Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
sagte Nicole. »Wir können nicht überall sein und überall eingreifen, und schon gar nicht jederzeit. Wir können uns nicht zerreißen.«
    In letzter Zeit hatten sie es oftmals versucht, und Zamorra war bis an die Erschöpfungsgrenze des Todes gegangen… manchmal. Es konnte auf Dauer nicht so weitergehen. Und er selbst wußte das nur zu gut.
    »Morgen rufe ich Rob an«, sagte er. »Dann sehen wir weiter.«
    ***
    Janet Cook hatte noch lange wachgelegen. Unwillkürlich hatten sowohl Van Clane als auch sie darauf gewartet, daß irgend etwas passieren würde. Aber es passierte nichts, und irgendwann schlief Janet ein. Sie träumte von Skeletten, die einen bunten Reigen um sie tanzten und sie auslachten. Irgendwann wichen die Träume.
    So spät Janet eingeschlafen war, so spät wachte sie auch auf.
    Sie öffnete verwirrt die Augen. Helles Sonnenlicht drang durch das halb geöffnete Fenster. Draußen zwitscherten Vögel.
    Drinnen war alles ruhig.
    Janet wandte den Kopf und warf einen Blick auf die Digitalanzeige der Uhr. Sie erschrak. Es war schon Mittag! Zwölf Uhr durch! So lange hatte sie hier gelegen und geschlafen?
    In Adams Armen hatte sie schließlich Ruhe gefunden, spät in der Nacht. Die Arme waren nicht mehr da. Nun, Adam konnte nicht bis in den hellen Tag hinein schlafen. Er hatte eine ziemlich große Firma zu leiten. Er pflegte gegen sieben Uhr morgens aufzustehen, sein Fitneßprogramm abzuspulen und um neun in der Firma zu erscheinen. Diese Angewohnheit hatte er beibehalten, obgleich er mit dem Beziehen des Castle sein Büro hierher verlegt hatte. Doch er wollte sich erstens täglich seinen Mitarbeitern zeigen, und zweitens waren auch des öfteren Informationen und Entscheidungen vor Ort nötig, die er nicht über das Telefon oder die Computerleitung treffen konnte.
    Er mußte ganz behutsam gegangen sein, um sie nicht zu wecken. Janet lächelte und rollte sich auf die linke Seite.
    Das Bett neben ihr war aber nicht leer. Da lag jemand.
    »He«, stieß sie verblüfft hervor. »Hast du etwa verschlafen, Adam?«
    Sie griff nach seiner Schulter, berührte sie. Er lag mit dem Rücken zu ihr. Sie zog ihm die Decke fort – und erstarrte.
    Das war nicht Adam.
    Neben ihr in Adams Bett lag ein Fremder. Zottiges, weißgraues Haar, ein muskelbepackter, gedrungener Oberkörper…
    Sie wich zurück, flüchtete aus dem Bett. Mit dem Rücken zur Schrankwand konnte sie nicht mehr weiter. Im gleichen Moment, von der Berührung und dem Wegziehen der Decke geweckt, fuhr der Fremde hoch.
    Er wirbelte im Bett herum und sprang dabei auf. Woher er die riesige Keule hatte, begriff Janet einfach nicht. Aber dieser Kerl mit der gedrungenen Gestalt eines Neandertalers schlug blindlings zu.
    Die Wucht seines Schlages riß ihn herum, ließ ihn wieder aufs Bett taumeln.
    Janet floh in Richtung Badezimmer. Sie schlug die Tür hinter sich zu.
    Im nächsten Moment krachte die geworfene Keule dagegen. Dann rammte ein schwerer Körper gegen das massive Holz.
    Das Schloß hielt dieser Beanspruchung nicht stand. Die Tür flog auf, schlug herum bis gegen die Wand. Janet hetzte mit einem Schrei zur anderen Tür, die in ihr eigenes Schlafzimmer führte. Da war der Unheimliche schon bei ihr, dieser zottelhaarige Urzeit-Krieger mit den Armmuskeln, die so dick waren wie Adams Oberschenkel. Er riß Janet an der Schulter herum, griff dann in ihr Haar und hielt sie daran fest. Die Keule wirbelte durch die Luft, direkt auf sie zu.
    Janet riß das Knie hoch, traf damit. Doch der Unheimliche reagierte nicht darauf, wie erwartet. Aber direkt über ihrem Kopf fing er die schwungvoll herabsausende Keule ab, stieß Janet von sich zur Wand und lachte höhnisch.
    Sie keuchte. Langsam stapfte der Unverwundbare auf sie zu. Janet duckte sich, stieß sich von der Wand ab und flitzte unter seinem Arm hinweg. Er drehte sich noch, und sie spürte den Luftzug seiner Keule, als sie wieder zurück ins Schlafzimmer hetzte. Im Laufen erwischte sie ihre Bluse, die über einer Sessellehne hing, und floh in Adams Wohnzimmer.
    Die Tür blieb offen. Sie würde dem Unheimlichen ohnehin keinen Widerstand leisten. Janet sah die Sprechstelle der Anlage, mit der das gesamte Castle eingerichtet war, und hieb auf die Taste. »Hilfe!« schrie sie. »Helft mir, schnell! Er ist hier…«
    Instinktiv sprang sie von der Sprechstelle fort zur Tür. Gerade noch rechtzeitig. Die Keule flog, traf und zerschmetterte das Gerät. Funken sprühten. Dann raste der Neandertaler mit der

Weitere Kostenlose Bücher