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0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

0359 - Die Teufelsvögel von Bombay

Titel: 0359 - Die Teufelsvögel von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Notwendige getan zu haben, zogen Nicole und er sich zurück. Sie verabredeten sich für den kommenden Vormittag, sich zu treffen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
    Bianca Brentshaw schloß sich in ihrem Zimmer ein.
    Sie konnte sich in dieser Nacht sicher fühlen.
    ***
    Ein kaltes, starres Augenpaar, das von keinem Lidreflex überschattet wurde, hatte sie beobachtet, ohne daß es ihnen aufgefallen war. Der Ssacah-Anhänger hatte sich unter die Hotelgäste gemischt, verhielt sich wie sie und beobachtete aufmerksam. Er wußte jetzt, daß die Gesuchte hier war. Es mußte trotz der Absicherung eine Möglichkeit geben, an sie heranzukommen und sie zu töten.
    Und vielleicht auch die beiden anderen Menschen.
    Sie waren bereits eingeweiht worden, wußten zuviel. Und sie waren Gegner, das stand fest. Gegner, die aus Europa kamen, die also dem Gesetz nach nicht zu Ssacah-Dienern gemacht werden durften.
    Aber getötet werden durften, mußten sie sogar.
    Die Schlangen-Menschen waren dazu bereit. Dem der Ssacah-Diener, der sich aufmerksam die Zimmer einprägte, in denen sowohl die Gesuchte wie auch ihre beiden Verbündeten wohnten, war nicht allein ins Hotel »Imperial« gekommen. Tirsa Sambhol war als Schlangen-Zombie und neueste, aber treue Ssacah-Dienerin zur Verräterin geworden und hatte einige ihrer Artgenossen hierher geführt…
    ***
    Trotz der Ankündigung Ted Ewigks, daß er sich auf irgend eine Weise um den Dhyarra-Kristall und seinen Besitzer kümmern werde, konnte Zamorra irgendwann in einer ruhigen Minute nach Mitternacht der Versuchung doch nicht widerstehen und benutzte seinen eigenen Kristall, um nach dem Fremden zu suchen. Er wußte zwar, daß er sich dabei in Gefahr begab, aber größer als die Gefahr durch die Schlangenmenschen konnte die durch den fremden EWIGEN auch nicht sein, glaubte er.
    Aber er fand den anderen Dhyarra nicht mehr.
    »Ich dachte, du wolltest dich um das ausgebrannte Zimmer kümmern«, sagte Nicole etwas vorwurfsvoll.
    »Will ich auch.« Zamorra sah auf die Uhr. »Ich möchte nur nicht, daß mich die Leute dabei beobachten. Schließlich habe ich offiziell kein Recht dazu, mich in Zimmer zu schleichen, für die wir nicht bezahlen… noch dazu in eines, das gebrannt hat. Wenn jemand dumme Fragen stellt…«
    Nicole winkte ab. »Trotzdem wäre es mir lieber, wenn du solche Experimente wie das mit dem Dhyarra unterlassen würdest. Wecke keinen schlafenden Löwen.«
    »Der schlafende Löwe läßt sich nicht aufspüren.«
    »Vielleicht ist er abgeschirmt, kann dich aber um so besser anpeilen«, warnte Nicole. »Ob Bianca schon schläft? Ich kann’s mir nicht vorstellen, nach den Erlebnissen…«
    »Es wäre besser für sie. Im Schlaf, auch in Alpträumen, kann sie sich abreagieren«, sagte Zamorra. »Es ist fast eins… ich denke, ich werde jetzt in die andere Etage fahren. Wer jetzt noch auf dem Korridor unterwegs ist, kommt aus der Hotelbar drinnen oder draußen und ist recht angeheitert.« Er steckte den Dhyarra in die Jackentasche, küßte Nicole und verließ das Zimmer. Nicole sah ihm nachdenklich hinterdrein. Sie hatte das Gefühl, daß Zamorra etwas zu leichtsinnig war. Den Schlangenkult durfte man nicht unterschätzen. Sie hatten seine Gefährlichkeit sowohl in Lyon als auch später in der anderen Dimension kennengelernt. Und niemand wußte, welche Macht jetzt dahinterstand.
    Die Hölle selbst schien daran interessiert zu sein. Eysenbeiß wahrscheinlich… Das bedeutete mit ziemlicher Sicherheit einen geplanten Schlag gegen die Zamorra-Crew. Möglicherweise hatte Eysenbeiß erfahren, daß Zamorra und Nicole hierher unterwegs waren, und er bereitete mit Hilfe des Kultes einen Schlag gegen sie vor. Vielleicht war das Feuerzimmer eine Falle für Zamorra…
    Sorge erfaßte Nicole. Irgendwie glaubte sie die Gefahr zu spüren. Und auch wenn er Amulett und Kristall bei sich trug… Nicole erhob sich aus dem Sessel und ging ihm nach.
    Hinter ihr bewegte sich ganz langsam das Fenster…
    Aber sie sah den Schatten nicht mehr, der hereinkam…
    ***
    Die Schlangen-Menschen beobachteten das Hotel. In Bianca Brentshaws Zimmer war nicht so einfach hereinzukommen. Es war mit Weißer Magie gesichert. Es gab nur eine einzige Möglichkeit: durch das Fenster.
    »Unmöglich«, behauptete jener Schlangen-Zombie, der einst den Namen Rangpa Tschomol getragen hatte - und ihn noch trug, weiterhin seinen Tätigkeiten nachging, ohne daß jemand ahnte, daß er in Wirklichkeit längst gestorben war, ohne das

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