    »Weil er auf der anderen Seite steht«, erwiderte Gabriela.
    »Für wen arbeitet er?«
    Die Pianistin lächelte breit. »Für die Schwarze Magie gibt er sich hin. Er gehört selbst zu diesen…«
    »Halt dein Maul!« Sorrow reagierte sauer und holte seine Waffe hervor. Der Schalldämpfer steckte noch. Sehr lang und sehr gefährlich kam Gabriela die Waffe vor. Sie fürchtete sich, aber noch größer war die Angst vor Myxin.
    »Wollt ihr mich töten?«
    »Das überlegen wir gerade. Wenn du bei deiner Ansicht bleibst, bist du für uns ohne Wert. Es ist nun mal eine Tatsache, daß im Geheimdienstgeschäft keine Freundschaften zählen, nur der reine Erfolgszwang. Und den werden wir haben, darauf kannst du dich verlassen. Wenn wir an die Zentrale berichten, was du dir geleistet hast, wird man uns dafür verantwortlich machen und uns die entsprechenden Henker schicken. Es gibt noch härtere Leute als uns. Deshalb stelle ich dir die Frage zum letztenmal. Willst du spielen?«
    Vor der Antwort richtete sich Gabriela di Fanti auf. Sie drückte ihren Rücken durch und schaute dem Mann mit der Waffe fest in die Augen. »Ich werde nicht spielen!«
    Sorrow nickte. »Gut«, sagte er. »Dann wird nicht dieser Magier dein Mörder sein, sondern ein anderer. Ich brauche nur den Finger zu krümmen, und alles ist vorbei.«
    »Bitte«, sagte Gabriela gepreßt und spreizte sogar die Arme vom Körper ab.
    Klakev schüttelte den Kopf. »Die ist verrückt oder lebensmüde«, flüsterte er. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Du vielleicht?«
    Auch Sorrow war irritiert und hob die Schultern. Er hatte damit gerechnet, die Frau

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