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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fischte einen knappen Bikini heraus. »Ich drehe jetzt meine Runden im Pool. Was du machst, ist mir egal«, sagte sie und begann sich umzuziehen.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Verstand Nicole nicht, wie wichtig es war, über diese Dhyarra-Aktivität etwas herauszufinden?
    Er mußte auf seine Telefonverbindung warten. Er lief nicht Gefahr, Lord Saris mit seinem Anruf aus dem Bett zu scheuchen. In England war es noch rund fünf Stunden früher als hier.
    Nicole verschwand. Zamorra wartete. Endlich läutete der Apparat. »Ihre Verbindung nach England, Sir…«
    Es klickte und knackte, dann kam Rauschen. Und die Stimme des Lords. »Saris hier. Guten Tag…«
    »Hier Zamorra. Ist Ted greifbar?«
    »Ja, alter Freund… ich habe was von Indien gehört. Ist bei euch etwas passiert?«
    »Ich hoffe nicht. Kannst du mir Ted geben?«
    »Dauert ein paar Minuten…«
    Zamorra seufzte und dachte an die Kosten des Gespräches. Seit die immensen Renovierungskosten von Château Montagne auf ihn zukamen, war er etwas sparsamer geworden. Liebend gern hätte er den Dhyarra benutzt, um mit Ted in Verbindung zu kommen. Aber die Entfernung war zu groß. Zamorra wußte, daß er es nicht schaffen würde, auf magischem Wege mit dem früheren Reporter zu sprechen.
    Unten in der Telefonzentrale des Hotels schnurrte jetzt der Gebührenzähler garantiert im Rennwagentempo. Endlich meldete sich Ted Ewigk.
    Zamorra machte es kurz. »Ted, kannst du feststellen, wer in Bombay einen Dhyarra-Kristall sehr hoher Ordnung benutzt? Ich bin im Hotel ›Imperial‹ in Bombay, Rufnummer…« Er rasselte die Zahlen auswendig herunter und fügte die Zimmernummer hinzu.
    »So genau wollte ich es nicht wissen«, sagte Ted Ewigk. »Warte ein paar Minuten, dann weiß ich mehr…«
    »Nein, verdammt«, bellte Zamorra in die Leitung. »Ich warte nicht. Ich bin hier in Bombay, Mann! Das kostet Geld. Ruf zurück! Nummer notiert?«
    »Nee…«
    »Dann schreib auf, falls du des Schreibens kundig bist.« Zamorra wiederholte die Rufnummer seines Hotels. »Die Auslandsvorwahl erfragst du bei eurem Fernmeldeamt. Bis gleich…«
    Er legte auf und warf sich in den Sessel zurück.
    Eine halbe Stunde später meldete sich Ted Ewigk wieder.
    »Du machst mir Kummer, Herr Professor«, sagte er. »Der Kristall in Bombay ist vom Netz erfaßt worden, aber weder registriert noch lizensiert. Meine Leute konnten nicht einmal erfassen, welcher Ordnung er ist und wem er ungefähr gehört. Weißt du, was das heißen kann?«
    »Hoffentlich nicht«, sagte Zamorra unbehaglich. »Sollen wir uns darum kümmern?«
    »Nein! Das erledigen meine Leute«, sagte Ted. »Für dich und Nicole dürfte der Kristall zehn Nummern zu groß sein. Laßt die Finger davon. Ich verabschiede mich - der Lord erschlägt mich sonst. Telefonieren ist teuer und Bryont Saris Schotte…«
    Es klickte. Diesmal war es Ted, der aufgelegt hatte. Zamorra schmunzelte unwillkürlich. Wahrscheinlich hatte der Lord bereits hinter Ted gestanden und ihm bedeutet, allmählich Schluß zu machen. Was den Geiz anging, so war Lord Saris als Schotte keine Ausnahme. Darum fuhr er auch nur einen einzigen Rolls-Royce Phantom, statt deren mehrere.
    Zamorra erhob sich. Es gefiel ihm zwar nicht, daß er sich zurückhalten sollte, aber vielleicht war es wirklich besser so. Dhyarras waren verteufelte Superwaffen, mit denen man die Erdkruste aufsprengen konnte. Und um so leichter war es, einen Menschen damit zu töten.
    »Okay, schauen wir mal am Pool nach, was Nicole macht«, murmelte Zamorra im Selbstgespräch. Er war gespannt darauf, von wie vielen Männern sie umringt und bewundert wurde; ihr Bikini war, wenn er sich recht erinnerte, verflixt winzig…
    ***
    Mansur Panshurab ballte die Fäuste. Er gehorchte nur ungern. Aber es war besser, dem Höllenfürsten nicht zu widersprechen.
    Jetzt besaß er eine Schlange weniger, und er mußte einen Schlangen-Menschen vernichten und auch noch das Mädchen beseitigen. Das waren Morde, die dem Ssacah-Kult keinen Gewinn brachten und Panshurab deshalb mißfielen.
    Ssacahs Ableger brauchten Kraft.
    Wenn sie einen Menschen bissen und ihn töteten, sogen sie dessen Lebenskraft in sich auf und wurden dadurch stärker. Aber sie brauchten viele Menschenleben, um zu einiger brauchbarer Stärke zu gelangen. Viel mehr Menschen, als bisher von ihnen umgewandelt worden waren.
    Die toten Hüllen der Opfer wurden ihrerseits von Ssacahs Kraft besessen und auf dämonische Weise mit unechtem Leben versehen. Sie waren durch

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