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0359 - Meine Henkersmahlzeit

0359 - Meine Henkersmahlzeit

Titel: 0359 - Meine Henkersmahlzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es irgendwann einmal eine fürchterliche Rache geben würde. Wir hatten uns deshalb damals ein wenig gefürchtet, aber es kam nichts danach. Das Leben lief normal weiter. Ich lernte deine Mutter kennen und lieben. Wir heirateten, du wurdest geboren, ich eröffnete die Praxis, du wurdest grö ßer, wolltest kein Rechtsanwalt werden, was mich nicht gerade fröhlich gestimmt hat, aber von Samaran hörte ich nichts mehr.«
    »Und trotzdem bist du gekommen.«
    »Ja, John, denn gestern bekam ich einen Brief. Nein, das heißt, ein Telegramm aus London.«
    »Kann ich es sehen?« fragte ich.
    »Selbstverständlich.« Mein Vater holte es hervor, und ich las mit halblauter Stimme den Text. »Die Rache geht weiter. Samaran.«
    »Nun?« fragte mein Vater, als ich das Papier sinken ließ.
    Ich hob die Schultern. »Glaubst du daran?«
    »Ja.«
    »Ich ebenfalls.«
    Der alte Horace war überrascht, als er diese Antwort hörte und erst einen Schluck nehmen mußte. »So schnell, mein Junge kann man dich von einem Fall überzeugen?«
    »Im Prinzip nicht, Dad, aber ich bin bereits mit diesen Dingen konfrontiert worden.«
    »Wie? Mit Samaran?«
    »So kann man es sehen.«
    Mein Vater schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht so recht. Was hat Samaran mit dir zu tun?«
    »Eigentlich nichts oder alles.« Ich legte meine Hand auf die meines Vaters. »Hör zu, Dad. Hat dieser Akim Samaran irgendwann einmal die Chance bekommen, auch von mir eine Nachbildung zu machen?«
    »Du meinst, daß er eine Puppe von dir gemacht hat? Ein Kunstwerk, wie er immer sagte?«
    »Ja.«
    »Nein, John, nie! Das ist nicht vorgekommen. Gegen Samaran habe ich gewirkt, als du noch nicht auf der Welt warst. Ich war Anfang Zwanzig, er kaum älter…«
    »Und doch muß es später einmal so gewesen sein«, erklärte ich.
    »Wie kommst du darauf?«
    »Wenn ich dir das sage, hältst du mich für verrückt oder drehst einfach durch.«
    »Ich kann etwas vertragen. Zier dich nicht.«
    Sicher konnte mein Vater etwas vertragen. Aber was ich ihm da erzählte, riß ihn fast vom Stuhl. Sein Gesicht zeigte einen so starken Unglauben, wie ich es bei ihm noch nie erlebt hatte. Immer wieder schüttelte er den Kopf und meinte zum Schluß, als ich mit meinem Bericht am Ende war: »Das ist ja unglaublich, dann war es kein Bluff, und dieser verfluchte Akim Samaran hat schon mit seiner Rache begonnen.«
    »Es sieht so aus.«
    »Aber wieso kommt er dazu, dich als Jungen nachzumodellieren?«
    Ich lachte auf und hob die Schultern. »Das, mein lieber Dad, müßte ich dich eigentlich fragen.«
    »Und ich kann dir keine Antwort geben.«
    »Bist du sicher?«
    »Wie meinst du?«
    »Kann es nicht sein, daß man mich auch auf eine gewisse Art und Weise entführt hat, ohne daß Mutter und du es gemerkt haben?«
    »Ausgeschlossen.«
    Ich lächelte, als ich die Entrüstung meines Vaters sah. »Das hat mit der Verletzung einer Aufsichtspflicht nichts zu tun, Dad. Du konntest michnicht immer im Auge behalten. Ich glaube schon, daß irgendwann etwas geschehen ist, an das ich mich auch nicht mehr erinnern kann, weil ich es als Kind gar nicht so wichtig nahm.«
    »Das mag alles stimmen, John, dennoch will ich daran nicht glauben. Nein, Samaran kann dich nicht…«
    Ich schlug meinem Vater auf die Schulter und unterbrach seine Rede mit dieser Geste. »Ärgere dich nicht, Dad. Du bist gekommen, das finde ich gut, und dieser Samaran hat sich mir durch den kleinen John Sinclair ebenfalls schon gezeigt. Wir werden ihm gemeinsam auf die Spurkommen.«
    »Und wie willst du das anstellen?«
    »Indem wir die Vergangenheit durchwühlen, die auch in der Zukunft eine Rolle spielt.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Ich will es dir sagen, Dad. Du hast mir schon einen Hinweis gegeben. Wie hießen deine damaligen Partner noch?«
    »Fred Anderson und Simon Clarke.«
    »Und die wohnen in London?«
    »Ja. Beide sind Anwälte geworden. Ob sie allerdings noch arbeiten, weiß ich nicht. Bestimmt haben sie sich zurückgezogen.«
    »Sind auch Kinder da?«
    »Das kann ich dir nicht genau sagen. Bei Anderson ja. Er hatte eine Tochter bekommen.«
    »Clarke nicht?«
    »Wir müßten es herausfinden.«
    Mein Vater nickte entschlossen. Er stand auf, ohne sein Glas geleert zu haben. »Das werden wir auch, John. Wir kriegen es heraus, und wenn es das letzte ist…«
    Der Ober kam. Er wollte nicht nur kassieren, sondern hielt auch einen Briefumschlag in der Hand. »John Sinclair?« fragte er und schaute uns beide an.
    »Das bin

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