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0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

0362 - Der Mann mit der eisernen Faust

Titel: 0362 - Der Mann mit der eisernen Faust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mann mit der eisernen Faust
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verknittertes Männchen ein.
    Ich warf ihm einen erstaunten Blick zu, denn ich hatte ihn noch nie gesehen.
    Er verstand meinen Blick, machte eine komische Verbeugung und sagte mit einer Stimme, die zu seiner Figur passte: »Ich bin Dr. Milonetti, Vertrauensarzt der Boxsportkommission.«
    Ich dankte und stellte Phil und mich vor.
    »Haben Sie die Boxhandschuhe schon sichergestellt?«, wandte ich mich dann an Captain Andrew.
    Statt einer Antwort deutete er mit einer Handbewegung in eine Ringecke, wo an dem Pfosten zwei Boxhandschuhe hingen. Daneben stand ein Patrolman, der die Dinger wie seinen Augapfel bewachte.
    »Keine Einlagen, kein doppelter Boden«, kommentierte der Captain. »Wir werden die Handschuhe allerdings noch völlig auseinandernehmen. Aber es ist mit fairen Mitteln gekämpft worden.«
    »Wo ist der Tote?«, wollte ich wissen.
    Andrew deutete auf den Ambulanzwagen, der vor der Ausfahrt stand.
    »Wir haben Tiranas Magen ausgepumpt«, berichtete der Doc, »das Laborergebnis müssen wir natürlich noch abwarten. Aber ich glaube nicht, dass wir dabei etwas ermitteln werden, was auf starke Doping-Mittel hinweisen könnte. Das hätte ich nämlich bereits festgestellt.«
    »Haben Sie schon eine Obduktion veranlasst?«, wollte ich wissen.
    »Selbstverständlich, das haben wir«, sagte der Dicke eifrig.
    »Lassen Sie dem FBI auch einen Bericht zukommen«, bat ich und wandte mich dann an den Captain.
    »Wo steckt eigentlich Flobert?«
    »Er ist in seiner Kabine«, antwortete der Captain. »Ich habe einen meiner Leute bis zum vorläufigen Abschluss der Untersuchungen in der Kabine des Boxers postiert. Aber ich glaube, wir können Flobert jetzt nach Hause schicken.«
    »Sind die anderen Leute, die mit den Boxern zu tun hatten, schon weg?«
    »Ein Teil ja«, sagte der Captain seelenruhig. »Wir konnten mit unserer Arbeit sofort nach dem bekannt werden des tragischen Unfalls beginnen, weil ich mit meinen Leuten im Gebäude war. Deswegen ging alles ganz schnell und reibungslos. Einige Betreuer und Helfer sind noch hier. Sie werden in den Kabinen sein, falls Sie sie noch sprechen wollen.«
    Ich hatte ein komisches Gefühl im Magen. Der Captain wusste nicht, dass wir wegen des Mordes an Floberts Manager Rudington besonders misstrauisch waren und dass wir nicht so recht an einen Sportunfall glauben wollten. Aber die vorläufigen Ermittlungen gaben nicht den geringsten Hinweis auf ein Verbrechen.
    Ich kletterte aus dem Ring und schob mich durch den Kreis von Polizisten. Den Weg zu den Kabinen kannte ich. Ich federte die Treppe rauf. Phil kam hinter mir her.
    Die Treppe mündete in einen langen Flur, dessen Wände aus kahlem Beton waren. In weiten Abständen brannten an der hohen Decke nackte schwache Birnen.
    Von dem Hauptflur gingen mehrere Nebengänge ab. Überall waren Türen. Hier waren der technische Hilfsstab untergebracht und die Kabinen der Boxer.
    Die Flure lagen wie ausgestorben da. Im zweiten Gang kamen wir an einer Tür vorbei, hinter der wir Stimmen hörten. Wir suchten die Türen mit den Aufschriften der beiden Boxer, die vor einer halben Stunde noch im Ring gestanden hatten. Dann sahen wir den Eingang, an dem ein großes Plakat mit dem Bild des toten Boxers klebte.
    Ich blieb einen kleinen Augenblick stehen, um mir das Bild flüchtig zu betrachten. Phil stand neben mir.
    Da hörten wir Schritte!
    Schritte, die schleichend näher kamen. Sie verstummten einen Moment, dann klangen sie näher.
    Ich gab Phil ein Zeichen, lautlos schlichen wir uns bis zur Ecke zurück.
    Vorsichtig peilte ich um den Mauervorsprung.
    Der Gang war leer.
    Und trotzdem hörten wir die schleichenden Schritte. Wir hörten sie deutlich.
    Der Mann musste in dem Labyrinth von Gängen ganz in der Nähe sein.
    Ich huschte den Gang bis zur nächsten Ecke hinunter, sah aber wieder nichts.
    Ich entdeckte die Tür zu Floberts Kabine.
    Dann gewahrte ich den Schatten. Die Schritte hatten aufgehört.
    Der Schatten verhielt an der Ecke des Ganges, dann sah ich ihn in den Flur gehen, an dessen erster Abzweigung ich stand. Ich blickte auf einen großen Kasten, der wie ein Sicherungsschrank für die Lichtversorgung aussah.
    Der Mann entfernte sich von meinem Versteck. Ich blinzelte hinter der Ecke hervor und sah den Rücken des Mannes.
    Plötzlich entdeckte ich, dass der Mann einen Gegenstand in der rechten Hand hielt.
    Ein langes, blitzendes Messer.
    Der Mann war genau vor dem Kasten stehen geblieben, der wie der Sicherungskasten aussah.
    Mit ein paar

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