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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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lag sechs Schritt neben dem Führerhaus im Gras. Die Standscheinwerfer der Mordkommission waren bereits aufgebaut. Im großen Einsatzwagen lief der Motor und betrieb den Generator, der den Strom lieferte.
    »Die Kugel traf ihn in die Schläfe«, erklärte der Lieutenant. »Er muss auf der Stelle tot gewesen sein.«
    Eine Weile betrachtete ich schweigend den Fahrer. Er mochte an die vierzig Jahre alt sein, war kahlköpfig und dick.
    »Warum hat er angehalten?«, knurrte Mortosh kopfschüttelnd. »Können Sie mir das sagen, Cotton? Die entsprechende Warnung des County Sheriffs von Bergen ist doch in allen Bundesstaaten ringsum verbreitet worden -und nicht einmal, sondern fünf- oder sechsmal. Es kann praktisch keinen Lastwagenfahrer mehr geben, der nicht davon gehört hat. Warum hat dieser Mann trotz der Warnung angehalten?«
    Es war die Kardinalfrage. Die Antwort lag auf der Hand. Nur keiner von uns kam so schnell darauf.
    ***
    Abermals fing die Routinearbeit an. Untersuchungen, Vernehmungen, Ermittlungen. Fragen und keine Antworten, Protokolle und Auskunftsersuchen an benachbarte Polizei-Hauptquartiere. Von diesem Dienstagmorgen bis Mittwochnachmittag kamen wir kaum aus den Schuhen.
    Mr. High hatte uns sechs Kollegen zugeteilt und uns als Sonderkommission deklariert. Dadurch wurden wir im Labor und bei allen technischen Abteilungen stets bevorzugt abgefertigt. Das war nützlich, brachte uns aber keinen Schritt weiter.
    Wir schalteten elektronische Datenverarbeitungsanlagen ein.
    Wir ließen uns vom Elektrogehirn alle Raubüberfälle des letzten Jahres heraussuchen, gleichgültig, ob sie auf Landstraßen oder in Städten verübt worden waren. Achtundsechzig Alibis mussten nachgeprüft, Widersprüche aufgeklärt, Lügen entlarvt werden. Von den Highway-Mördern, wie sie nun schon die Fernseh- und Rundfunkstationen nannten, bekamen wir trotzdem keine Spur.
    Das Elektronengehirn stellte anschließend alle Verbrechen zusammen, die innerhalb des letzten Jahres auf den Highways von New Jersey, Connecticut, New York und Pennsylvania begangen worden waren. Abermals folgte die Kleinarbeit.
    Konnte ein Mann, der noch vor einem Jahr Personenwagen von den Parkplätzen an Highway-Raststätten gestohlen hatte, sich jetzt auf die Ladung von Lastzügen spezialisiert haben?
    Wir ließen die Karteien nach allen möglichen Gesichtspunkten neu und wieder neu auseinandersortierten, verglichen, suchten und spekulierten. Wir fingen dabei zwei berufsmäßige Autodiebe und konnten von den Kollegen in New Hampshire die dazugehörige Zentrale ausheben lassen, wo die Wagen für den Export nach Südamerika frisiert wurden. Dabei gingen dann insgesamt siebzehn Personen ins Netz. Ein ansehnlicher Erfolg - nur die Presse nahm kaum Notiz davon.
    Wir wussten schon nicht mehr, was ein Acht-Stunden-Schlaf überhaupt ist. Washington hatte uns weitere acht Kollegen zur Verstärkung unserer Kommission geschickt, aber eine einzige, noch so winzige Spur wäre uns lieber gewesen.
    Wie es bei solchen Kommissionen üblich ist, begann die Arbeit morgens mit einer gemeinsamen Dienstbesprechung, bei der die Aufgaben verteilt, und die Ergebnisse vom Vortag noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen wurden.
    Die Einsatzbesprechungen fanden im kleinen Sitzungssaal statt, der zu unserem Hauptquartier geworden war, da die vielen Leute nicht mehr in unserem Zwei-Mann-Office Platz finden konnten. An diesem Tag wollten wir anfangen, die Fahrtenschreiberkarten sämtlicher Lastkraftwagenbesitzer im Umkreis von hundertfünfzig Meilen zu prüfen. Die Täter mussten ja einen großen Lastzug benutzen, um die schweren Ladungen abtransportieren zu können. Das hätte eigentlich bedeutet, dass die Fahrtenschreiberkarten der Täter jeweils für die Tatzeit den Stillstand des Wagens anzeigen müssten. Aber wir mussten damit rechnen, dass hier gefälschte Karten vorbereitet worden seien.
    Trotzdem wollten wir die Überprüfung vornehmen, weil wir hofften, die Fälschungen könnten vielleicht einen kleinen Schönheitsfehler haben, den wir sofort erkennen würden. Da wir uns inzwischen in Bergen ein wenig auskannten und dort mit der Unterstützung des Sheriffs rechnen konnten, überprüften wir die Besitzer der Fernlaster aus dem Bergen County. Es war Freitagmorgen gegen halb zehn, als wir vom Distriktgebäude starteten.
    ***
    Wir fuhren durch den Lincoln-Tunnel und waren gerade in Richtung nach Bergen abgebogen, als vor uns plötzlich ein Polizist auf der Straße stand und heftig

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