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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›Imperial‹ leider nicht für entwendete Wertsachen, Sahib.« Er erklärte Zamorra, in welcher Etage er sich befand. Der Parapsychologe nickte. »Dann wird es mir klar… haben Sie vielen Dank.«
    Nur für ein paar Sekunden hatte er mit dem Gedanken gespielt, den Mann zu hypnotisieren und ihn dazu zu bewegen, das Zimer zu öffnen. Wenn das Polizeisiegel nicht gewesen wäre, hätte er es unter Umständen sogar getan. Er hätte dem Mann einsuggeriert, ein Versicherungsspezialist zu sein. Aber er wollte ihn nicht zu einer kriminellen Handlung bewegen, denn das war ein Erbrechen des Siegels allemal. Er wandte sich also ab und schritt zu den Lifts zurück. Im gleichen Moment tauchte Nicole auf.
    Auch das noch! dachte Zamorra erschrocken. Daß sich zwei Leute synchron in der Etage irren, glaubt mir der Kellner doch nie…
    »Hast du mich gesucht? Ich muß wohl in der falschen Etage aus dem Lift gestiegen sein«, sagte er, bevor Nicole ein Wort hervorbringen konnte. Das mochte für den Zimmerkellner eine glaubwürdige Erkärung sein, der gerade neben einer Tür stoppte, anklopfte, aber trotzdem noch lange Ohren machte. Immerhin mochte er sich seine Gedanken darüber machen, daß da jemand scheinbar ahnungslos vor einem versiegelten Zimmer stand.
    »Was ist passiert?« fragte Nicole leise und besorgt.
    Zamorra drängte sie zum Lift. »Nichts. Ich muß nur mal wieder Zahlen lesen lernen«, sagte er laut.
    Erst im Lift erklärte er Nicole die Situation.
    »Gibt es eine Möglichkeit, von außen an das Zimmer heranzukommen?« fragte sie. »Gehört es zu den Appartements mit Balkon?«
    »Sicher. Aber ich fürchte, das nützt uns nicht viel. Wir müßten wahrscheinlich durch andere Appartements, und deren Bewohner dürften einiges dagegen haben. Die Feuerleitern sind ärgerlicherweise an der anderen Seite.«
    »Das heißt also, daß, wir darauf verzichten müssen zu erfahren, was sich da abgespielt hat…«
    Zamorra nickte. »Druide müßte man sein und im zeitlosen Sprung eindringen können. Schade, daß der Dhyarra nicht stark genug ist, eine Teleportation durchzuführen. Ich könnte einfach mitten im Zimmer entstehen. Aber dazu brauche ich wahrscheinlich einen Kristall von mindestens achter oder neunter Ordnung…«
    »Nun gut. Kehren wir ins Zimmer zurück und schlafen ein paar Stunden«, schlug Nicole vor. »Dann sind wir morgen fit, um das Schlangennest auszuräuchern. Und vielleicht - erfahren wir morgen ohnehin mehr über das Zimmer.«
    Zamorra grinste. »Ein großzügiges Trinkgeld beim richtigen Mann, ja?«
    »So oder ähnlich«, sagte sie und hakte sich bei ihm unter, als die Lifttür sich öffnete. Zusammen kehrten sie zu ihrem Zimmer zurück.
    ***
    Goran Bhutur und Sadja Jagpur hatten das getan, was Zamorra unmöglich gewesen war, was aber auf seiner Zimmerseite auch möglich war: sie hatten die Feuerleiter benutzt. Sie brauchten nur Etage und Fenster abzuzählen. Sie bewegten sich schnell und geschickt, und obwohl die Feuerleiter aus Eisen bestand, verursachten sie kaum ein Geräusch. Die Schlangen-Frau blieb draußen zurück, während Goran Bhutur vorsichtig das nur angelehnte Fenster aufschob. Drinnen erlosch im gleichen Moment das Licht, in dem er das Fenster öffnete, aber er hatte sich Augenblicke vorher noch orientieren können. Eine junge Frau hatte soeben das Zimmer verlassen, das jetzt leer war.
    Bhutur überlegte nur kurz, ob er sich auch wirklich an der richtigen Adresse befand. Aber das Zimmer war richtig. Hier logierte dieser Professor Zamorra, den es zu töten galt. Mitsamt seiner Begleiterin.
    Goran Bhutur kletterte lautlos ins Zimmer. Daß die Frau hinausgegangen war, bedeutete nicht, daß es leer war. Vielleicht befand sich der Mann im Bad. Deshalb bemühte der Schlangen-Mann sich, kein Geräusch zu machen. Er fand sich in der Dunkelheit zurecht. Er spürte die Wärme von Gegenständen, die Menschen kurz vorher noch in der Hand gehalten oder darauf gesessen hatten. Er spürte kalte Gegenstände. Die Wärme zog ihn an. Die Schlange in ihm liebte die Wärme.
    Bhutur zog einen Kreis aus seinem Gewand, einen Dolch mit flammenartig gewundener Klinge. Er verbarg sich in der Dunkelheit und wartete, daß sein Opfer das Zimmer betrat. Und draußen wartete Sadja Jagpur, um ihm notfalls zu helfen.
    Bhutur stand direkt hinter der Tür zum Korridor. Ganz gleich, ob jemand von draußen oder aus dem Bad kam -für beide hatte er sich günstig postiert. Er brauchte nur zuzustechen.
    Die beiden Menschen hatten

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