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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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pirsche mich zu Fuß weiter. Astaroth kann nicht mehr weit von hier entfernt sein.«
    »Paß auf dich auf«, bat sie.
    Er grinste.
    »Laß lieber du dich nicht überraschen, okay?« Er küßte sie, dann stieg er aus und bewegte sich weiter vorwärts, der Spur nach. Er war gespannt, wann und wo er Astaroth so nah kommen würde, daß es nicht weiter ging. Er hoffte, daß seine Abschirmung hielt. Irgend etwas plante der Dämon. Aber was wollte er hier in der Einsamkeit?
    Zamorra hoffte, daß er es bald erfahren würde. Dann konnte er sein weiteres Handeln danach einrichten.
    ***
    Dachs überlegte, ob einer der Bediensteten das Kaminfeuer in Brand gesetzt haben konnte. Aber das war ausgeschlossen. Die Leute waren zuverlässig, sie handelten nicht eigenmächtig. Dennoch begann Dachs nachzufragen. Aber die Antwort lautete in jedem Fall »nein«.
    Als Van Clane und seine Freundin im Kaminzimmer erschienen, berichtete er ihnen von dem seltsamen Vorfall. Van Clane wechselte einen raschen Blick mit Janet Cook.
    »Möchtest du, daß ich dich nach Houston bringe?« fragte er. »Es ist vielleicht besser, du übernachtest in einem Hotel, solange diese seltsamen Vorfälle hier nicht geklärt sind.«
    »Ich möchte aber nicht in einem Hotel übernachten«, widersprach sie.
    »Ich möchte in deiner Nähe sein.«
    »Selbst auf die Gefahr hin, daß auch morgen Skelette in der Badewanne liegen oder ein Kamin sich von selbst entzündet?«
    »Ich glaube«, sagte Janet, »es handelt sich um einen Spuk und nicht um die Tat eines Verrückten.«
    »Jetzt fängst du auch schon mit Spuk an?«
    »Gibt es eine andere Erklärung für die Sache mit dem Bildschirm?«
    Van Clane nickte. »Allerdings. Denn Gespenster und moderne Technik – das paßt nicht zusammen.«
    »Aber man sagt doch, jedes richtige englische Schloß habe auch ein Gespenst«, wandte sie ein.
    »Aberglaube«, erwiderte er. »Glaubst du im Ernst an so einen Unsinn?«
    »Ich weiß nicht, woran ich glauben soll«, gestand sie. »Eigentlich kann es so etwas nicht geben. Andererseits kann sich kein Mensch erklären, wie dieses Skelett in die Badewanne gekommen ist. Und…« Sie verstummte.
    »Was, und?« hakte Van Clane nach.
    »Nichts. Ich bleibe hier. Wenn die Nacht vorbei ist, reden wir noch einmal darüber.«
    »Du wirkst ja plötzlich richtig mutig«, sagte er und küßte ihre Wange.
    »Das hat mit Mut oder Feigheit nichts zu tun«, widersprach sie. »Du solltest wissen, daß ich nicht so schnell vor irgend etwas davonlaufe und mich auch nicht unbedingt leicht erschrecken lasse. Nur die Sache im Badezimmer heute nachmittag… das war einfach zu überraschend, zu schockierend. Aber solange nicht mehr passiert, als daß mir ein Schreck eingejagt wird… Adam, ich habe mich wieder gefangen. Laß uns den Abend genießen, ja?«
    Er nickte. »Natürlich, Janet.« Aber insgeheim befürchtete er, daß es weitere Zwischenfälle geben würde, die sich nicht erklären ließen. Dabei mußte es eine Erklärung geben!
    Eine, die so ungewöhnlich war wie die Vorfälle selbst.
    Aber an diesem Abend geschah nichts mehr…
    ***
    Astaroth wartete in der Dunkelheit.
    Alles war ruhig. Nicht einmal ein Windhauch regte sich in der verfallenen Hütte in der Einsamkeit, die seit dreizehn Jahren niemand mehr bewohnen wollte. Der Mann, dem sie gehört hatte, hatte hier den Freitod gewählt. Er war ein Halbindianer gewesen, und irgendwie schien so etwas wie ein Fluch über der Hütte zu liegen. Niemand beanspruchte das Erbe, und so verfiel das Gebäude immer mehr.
    Es war genau der rechte Ort für ein Treffen…
    Astaroth befand sich hier, weil er darum gebeten worden war. Ein dringlicher Hilferuf hatte ihn erreicht und ihn neugierig gemacht.
    Unter normalen Umständen folgte Astaroth einer Beschwörung nur, wenn sie mit Blutzwang durchgeführt wurde, oder wenn er es selbst wollte. Wer da glaubte, den Dämonenfürsten für eine Nichtigkeit herbeizitieren zu können, wurde meist enttäuscht – entweder, indem Astaroth überhaupt nicht reagierte, einen Untergebenen entsandte oder den Beschwörer kurzerhand umbrachte. Astaroth war viel zu mächtig und zu hochrangig, um sich mit Kleinigkeiten abzugeben.
    Aber wenn ihn kein Sterblicher rief und seine Unterstützung erflehte, sondern einer, der seit langer Zeit tot war – dann war das etwas anderes.
    Astaroth war begierig zu erfahren, welche Bedeutung hinter dieser Angelegenheit steckte.
    Er war dem Ruf gefolgt und hatte die sieben Kreise der Hölle

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