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0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es auch einen Ausweg geben.
    Hinter ihm entstand ein Geräusch. Er drehte sich um und sah ein Kristallgeschöpf auf sich zukommen. Das unheimliche Wesen besaß nichts, was mit einem Kopf verglichen werden konnte, sondern bestand nur aus einem Rumpf, aus dem Arme und Beine ragten. Der Kristallroboter bewegte sich unbeholfen, aber schneller als ein Mensch.
    Beriot rannte zum Kristall in der Mitte der Halle zurück. Weil er geschickter war als sein Verfolger, konnte er seinen Vorsprung halten, in dem er ständig den Kristall umrundete.
    Seine Blicke suchten jene Stelle der Wand ab, von wo der Kristallroboter gekommen war. Er schätzte die Entfernung und sagte sich, daß er eine gute Chance hatte, vor seinem Gegner dort zu sein.
    Dann stürmte er quer durch die Halle. Das Kristallwesen warf sich herum und stakste auf seinen Beinstümpfen hinter Beriot her. Der Terraner blickte sich nicht um. Als er kurz vor der Wand war, sah er, daß sie keine Öffnung besaß. Beriot duckte sich und entkam dadurch einem Schlag mit einem Kristallarm. Beriot ahnte, daß ein einziger Schlag, der seinen Kopf traf, ihn töten konnte.
    Er rannte an der Wand entlang. Sein Widersacher war gegen die Wand geprallt, hatte aber jetzt das Gleichgewicht wiedergefunden und die Verfolgung aufgenommen.
    Da fand Beriot den Ausgang. Er schlüpfte aus der Halle und fand sich in einem schwach beleuchteten Gang wieder, dessen Decke aus leuchtenden Kristallen bestand. Der Boden des Ganges war auf einer Seite wie poliert, auf der anderen Seite strömte ein Kristallfluß. Beriot erinnerte sich, daß die Kristallroboter diesen Fluß als Transportband benutzten, und sprang mit einem Satz darauf. Sofort versank er bis zu den Knien in erbsengroßen Kristallen. Der Fluß kam zum Stillstand. Beriot bemühte sich, seine Beine freizubekommen. Als er aufblickte, sah er in wenigen Metern Entfernung den Kristallroboter heranstampfen. Die winzigen Kristalle klirrten, als Beriot sich freistrampelte. Bevor er sich aufrichten konnte, war sein Verfolger heran. Das fast drei Meter hohe Monstrum holte mit einem Bein aus. Beriot wurde an der Hüfte getroffen und zwei Meter davongeschleudert. Er landete unsanft auf den Kristallen.
    Fast im gleichen Augenblick stabilisierte sich die Oberfläche des Transportbandes, und Beriot wurde mit zunehmender Geschwindigkeit davongetragen. Ein paar Meter hinter ihm stand der Kristallroboter wankend auf dem Band. Er war bei dieser Geschwindigkeit offenbar nicht in der Lage, etwas gegen Beriot zu unternehmen.
    Der Physiker gab sich keinen Illusionen hin. Wahrscheinlich konnte dieses eigenartige Beförderungsmittel kontrolliert werden, und so mußte er damit rechnen, an eine Stelle gebracht zu werden, wo man ihn leicht überwältigen konnte.
    Beriot spannte sich und rollte seitwärts vom Band. Von der Geschwindigkeit mitgerissen, prallte Beriot heftig gegen die Gangwand und blieb einen Augenblick wie betäubt liegen.
    In einer voreiligen Reaktion versuchte sein riesiger Feind das Band ebenfalls zu verlassen. Er verlor das Gleichgewicht und wurde mit voller Wucht gegen die Wand geschleudert. Mit ohrenbetäubendem Lärm zersprang er in Tausende von kleinen Kristallen.
    Heftig atmend richtete Beriot sich auf. Im Augenblick drohte ihm keine Gefahr. Trotzdem mußte er einen Ausweg suchen. Es kam darauf an, daß er ins Freie gelangte, wo er sich der Kontrolle der Kristalle leichter entziehen konnte. Er hoffte, daß nicht der ganze Planet von unterirdischen Räumen und Gängen durchzogen war.
    Beriots Nachteil war, daß er nicht wußte, in welche Richtung er sich wenden mußte. Wenn er Pech hatte, verirrte er sich immer tiefer in einem Labyrinth unter der Oberfläche eines fremden Planeten.
    Zum Glück schienen die Abwehranlagen auf dieser Welt keine große Variationsmöglichkeiten zu besitzen, so daß er es immer mit den gleichen Gegnern zu tun haben würde.
    Beriots Gedanken kehrten einen Augenblick zu den ungelösten Fragen zurück, und er überlegte, ob die seltsamen Kristallwesen regenerierte Okefenokees sein konnten. Aber das war zu phantastisch.
    Wußten die wiederbelebten Zwerge inzwischen von seiner Anwesenheit? Wenn ja, warum griffen sie dann nicht ein?
    Beriot biß sich auf die Unterlippe. Er mußte jetzt handeln. Der lange Gang bot ihm nicht viele Möglichkeiten. Inzwischen war das Kristallband wieder zum Stillstand gekommen, aber Beriot hütete sich, es noch einmal zu betreten. Er hielt sich auf dem glatten Teil des Gangbodens.
    Im Grund

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