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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verrauchten, nach Whisky, Bier und Speisen riechenden Lokal. Die Luft war hier so dick, daß man sie in Würfel schneiden und zur Tür hinausschieben konnte.
    Die Wände – einst weiß – waren nikotinbraun. Ein bulliger Kanonenofen stand in der Mitte des Lokals, und das endlos lange Ofenrohr verlief quer über die Decke, denn dadurch war das Rohr gezwungen, die Wärme des hindurchströmenden Rauches abzugeben, bevor er in den Kamin kroch.
    Derzeit war der Ofen nicht in Betrieb. Dicke Biergläser standen auf seiner Platte, Männer lehnten daran, erzählten sich zotige Witze und tauschten Erlebnisse aus.
    Wer viel auf Achse ist, erlebt eine ganze Menge. Er ist aber auch auf den weiten Strecken sehr einsam, darum nimmt er Gelegenheiten wie diese wahr, um mit Gleichgesinnten zusammenzutreffen.
    Ein bärenstarker, bärtiger Bursche trat hinter die Wirtin, faßte unter ihren Armen durch und legte seine handkoffergroßen Hände auf ihre üppigen Brüste. »He, Ma Blankership, laß mal fühlen, ob die auch wirklich echt sind«, sagte er lachend, und alle Umstehenden lachten ebenfalls.
    »Natürlich sind sie echt«, sagte die dicke Frau und drehte sich um.
    »So echt wie die Backpfeife, die du jetzt kriegst!«
    Blitzschnell schlug sie zu. Da sie nicht schwach war, mußte der Truckfahrer den Schlag mit einem Schritt zur Seite abfangen. Jetzt brüllten seine Kollegen natürlich.
    »Soll ich noch jemandem eine knallen?« erkundigte sich Ma Blankership. Es war kein böser Ausdruck in ihren Augen, als sie sich umblickte.
    Der bärtige Fahrer massierte seine Wange. »Ich glaube, ich habe die Ohrfeige stellvertretend für alle meine Freunde gekriegt.«
    Die dicke Frau schüttelte den Kopf. »Nein, mein Lieber, die hast du dir selbst redlich verdient.«
    Sie raffte einige leere Biergläser zusammen und watschelte Richtung Tresen davon.
    »Hast du das gesehen?« fragte Paul Dunsay seinen Kollegen Mervyn Swift.
    Dieser nickte grinsend. »Ja, Ma Blankership hat einen verflixt harten Schlag am Leib. Ich glaube, mit der hätte es sogar ein Preisboxer schwer.«
    Swift war ein großer Mann, knorrig, hemdsärmelig, mit dichtem braunem Haar, breit in den Schultern, mit starken, muskulösen Armen.
    Seit zehn Jahren war er in diesem harten Geschäft, ohne behaupten zu können, als Ritter der Landstraße glücklich zu sein, aber der Job ernährte seinen Mann – und nicht einmal schlecht.
    Also hatte Mervyn Swift keinen Grund, sich eine andere Arbeit zu suchen, wenngleich er sich nicht vorstellen konnte, bis ans Ende seiner Tage mit diesen schweren Brummern durch die Gegend zu kutschieren.
    Er fuhr die ganze Insel rauf und runter. Selbst der nördlichste Zipfel von Schottland war ihm nicht fremd. Man konnte ihn nicht als einen schönen Mann bezeichnen, aber er hatte das gewisse Etwas, das bei Frauen ankam, und der Spruch »In jedem Städtchen ein Mädchen« gilt nicht nur für Handelsreisende…
    Paul Dunsay nuckelte an seinem Bier. »Was hast du geladen?«
    erkundigte er sich.
    »Sanitärgeräte. Und du?«
    »Du wirst es nicht für möglich halten – Hühner. Mann, ist das ein Gegacker, wenn du die Tür aufmachst.«
    Swift lachte. »So eine Ladung hat auch ihren Vorteil. Nehmen wir an, du bist mit acht Tonnen unterwegs und kommst zu einer Brücke, die nur sechs Tonnen aushält. Da schlägst du mit einem Knüppel gegen die Bordwand, alle Hühner flattern hoch, und du kommst ohne Schwierigkeiten über die Brücke.«
    »Bart«, sagte Dunsay nur.
    »Wie?«
    »Der Witz hat einen Bart.«
    »Ich dachte, du kennst ihn noch nicht.«
    Ein lautes Quieken schrillte durch die Kaschemme.
    »Hört sich an, als hätte jemand seine schweinische Fracht mit ins Lokal gebracht«, sagte Dunsay.
    »Würde hier drinnen nicht auffallen«, erwiderte Swift amüsiert.
    Sie drehten sich um und sahen ein brünettes Mädchen in verwaschenen Jeans, das sich gegen die Zudringlichkeiten eines häßlichen, laut lachenden Kerls wehrte.
    Der Mann schien acht Arme zu haben – wie eine Krake. Kaum hatte sich das Mädchen von einem Arm befreit, wurde sie schon von einem anderen wieder festgehalten.
    »Nun komm schon, Baby!« röhrte der Fahrer. »Hab dich nicht so, gib mir einen Kuß!«
    »Der möchte wohl, daß der Kleinen übel wird«, bemerkte Paul Dunsay.
    »Ja«, dehnte Mervyn Swift verstimmt. »Jock ist wirklich das reinste Brechmittel. Ich weiß nicht, was ich gegen ihn habe, aber so zuwider wie er ist mir niemand.«
    »Ich kann ihn auch nicht leiden.«
    »Tut dir das

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