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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mädchen nicht leid?« fragte Swift.
    »Doch, ein bißchen schon«, gab Dunsay zu. »Aber ich lege mich ihretwegen nicht mit Jock an. Der hat einen Schlag wie ‘ne Dampframme, hab’ ich mir sagen lassen.«
    »Das werden wir gleich sehen«, knurrte Mervyn Swift.
    Dunsay riß die Augen auf. »Du hast doch nicht etwa die Absicht… Junge, dieses Mädchen ist doch bloß ein Floh …«
    »Flöhe sind auch Menschen«, stellte Swift trocken fest.
    »Denk daran, daß du noch nach London fahren mußt. Jock schlägt dich krankenhausreif. Du gefährdest deinen Job!«
    Mervyn Swift tätschelte die Hand des Kollegen. »Laß mich nur machen. Du weißt, daß ich früher mal im Ring gestanden habe.«
    Paul Dunsay grinste. »Na schön, Merv, dann zeig mal, was du noch kannst.«
    »Für Jock wird’s reichen«, sagte Swift und stieß sich vom Tresen ab.
    Ma Blankership griff nicht ein. Ein Mädchen, das ihre Kaschemme betrat, mußte damit rechnen, von diesen rauhen Gesellen belästigt zu werden.
    »Kriege ich nun einen Kuß oder nicht?« keuchte Jock.
    »Du kannst ihn von mir haben«, sagte Mervyn Swift hinter ihm.
    Schlagartig war es still im Lokal. Für einen Sekundenbruchteil regten sich auch Jock und das brünette Mädchen nicht.
    Dann unternahm sie einen neuerlichen Befreiungsversuch, und da Jock sie nicht mehr so fest hielt, schaffte sie es diesmal. Der häßliche Driver verlor das Interesse an ihr.
    Jemand hatte es gewagt, ihn zu stören. Das gefiel ihm nicht. Das wollte er sich nicht bieten lassen. Langsam, wie in Zeitlupe, drehte er sich um.
    Es funkelte gefährlich in seinen Augen.
    »Sieh einer an, Mervyn Swift, der edle Ritter. Einen Kuß bietet mir der schwule Kopf an, habt ihr das gehört? Mann, Merv, das ist eine Überraschung für uns. Ich hätte nicht gedacht, daß du hinter süßen Jungs her bist.«
    Swift wandte sich an das Mädchen, das sich die Bluse richtete.
    »Besser, Sie gehen.«
    Sie schüttelte ihre Mähne aus dem Gesicht, holte ihre Sporttasche, die unter einen der Tische geflogen war, als Jock sie packte, und verließ Ma Blankerships Kaschemme.
    Niemand hinderte sie daran, das Lokal zu verlassen. Da Mervyn Swift erreicht hatte, was er wollte, beabsichtigte er, zu Paul Dunsay an den Tresen zurückzukehren.
    Aber damit war Jock nicht einverstanden. Als Swift sich umdrehte, rief Jock: »He, Merv!«
    Swift reagierte nicht.
    »Schwuler!« schrie Jock.
    Swift zeigte ihm die kalte Schulter.
    »Hör mal, ich wollte mit der Kleinen meinen Spaß haben«, knurrte Jock. »Du hast ihn mir verdorben. Also mußt du für die Puppe einspringen.«
    Swift dachte nicht daran, sich von Jock provozieren zu lassen. Er ging Richtung Tresen. Jetzt knisterte die Spannung schon. Swifts Art brachte Jock zur Weißglut.
    Er schäumte vor Wut, und er sah keinen Grund, sich zu beherrschen. Mit schweren Schritten stampfte er hinter Swift her. Seine Hand fiel hart auf dessen Schulter, er riß den Gegner herum.
    Swift hatte damit gerechnet. Die Faust war schon gehoben, und als Jock ihn mit Schwung umdrehte, schlug er zu. Knallhart, präzise und trocken. Er besaß immer noch ein schnelles, sicheres Auge.
    Jock nahm den Treffer voll, riß die Arme hoch und fiel um. Das Gebrüll, das er ausstieß, als er aufsprang, war ohrenbetäubend. Er wuchtete sich Swift entgegen, drosch nach ihm, vertraute auf seine große Kraft, mit der er bisher jeden Gegner bezwungen hatte.
    Doch diesmal war ihm das Glück nicht hold. Seine Schläge blieben zumeist in Swifts Deckung hängen. Außerdem tänzelte Swift ununterbrochen hin und her und war deshalb schlecht anzuvisieren.
    »Hör endlich auf mit dem albernen Herumgehopse und kämpfe wie ein Mann!« schrie Jock und stürzte sich auf Swift.
    Dieser federte leichtfüßig zurück, Jocks Pranken griffen ins Leere, und dann bezog er von Mervyn Swift soviel Prügel wie nie zuvor in seinem Leben.
    Jock war schließlich so gut wie k.o. stand aber immer noch auf den Beinen. Swift placierte seinen letzten Schlag, mit dem er Jock den Rest gab, ruhig und mit Bedacht.
    Er hatte Zeit.
    Kraftvoll fällte er den knorrigen Baum, und Paul Dunsay applaudierte und brüllte: »Wir haben einen neuen Champion!«
    Ma Blankership watschelte mit einem Krug kalten Wassers herbei.
    »Daß Jungs sich immer prügeln müssen.« Sie leerte den Krug über Jocks Gesicht aus. »Wenigstens ging diesmal nicht die halbe Einrichtung drauf«, sagte sie und kehrte hinter den Tresen zurück.
    »Mann, du warst großartig«, sagte Dunsay

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