Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gibt andere Methoden, zu Kräften zu kommen, als du sie kennst, Fragment eines toten Dämons«, flüsterte sie. Die Schlange antwortete nicht, aber sie bewegte sich leicht.
    »Du wirst einen mächtigen Mann töten müssen, ehe er die Gefahr ahnt«, flüsterte die Druidin. »Aber vorher mußt du stärker werden. Nein, meine Liebe. Du wirst dazu keinen Menschen beißen. Wir wollen Eysenbeiß doch nicht in Bedrängnis bringen, nicht wahr? Die Hölle wird erfahren, daß er bei Panshurab war. Wenn dann in einem anderen Land jemand zur Schlange wird, werden sie ihm vorwerfen, daß er sich abermals über die alten Verträge hinwegsetzt… und sie werden ihm noch mehr vorwerfen… Nein, Schlange.«
    Sie streichelte die Messingfigur fast zärtlich, als habe sie ein lebendes Wesen vor sich.
    »Nein, Schlange. Noch ist er für die DYNASTIE wertvoller, wenn er auf seinem Thron verbleibt. Die DYNASTIE sammelt nur Fakten, und irgendwann, wenn es sinnvoll ist, wird sie zuschlagen und Verwirrung in die Reihen der Höllischen tragen, indem sie mithilft, den Herrn der Hölle zu stürzen. Aber noch ist es nicht soweit. Deshalb machen wir es anders.«
    Sie tat etwas, das Ssacahs Ableger nicht begreifen konnte. Weder Ssacah noch einer seiner Anhänger hatte es jemals mit dieser Art von Magie zu tun gehabt. Dhyarra-Magie erfüllte den Raum an dem sicheren Ort. Und die Schlange fühlte, wie Kraft sie durchströmte und ihre Macht wachsen ließ.
    Macht, die abhängig war vom Willen ihrer neuen Herrscher-Dynastie…
    Zamorra fuhr mit dem Lift nach unten zurück und berichtete von seinem Mißerfolg. Er erzählte auch von der Gestalt, die er in den Flammen gesehen zu haben glaubte, und dem Schwefelgeruch. »Das deutet darauf hin, daß entweder zwei verschiedene Mächte aktiv sind, oder daß der Ssacah-Kult direkt Hilfe aus der Hölle bekommt. Nur begreife ich nicht, warum das Feuer ausbrach.«
    »Vielleicht sollten Spuren verwischt werden.«
    Zamorra sah Nicole nachdenklich an. »Bleibt die Frage nach dem Warum. Ich werde irgendwann in ein paar Stunden, wenn da oben wieder Ruhe eingekehrt ist, versuchen, das Zimmer zu betreten und es zu sondieren. Jetzt aber sollten wir vielleicht Miß Brentshaws Zimmer endlich gegen die Schlangen-Menschen absichern, damit wenigstens sie in dieser Nacht sicher schlafen kann.«
    Bianca Brentshaw nickte dankbar.
    Die Musik spielte immer noch, lauter und schneller als zuvor. Der Feueralarm, auch wenn er nur an der Rezeption und in der betreffenden Etage ausgelöst worden war, war nicht unbemerkt geblieben. Gäste, die oben von der Brandstätte zurückgewiesen worden waren, fuhren nach unten, um sich darüber aufzuregen und an der Hotelbar Drinks zu nehmen oder sich an der Rezeption zu beschweren, daß so ein Feuer überhaupt hatte ausbrechen können. Ein Teil der Leute kam nach draußen, weil da die Nachtluft einfach besser war. Die Unruhe breitete sich aus.
    Aber es war eine Unruhe, die jetzt keine Gefahr mehr brachte. Das Feuer war gelöscht, es bestand keine Bedrohung mehr. Die Leute konnten von ihren Heldentaten berichten, die sie bei den Löscharbeiten angeblich verrichtet hatten. Andere strömten jetzt nach oben, um sich die Brandstätte anzusehen. Die Lifts waren ständig unterwegs und überfüllt von denen, die aus Sensationslust nach oben fuhren und den anderen aus den darüber und darunter liegenden Etagen, die jetzt erst mitbekamen, was passiert war, und sich zunächst in Sicherheit bringen wollten. Sogar einige Koffer standen schon an der Rezeption; ein paar Gäste wollten noch in der Nacht abreisen, aus Angst vor einem neuen Feuerausbruch.
    Zamorra registrierte es kopfschüttelnd.
    Zu dritt benutzten sie die Treppen, um nach oben zu gelangen. Zunächst suchten sie Zamorras und Nicoles Zimmer auf, nicht nur, um sich in zivilisiertere Kleidung zu stürzen, sondern auch, um Zamorras »Einsatzköfferchen« zu holen, in dem er allerlei Hilfsmittel mit sich führte. Dann suchten sie Bianca Brentshaws Zimmer auf. Zamorra brachte dämonenbannende und weißmagische Siegel an, die die Schlangen zurückschrecken sollten. Er schärfte der Engländerin ein, nichts daran zu verändern, nichts unnötig zu berühren, weil das bereits die Wirkung aufheben konnte.
    Biancas Zimmer besaß nur ein Fenster, keinen Balkon. Zamorra sah nach draußen. An der Hausfassade kletterte niemand hinauf. Sie war absolut glatt. Also brauchte er dem Fenster keine sonderliche Beachtung zu schenken.
    Nachdem er sicher war, alles

Weitere Kostenlose Bücher