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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ich bin einverstanden.«
    »Ich bin heute in bester Stimmung«, verriet der Dämon, ohne den Grund dafür darzulegen – seinen Sieg oder Teilsieg über Zamorra. »Deshalb gewähre ich dir meine Gunst zu diesem von dir gering genannten Preis. Begleiche ihn, und meine Macht wird mit dir sein. Doch ich werde sie dir sofort wieder entziehen, wenn ich merke, daß du meine Forderungen nicht zu erfüllen gewillt oder fähig bist.«
    Unversehens wechselte er in eine andere Sprache über. Eine Sprache, die so alt ist wie das Universum und die von keines Menschen Kehle in Laute geformt werden kann. Worte, von denen jedes Einzelne das namenlose Grauen in sich birgt und die Macht des Satans. Mit den Worten der magischen Dämonensprache verlieh Astaroth Sir Parcival die Macht, die dieser erfleht hatte.
    »Doch verrate mir noch eines«, bat Astaroth schließlich. »Ich beobachtete dein Tun während der letzten Stunden. Als du hierher kamst, wirktest du schwach. Doch am Tage, im hellen Sonnenlicht, bewirktest du Dinge, die jedem anderen Geist unmöglich gewesen wären. Wie kommt das, Parcival? Willst du es mir erklären?«
    »Sicher, hoher Herr«, wisperte Sir Parcival. »Zu tief verankert in mir sind die Wurzeln, die mich an die Heimat binden. Meine Heimat ist Wales in Europa. Und jenes Land befindet sich fast auf der anderen Seite der Erdkugel. Dort aber gilt eine andere Zeit, verschieden von der, die hier gerechnet wird. Wenn es hier hell ist, liegt meine Heimat im Dunkel der Nacht, und ich kann stark sein am Tag, der hier vergeht.«
    »Das also ist es«, murmelte Astaroth. »Nun, Parcival – hast du meine Erlaubnis, dich zurückzuziehen.«
    »Ich danke dir, großer Astaroth«, heulte Sir Parcival wie der Wind und eilte von dannen. Astaroth aber fand, daß die Zeit seines Aufenthaltes in der Welt der Sterblichen vorbei sei. Er drehte sich einmal um die eigene Achse, schrie die Zauberformel und stampfte mit dem linken Fuß auf.
    Schwefeldampf breitete sich aus. Und Astaroth fuhr zur Hölle.
    ***
    Nicole zuckte zusammen, als der Schatten neben demWagen auftauchte.
    Dann erkannte sie Zamorra. Er öffnete die Tür und ließ sich auf den Beifahrersitz sinken. Tief atmete er durch.
    »Alles in Ordnung?« fragte Nicole. Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Fahr los«, bat er. »Es besteht keine Gefahr mehr. Sie sind fort.«
    »Sie?«
    »Beide. Astaroth und Sir Parcival.«
    Nicole verschluckte sich. »Du redest irre, Chef und Geliebter. Hast du wirklich Parcival gesagt?«
    »Und ob. Nun fahr schon. Ich sehe in einer Vision ein riesiges breites Bett vor mir, in dem ich schlafen möchte.« Er deaktivierte nacheinander Dhyarra-Kristall und Amulett, ein deutliches Zeichen für Nicole, daß es tatsächlich keine Bedrohung mehr gab. Schulterzuckend ließ sie den Motor an, schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr zum Highway und zur Stadt zurück. Währenddessen berichtete Zamorra.
    Er hatte sich im Dunkeln den Weg weiter entlang getastet, der nach einer Viertelmeile bereits zu einem Feldweg wurde. Sie hatten also gerade noch rechtzeitig angehalten. Nur wenig später fand Zamorra das vereinsamte Anwesen; ein überwuchertes Grundstück und das halbverfallene Haus. Hier war die Aura des Dämons am deutlichsten. Er befand sich im Gebäude.
    Die doppelte Abschirmung wirkte. Astaroth bemerkte nicht, daß sein Erzfeind Zamorra sich in der Nähe befand. Und so gelang es Zamorra, die Unterhaltung der beiden seltsamen Wesen zu belauschen und anschließend auch unerkannt wieder zurückzukehren.
    »Das heißt also, Sir Parcival hat einen Pakt mit Astaroth geschlossen, damit er sein Castle wieder zurückversetzen und sich an diesem Adam Van Clane rächen kann… und er soll eine Seele verderben«, faßte Nicole zusammen. »Na, das werden wir doch wohl in den Griff kriegen.«
    »Stell es dir nicht zu einfach vor«, warnte Zamorra. »Sir Parcival verfügt jetzt über Astaroths Kraft. Er ist verdammt gefährlich. Wir werden es nicht leicht haben. Und ich habe das dumpfe Gefühl, daß wir ziemlich schnell handeln müssen, wenn wir noch etwas retten wollen.«
    »Aber doch nicht etwa noch heute nacht?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ganz so verrückt bin ich auch nicht«, sagte er. »Ich brauche Schlaf und Ruhe. Wenigstens etwas, so daß ich wieder halbwegs fit bin. Immerhin ist schon Mitternacht. Ich kann mich nicht ständig auf kräftigende Zaubertränke verlassen. Irgendwann rächt sich alles, auch das…«
    »Nett, daß du’s auch mal einsiehst«,

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