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0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beriot aus. Wahrscheinlich wurde ein neuer Angriff gegen ihn vorbereitet. Bisher war er nur entkommen, weil seine Gegner offenbar nicht in der Lage waren, ihre Angriffe zu koordinieren. Außerdem hatte man ihn unterschätzt. Beriot lehnte sich gegen die Wand. Eine kleine Rast tat ihm gut. Er befürchtete, daß er sich tief unter der Oberfläche des fremden Planeten befand. Es schien ihm undenkbar, daß er jemals das Freie erreichen würde. Sein wissenschaftlich geschultes Gehirn, das nach der Regenerierung noch exakter als zuvor arbeitete, beschäftigte sich noch immer mit dem Rätsel der wiedererweckten Okefenokees. Vielleicht hing Beriots Leben nur davon ab, daß er eine Erkenntnis gewann und sie für seine Zwecke benutzte.
    Beriot gab sich einen Ruck und begann nach einem Ausgang aus dieser Halle zu suchen. Noch immer gab es keine Anzeichen für die Anwesenheit neuer Feinde. Der Physiker entdeckte einen mannshohen Durchgang. Er gelangte in einen Gang, wo sich eines jener rätselhaften Kristallbänder befand. Mit geringer Geschwindigkeit floß es an Beriot vorbei.
    Beriot beschloß ein Risiko einzugehen, und betrat die Transportstraße. Er wurde den Eindruck nicht los, daß der Gang nach oben führte. Aus den Wänden ragten schillernde Kristallsäulen. Beriot wurde immer sicherer, daß das Material, aus dem der gesamte Planet zu bestehen schien, eine starke Ähnlichkeit mit dem wertvollen Howalgonium hatte, das die Terraner aus der Großen Magellanschen Wolke kannten. Beriot erinnerte sich daran daß die Kristallagenten der Perlians in größerer Zusammenballung zu logischem Denken fähig gewesen waren. Dies schien auch auf die Kristalle dieser Welt zuzutreffen.
    Der Physiker wurde den Eindruck nicht los, daß die Kälte an Intensität gewann. Sein Umhang verhinderte, daß er fror. Er schätzte, daß etwa eine Stunde seit seiner Flucht vor den Kristallkäfern vergangen war, als er das Ende der Transportstraße erreichte.
    Beriot stand in einer halbrunden Öffnung und sah ins Freie. Er begriff sofort, daß er sich an einem Berghang befand und in eine riesige Ebene blickte, die von Kristallen übersät war. Über den Himmel spannten sich goldene Ringe, die langsam zum Horizont wanderten und dann verschwanden. Es gab noch eine Reihe anderer Leuchterscheinungen.
    Beriot trat einen Schritt näher an den Abhang heran. Jetzt erkannte er, daß er sich in einem riesigen Gebirge aufgehalten hatte, das auf Grund seiner Form niemals natürlichen Ursprungs sein konnte.
    Neben Beriot ergoß sich das Kristallband wie ein Wasserfall in die Tiefe. Als der Physiker sich über den Abhang beugte, konnte er sehen, daß die kleinen Kristalle tief unter ihm aufsprangen und in alle Richtungen verstreut wurden.
    Das vorherrschende Licht war blau. Beriot bezweifelte nicht länger, daß er sich im Zentrumsgebiet von M-87 befand. Der Planet war in das bekannte blaue Leuchten eingehüllt.
    Beriot konnte keine Sonne entdecken, und er vermutete, daß sie vielleicht auf der anderen Seite der Berge lag. Er befand sich auf einer ungewöhnlichen Welt. Hier besaßen andere Gesetze Gültigkeit als auf den meisten anderen Planeten. Der größte Teil der Leuchteffekte, die er beobachten konnte, wurde wahrscheinlich von hyperenergetischer Strahlung ausgelöst. Beriot bedauerte, daß er sich als Flüchtling auf diesem Planeten befand. Wenn er eine entsprechende Ausrüstung und viel Zeit gehabt hätte, wäre diese Welt der ideale Platz für die Untersuchung von hyperenergetisch beeinflußter Materie gewesen. Gerade das war ein Gebiet, auf dem die terranischen Forscher nicht weiterkamen, weil ihnen einfach bestimmte Grundlagen fehlten.
    Beriot straffte sich. Er durfte keinen Augenblick vergessen, daß sein Leben bedroht war.
    Er blickte den Abhang hinab. Er wußte nicht, ob er bei der herrschenden Kälte den Abstieg schaffen würde, aber er wollte es wenigstens versuchen. Sein Gefühl sagte ihm, daß er unten in der Ebene sicherer war als hier im Kristallgebirge.
    Der Kristallstrom neben ihm kam zum Stillstand. Beriot kümmerte sich nicht darum. Er ließ sich auf den Boden sinken und schob sich langsam über den Rand des Ganges auf den Abhang hinaus.
    Bevor er jedoch mit dem Abstieg beginnen konnte, materialisierte unmittelbar vor ihm der Fremde.
     
    10.
     
    Sie waren am Fuß des geheimnisvollen Kristallgebirges angekommen. Obwohl die Männer des Einsatzkommandos noch immer von den Robotern getragen wurden, zeigten sie auffällige

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