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0362 - Der Irre und der Tote

Titel: 0362 - Der Irre und der Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genommen waren seine Bemühungen lächerlich, denn er konnte nicht hoffen, auf die Dauer am Leben zu bleiben oder gar zu entkommen. Er wußte weder, wovon er sich ernähren, noch wohin er sich wenden sollte, wenn er wirklich die Außenwelt erreichte. Er war bereits jetzt zum Tode verurteilt. Trotzdem wollte er nicht aufgeben. Vielleicht ergab sich eine unerwartete Chance.
    Beriot hoffte auf ein Eingreifen der regenerierten Okefenokees. Die Zwerge mußten sich irgendwo aufhalten. Auf Kliban und Pompeo Posar hatten sie sich als friedliebende Wesen gezeigt, und Beriot wollte nicht daran glauben, daß das nach ihrer Wiedererweckung anders sein könnte.
    Plötzlich setzte sich das Kristallband wieder in Bewegung. Es lief schneller als zuvor, und Beriot ahnte, daß es neue Feinde herantrug. Er mußte sich beeilen, einen Ausweg aus diesem Gang zu finden. Das Band war viel zu schnell, als daß er es hätte betreten können.
    Beriot begann zu rennen. Er wunderte sich über seine körperliche Kondition. Die Regenerierung hatte ihm offenbar nicht nur einen besseren Körper, sondern auch größere Kraftreserven verliehen.
    Obwohl er längere Zeit keine Nahrung zu sich genommen und einen Kampf hinter sich hatte, fühlte er sich nicht erschöpft.
    Er wußte nicht, wie lange seine Regenerierung gedauert hatte, deshalb war er sich auch nicht darüber im klaren, vor wieviel Tagen er die CREST IV verlassen hatte. Wahrscheinlich hatte Perry Rhodan nach ihm suchen lassen. Beriot wußte aus den Gesprächen seiner Ärzte, daß eine Korvette der CREST IV einer Flotte von Transmittersärgen gefolgt war. Das Beiboot hatte wahrscheinlich keinen Erfolg gehabt, denn es war undenkbar, daß die Särge ohne jede Sicherheitsvorkehrungen durch die Galaxis M-87 flogen.
    Beriot erreichte einen seitlichen Ausgang und blieb stehen. Er blickte zurück und sah weit hinter sich einige Kristallroboter auf dem Band herankommen. Bei der augenblicklichen Geschwindigkeit des Bandes würden sie die Stelle, an der Beriot sich jetzt befand, in wenigen Sekunden erreicht haben.
    Was immer ihn in anderen Räumen erwartete: Hier konnte er auf keinen Fall bleiben. Ohne Zögern betrat Beriot den Durchgang. Er gelangte in eine Halle, die von zahlreichen am Boden liegenden Kristallbrocken beleuchtet wurde. Im Mittelpunkt der Halle sah Beriot etwas, das auf den ersten Blick wie ein Springbrunnen aussah, sich aber beim Näherkommen als ein großes Gestell mit rundem Querschnitt entpuppte, das aus nichtleuchtenden Kristallen bestand.
    Von irgendwoher kam eiskalte Luft. Beriot erschauerte. Er bewegte sich auf das Gestell zu und untersuchte es. Im schüsselförmigen Mittelteil entdeckte er einige Gewänder, die aus einem ihm unbekannten Material bestanden und leicht fluoreszierten. Anhand ihrer Größe ließ sich nicht erraten, wer ihre Träger waren, denn für einen Okefenokee waren sie zu groß, während sie Beriot für seinen eigenen Bedarf zu klein erschienen. Trotzdem nahm er den größten Umhang heraus und schlüpfte hinein. Das Kleidungsstück reichte ihm bis zu den Knien, aber er empfand sofort wohlige Wärme am gesamten Körper, und sogar seine Füße erwärmten sich.
    Bevor er das Gestell weiter untersuchen konnte, wankten drei Kristallungeheuer in die Halle und kamen auf ihn zu.
    Beriot, der sich in dem fremdartigen Kleidungsstück sofort besser fühlte, stieß eine Verwünschung aus und ergriff die Flucht.
    Vor sich glaubte er eine Bewegung zu erkennen. Ein dunkler Schatten schien gerade noch wegzuhuschen, als Beriot auf ihn zukam. Der Wissenschaftler nahm an, daß er sich getäuscht hatte, denn im Licht der Kristalle sahen alle Gegenstände unwirklich und gespenstisch aus. Er hatte jetzt auch keine Zeit, sich um geheimnisvolle Schattengebilde zu kümmern, denn seine Verfolger waren dicht hinter ihm.
    Beriot spürte keine Furcht, obwohl ihm sein nüchtern arbeitender Verstand sagte, daß seine Lage immer bedrohlicher wurde.
    Vor ihm am Boden tauchte eine runde Öffnung auf, und Beriot sprang hinein. Er schlug hart auf, dann begann er in die Tiefe zu gleiten. Er versuchte sich festzuhalten, aber seine Hände fanden keinen Halt. Es war inzwischen vollkommen dunkel um ihm herum geworden. Er bezweifelte, daß die Kristallriesen, die ihn verfolgt hatten, den gleichen Weg wie er nehmen würden, denn ihre Körper waren zu hart und unbeweglich, um ohne Schaden hier durchzukommen.
    Die rasende Abwärtsbewegung verlangsamte sich, und Beriot schloß daraus, daß es nun nicht

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