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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst?«
    Der Earl grinste von einem Ohr zum anderen. »Monsieur, auch Sie werden ihn nicht zu Gesicht bekommen. Nehmen Sie einfach an, es gäbe ihn nicht mehr. Es ist alles lange her. Und ich bin froh darüber.«
    »So lange bestimmt nicht, Sir Geoffrey. Ich habe andere, aktuelle Informationen.«
    »Von wem?« Blitzschnell wurde der Earl wieder ernst.
    »Ein Freund stieß darauf. Er erzählte mir, daß der spukende Ahnherrplötzlich aggressiv geworden sei, und daß Sie deshalb einen Geisterjäger beauftragt hätten, den Geist zu beseitigen. Was mich dabei nur wundert, ist: wenn ihn niemand jemals sah, außer vielleicht Sie selbst - wem gegenüber hat er sich dann als Killer gezeigt, wie mein Informant glaubwürdig versicherte?«
    »O je«, murmelte der Earl. Er sah Zamorra und Nicole prüfend an. Dann, nach längerem Zögern, nickte er.
    »In Ordnung. Ich erzähle Ihnen die Geschichte. Aber machen Sie sich auf seltsame Dinge gefaßt.«
    »Seltsame Dinge sind meine Spezialität«, versicherte Zamorra. »Bitte, Sir Geoffrey… wir sind ganz Ohr.«
    Und der Earl erzählte.
    ***
    In der Luftlinie vielleicht fünfzig Kilometer von Stayn Castle entfernt begann zu dieser Zeit in Eddleston das spätmorgendliche Erwachen für jene Leute, die nicht unmittelbar für den täglichen Broterwerb arbeiten und auf die Felder oder in die Betriebe mußten. Dazu zählten unter anderem John Clandis und Patty Glandeen, die beide derzeit ihren Urlaub genossen. Die Nacht, die so ereignisreich begonnen hatte, hatte kaum weniger ereignisreich ihren Fortgang genommen. Kaum waren mit dem Glockenschlag und dem Ende der Gespensterstunde die unheimlichen Jenseitswesen verschwunden, als sowohl der eine Etage tiefer wohnende Mieter wie auch der Hauswirt zornentbrannt auftauchten und um Ruhe heischten. Beide fielen fast in Ohnmacht, als sie das Chaos sahen. Daß Gespenster daran schuld waren, glaubte natürlich niemand.
    »Wenn Sie unbedingt eine Orgie feiern müssen, Clandis, dann tun Sie es entweder tagsüber oder ohne diese gewaltige Geräuschentwicklung! Und versäumen Sie es gefälligst, Fenster und Türen zu zertrümmern und die Wohnung unter Wasser zu setzen! So etwas können Sie machen, wenn das Haus Ihnen gehört, nicht mir! Ich hoffe, Sie sind gut versichert. Die Kündigung geht Ihnen in den nächsten Tagen schriftlich zu.«
    »Aber die Gespenster…«, hatte John einzuwenden versucht.
    »Die einzigen Gespenster, die es in und um Eddleston jemals gegeben hat«, sagte der Vermieter eisig, »manifestierten sich in einer einzigen Spukerscheinung, und das war der alte McThruberry! Aber der spukt bekanntlich auch nicht mehr, und vor allem tat er es nur in seinem eigenen Besitz.«
    John Clandis beschloß, sich niemals wieder Horror-Videos anzusehen. Patty Glandeen unternahm alles, was in ihrer Macht stand, um ihn zu beruhigen, und das dauerte auch ein paar heiße Stunden lang. So war es kein Wunder, daß sie bis in den späten Vormittag hinein schliefen und dann auch noch nicht so richtig ausgeruht waren. Angesichts der bevorstehenden Renovierungsarbeiten einerseits, sowie der süßen Patty in seinem Bett andererseits, mochte John gar nicht so recht aufstehen. Aber irgendwann würde es ohnehin sein müssen. Also raffte er sich schließlich auf und brachte Patty den Frühstückstee ans Bett.
    »Ich begreife es immer noch nicht so recht, daß wir noch leben«, sagte er. »Ich sah diese verdammte Axt auf mich heruntersausen, du warst über mir, und dann… war alles mit einem Schlag vorbei. Wenn ich nicht das Chaos wieder gesehen hätte, als ich den Tee aufsetzte, würde ich glauben, wir hätten das nur geträumt. Uns hat doch nicht zufällig einer Haschisch ins Bier getan?«
    Patty schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein, John. Diese Gespenster scheinen wohl echt gewesen zu sein. Auch wenn es mir schwerfällt, das einzugestehen. Aber sie haben reagiert wie Gespenster, sie waren schemenhaft wie Gespenster… und sie haben sich exakt an die Geisterstunde gehalten, wie es Gespenster gefälligst zu tun haben. Pünktlicher sind nicht mal Beamte.«
    »Du meinst…«
    Sie nickte. »Weil genau in dem Moment die Geisterstunde vorbei war, sind sie wieder verschwunden. Aber wir müssen damit rechnen, daß sie wiederkommen. Wenn ich nur wüßte, aus welchem Grund sie uns umbringen wollen.«
    »Wir sollten vielleicht die Geisterjäger fragen«, schlug John vor. »Möglicherweise können sie uns helfen. Zumal ich immer noch glaube, daß sie die Geister

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