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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Art Beschwörung vornahmen. Ein Ritual des Kobra-Kultes bei dem Menschen getötet und zu Schlangen-Menschen gemacht wurden!
    Das hätte Eysenbeiß eigentlich nicht besonders gestört. Aber etwas an den Personen, die da getötet und verwandelt wurden, um als Schlangenzombies weiterzuexistieren, gefiel ihm nicht.
    Eysenbeiß hob beide Arme.
    »Haltet ein!« befahl er.
    Die Diener des Ssacah-Kultes erstarrten in ihren Bewegungen. Eysenbeiß trat näher an den Altar. Er sah dahinter zwischen den Dienern in ihren Gewändern zwei Neuzugänge des Kultes. Sie mußten bereits umgewandelt sein, aber sie trugen noch keine Kleidung. Eysenbeiß starrte sie an.
    Er hatte im Laufe seines Lebens gelernt, Menschen aufgrund ihres Aussehens einzuordnen und ihre Nationalitäten mit relativ hoher Treffsicherheit zu erraten. Das Mädchen war zweifellos eine Inderin. Aber der Mann neben ihr war zu hellhäutig und zu hellhaarig, ebenso das zweite Mädchen, das jetzt auf dem Steinaltar lag.
    Das waren Europäer, dessen war Eysenbeiß sicher.
    »Mansur Panshurab«, sagte Eysenbeiß rauh. »Du verstößt gegen das dir auferlegte Gebot.«
    Mit ein wenig niederer Magie sorgte er dafür, daß er von rötlichem Feuerschein umhüllt wurde. Er trug seine braune Kapuzenkutte und die silberne Gesichtsmaske, die diesen rötlichen Feuerschein nun widerspiegelte.
    Panshurab, der Oberpriester am Steinaltar, fuhr herum. »Wer bist du, daß du die Zeremonie der Schlangenwerdung störst?« zischte er Eysenbeiß an. Auch die Messing-Kobras erhoben sich, und ihre Zungen witterten in Richtung des Maskenträgers.
    »Ich bin der Herr der Hölle, LUZIFERS Ministerpräsident«, sagte Eysenbeiß hoheitsvoll. »Zweifele daran, und ich beweise es dir, indem ich dir den Tod gebe.«
    Panshurab starrte ihn an.
    »Der Herr der Hölle selbst bemüht sich hierher?« knurrte er.
    »Weil du Narr gegen die Gebote und Verträge verstößt«, knurrte Eysenbeiß. Eine Idee durchzuckte ihn. Daß Panshurab Europäer umwandeln wollte, gab allem einen ganz anderen Anstrich. So konnte Eysenbeiß hier ganz offiziell als Höllenherr auftreten, der seinem Gebot Nachdruck verschaffen und den Verstoß bestrafen wollte.
    »Welche Gebote und Verträge? Der Fürst der Finsternis sagte mir zu, ich könne den Ssacah-Kult zu neuer Blüte führen! Weißt du davon nichts?«
    »Weißt du nicht, wie man mich anredet, Wurm?« bellte Eysenbeiß. Er hob die Hand. Er besaß magische Macht, um Panshurab zu züchtigen, aber er hoffte, daß er es nicht zu tun brauchte. Denn er wußte nicht, welche Machtmittel Panshurab zur Verfügung standen und ob er sie gegen die Autorität des Höllenherrn einsetzen würde. Bei Ssacah war das anders gewesen.
    Mit ihm hatte Eysenbeiß paktiert. Hier kam er als Gegner.
    »Herr«, zischte Panshurab immer noch wütend, aber leicht geduckt.
    »Natürlich weiß ich davon«, sagte Eysenbeiß. »Wie kannst du nur zweifeln, Armseliger? Du aber scheinst einiges nicht zu wissen, oder du hast es vergessen. Man gab dir Indien, nicht die ganze übrige Welt!«
    »Herr…« Es war Panshurab anzuhören, wie schwer es ihm fiel, halbwegs unterwürfig zu reden. Aber irgendwie spürte er, daß hinter den Worten des Maskenträgers Macht stand. Macht, die vielleicht nicht einmal direkt hier in der Höhle vertreten sein mochte, die aber im Hintergrund lauerte. Und das war eine Macht, der auch er sich zu beugen hatte.
    »Herr, du solltest wissen, daß ich den Kult nur in Indien vergrößere.«
    »Und warum wählst du dann Europäer, um ihn zu vergrößern?«
    »Europäer? Ich verstehe nicht…«
    Eysenbeiß winkte herrisch ab. »Du wirst schon wieder respektlos. Beim nächstenmal trifft dich mein Zorn. Wer sind diese zwei? Der Mann dort und dieses Mädchen auf dem Altar? Europäer! Bist du blind geworden, daß du es nicht siehst? An ihnen vergreifst du dich, um sie zu deinesgleichen zu machen? Narr, der du bist! Ich sollte dich vernichten. So wie Ssacah vernichtet wurde, als er versuchte, seine Grenzen zu überschreiten. Daran erinnerst du dich noch, nicht wahr?«
    Panshurab nickte mit zusammengepreßten Lippen. Sein Gesicht verriet nicht, was er dachte. Aber er erinnerte sich natürlich. Er war ja einer derjenigen gewesen, die von Ssacah ausgesandt worden waren. Er war für Frankreich und Mitteleuropa zuständig gewesen, hatte von Lyon aus versucht, Ssacahs Einfluß zu vergrößern.
    »Herr, ich wußte nicht…«
    »Unwissenheit schützt nicht vor Strafe«, sagte Eysenbeiß hart. »Du wirst

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