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0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen

Titel: 0361 - Gangstermord vor hundert Zeugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gangstermord vor hundert Zeugen
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Ich ließ ihn noch ein wenig zappeln. Auch Phil sagte nichts. Greyton sah mit wachsender Unruhe von einem zum anderen. Schließlich meinte ich:
    »Sie haben recht, Greyton, wir wollen es kurz machen. Also, kennen Sie einen gewissen van der Moolen? Der Mann soll Holländer sein.«
    »Ich kenne viele Leute, ohne daß ich ihren Namen weiß«, knurrte Greyton mürrisch.
    Ich bemerkte, daß der Name ihm bekannt war. Greyton war leicht zusammengezuckt. Sein Gesicht verriet gespannte Aufmerksamkeit.
    »Sicher werden nicht viele Ihrer Bekannten auf der Straße ermordet. Das aber ist mit diesem van der Moolen geschehen. Vielleicht frischt dieser Hinweis Ihr Gedächtnis etwas auf. Also, wie ist es, kennen Sie den Mann?«
    Greyton schüttelte sofort heftig den Kopf, aber mir schien es, als geschähe diese Bewegung etwas zu heftig.
    »Muß Sie enttäuschen, ich weiß nicht, von wem Sie reden. Ich habe auch keine Ahnung, ob einer meiner Bekannten ins Gras gebissen hat. Interessiert mich auch nicht allzusehr, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Na gut«, lächelte ich freundlich, »dann werden Sie uns ins Distriktgebäude begleiten müssen. Wir werden dort Ihre Aussage zu Protokoll nehmen, dann können Sie wieder gehen. Vorausgesetzt natürlich, daß die Zeugen, die den Mord gesehen haben, nicht Sie als einen der Mörder identifizieren. Aber wenn Sie den Mann überhaupt nicht kennen, kann Ihnen ja nichts geschehen. Denn man bringt ja keine Leute um, die man nicht kennt, nicht wahr, Greyton?«
    Ich beobachtete genau die Wirkung meiner Worte, denn ich wollte sehen, wie Greyton darauf reagierte.
    Er sprang, wie von einer Tarantel gestochen, aus seinem Sessel auf. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Haben Sie überhaupt einen Haftbefehl?«
    »Wer spricht denn hier von Verhaftung?« meinte Phil. »Wir wollen Sie lediglich in unser Office mitnehmen, damit Sie das zu Protokoll geben, was Sie uns hier erzählt haben. Das mit der Gegenüberstellung kann Sie doch nicht weiter stören, denn Sie haben doch nichts zu befürchten, oder?«
    Der Mann wollte eine schnelle Antwort geben, biß sich aber im letzten Moment auf die Lippen. Schweigend starrte er uns an. Schließlich war er zu einem Ergebnis gekommen. Er machte ein paar Schritte zur Tür und sah mich an.
    »Ich werde mich doch nebenan umziehen dürfen, oder paßt euch das auch nicht?«
    Er hatte schon die Türklinke gepackt, als Phil plötzlich seine 38er Smith and Wesson Special in der Hand hielt.
    »Damit wir uns gleich richtig verstehen, Greyton«, lächelte Phil ihn an. »Ich werde Sie begleiten. Sie sehen sicher ein, daß wir uns Sorgen um Ihr Wohlbefinden machen, stimmt’s?«
    Greyton zeigte ein wutverzerrtes Gesicht.
    Phil war gerade im Begriff, sich aus dem Sessel zu erheben, als von der Tür eine leise, eiskalte Stimme kam.
    »Bleib, wo du bist, Bulle, und laß die Kanone fallen! Ich habe den Finger am Abzug. Das gilt auch für deinen Kollegen. Wenn ihr Dummheiten macht, knallt es. Also los, laß das Schießeisen fallen, bevor ich ärgerlich werde.«
    Mit einem dumpfen Poltern ließ Phil seine 38er auf den Teppich fallen.
    Ihm blieb keine andere Wahl. Die Stimme an der Tür verhieß uns keinen Spaß.
    Ich nahm die Situation noch nicht sehr tragisch. Im Gegenteil, ich war ziemlich neugierig, wer der unbekannte Mann war, der uns mit seiner Pistole in Schach hielt.
    »Das war im letzten Augenblick«, grinste Morris Greyton mit einem triumphierenden Blick auf Phil und mich, »du hättest keine Sekunde später kommen dürfen, Miles.«
    Phil blinzelte mir kurz zu. Auch er wußte nun, daß der Mann an der Tür Miles Beathy war. Ein weiterer Beweis dafür, wie heiß unsere Spur war.
    »Halt deinen Mund, Morris, vielleicht gibst du den Bullen hier gleich meine Adresse«, zischte Beathy wutbebend. Die Tatsache, daß sein Kumpan ihn mit dem Namen angeredet hatte, schien ihm nicht zu passen. »Verschwinde jetzt, mit den Schnüfflern werde ich allein fertig. Du weißt, wo wir uns nachher treffen!«
    Morris Greyton knurrte einen Fluch und verschwand hinter der Tür. Nun kam Miles Beathy in unser Blickfeld.
    Er mochte dreißig Jahre alt sein. Das Doppelkinn, die in rosigem Fett beinahe verschwindenden Schweinsaugen und seine übermäßig füllige Gestalt ließen ihn nicht gerade für das Titelfoto einer Illustrierten geeignet erscheinen.
    Seine Augen waren fast nicht mehr zu sehen, als er sich mit einem breiten Grinsen uns zuwandte.
    »Es tut mir wirklich leid«, höhnte er, »aber ich

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