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0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt

Titel: 0357 - Wenn Sparks Dämonen jagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Es gab unzählige Leute auf der Welt, die sich diesem Beruf verschrieben hatten. Viele von ihnen waren Scharlatane, manche aber nahmen ihre Tätigkeit dagegen sehr ernst. Und sie konnten auch was.
    Interessanter war da schon die Tatsache, daß es diesem Sparks gelungen war, den Killer-Geist tatsächlich zu fangen. Zamorra stellte Detailfragen. Es wollte ihm nicht in den Kopf, daß dieser Mann den Geist eingefangen und mitgenommen hatte. Die übliche Praxis war es, einen Geist zu erlösen, nicht aber ihn mit sich zu schleppen.
    Aber Einzelheiten über die Methode des Geisterfangens konnte der zehnte Earl of Stayn nicht nennen, da er selbst nicht Augenzeuge geworden war.
    »Sie wissen auch nicht zufällig, wohin sich dieser Sparks anschließend gewandt hat?«
    »Er wollte nach Edinburgh und anschließend nach Eddleston«, sagte Sir Geoffrey. »Warum interessiert Sie das so sehr? Ich bin sehr froh darüber, daß ich diesen verdammten Geist los bin.«
    »Sie reden aber nicht sehr nett von Ihrem Urahnen«, wandte Nicole ein.
    »Na, lassen Sie sich mal jede Nacht zwischen zwölf und eins von einer Axt bedrohen«, protestierte Geoffrey. »Dann reden Sie auch nicht mehr nett von dem Holzfäller. Aber warum wollen Sie das alles wissen?«
    Zamorra nippte am Tee, der mit genügend Milch versetzt, durchaus trinkbar war.
    »Es geht um die plötzlich erwachte Aggressivität Ihres Ahnherrn«, sagte Zamorra. »Wir vermuten, daß es da noch eine Verbindung aus alten Zeiten nach Stonehenge gibt. In Stonehenge haben sich vor einiger Zeit Dinge ereignet, die darauf schließen lassen, daß der dritte Earl von dort aus manipuliert worden ist, genauer gesagt sein Geist.«
    »Ja, gibt’s denn so etwas?« staunte Geoffrey. »Das ist ja unglaublich.«
    »Es gibt leider noch viel mehr unglaubliche Dinge, was das Jenseitsreich angeht. Nach Edinburgh und anschließend nach Eddleston?« fragte Zamorra nach. »Wann war das?«
    »Vor sechs Tagen…«
    »Das heißt also, daß Sparks bereits in Eddleston sein könnte - oder sich jetzt dorthin begibt«, vermutete Zamorra. »Ich danke Ihnen für die Information.«
    »Eddleston«, sagte Nicole. »Cherie… erinnert dich das nicht an etwas?«
    Zamorra sah sie fragend an. Nicole war nicht nur seine Geliebte, und Sekretärin, sondern manchmal auch sein »Zusatzgedächtnis«.
    »Gryf und Teri erzählten uns doch vor einiger Zeit von Eddleston. Dort gab es ein Spukschloß. Sie haben den Geist befriedet und die Burg mit Geld aus Merlins Beständen gekauft. McThruberry Castle sollte restauriert und als eine Art Fluchtpunkt oder Basis ausgebaut werden.«
    Zamorra schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn.
    »Tatsächlich«, sagte er. »Jetzt erinnere ich mich wieder. Der Burgherr, der sich aufhängte, weil er vergessen hatte, den Lötterieschein abzugeben.«
    »Wie das? McThruberry ist befriedet? Er spukt nicht mehr?« staunte Geoffrey.
    »Sie wissen davon?«
    Geoffrey lachte. »Hier kennt jeder des anderen Geist. So weit ist Eddleston nicht entfernt. Ich frage mich nur, was Sparks da will, wenn McThruberry nicht mehr spukt. Ob er noch nichts davon weiß?«
    »Möglich«, sagte Zamorra. »Wir werden es feststellen. Und notfalls weiß man dann in Eddleston auch, wohin er sich gewandt hat, wenn er schon weitergezogen sein sollte. Fahren wir also los.«
    »Ach, bleiben Sie noch ein wenig«, bat Geoffrey. »Auf ein paar Stunden kommt es doch bestimmt nicht an, und Sie haben doch sicher viel zu erzählen, was Abenteuer mit Gespenstern angeht…«
    Zamorra seufzte.
    »Also gut. Aber nur, wenn Sie uns ein Mittagessen stiften. Dann brauchen wir anschließend kein Gasthaus zu suchen…«
    »Das ist zwar Erpressung«, sagte Sir Geoffrey, »aber ich bin einverstanden.«
    So kam es, daß sie Stayn Castle erst gegen zwei Uhr nachmittags verließen.
    Aber ob tatsächlich nach so langer Zeit noch eine magische Verbindung zwischen dem dritten Earl und der Heimat bei Stonehenge bestanden hatte, konnte ihnen auch Sir Geoffrey nicht sagen.
    ***
    In Eddleston schaute derweil Mrs. Gladys Bellford zum Fenster ihres kleinen Hauses hinaus.
    Mrs. Gladys Bellford war viermal verwitwet und dreimal geschieden, wobei ihre Ex-Ehegatten ihr jeweils eine nicht unbeträchtliche Menge Geldes hinterlassen hatten. Das hortete sie wie der Drache den Schatz der Nibelungen. Mittlerweile hatte sie schon zum dreizehnten Mal die Wiederkehr ihres 49. Geburtstages gefeiert, was sie nicht friedliebender gemacht hatte. Die Streitbarkeit der resoluten

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