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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Totenschädel von gestern abend auf dem Bildschirm vor sich, sah den Schirm implodieren. Was, wenn es jetzt wieder geschah und es keine Illusion war?
    Er würde wieder nach Houston müssen, um dort zu arbeiten. Es war vielleicht überhaupt besser, das ganze Büro dorthin zurückzuverlegen.
    Er hatte es sich als einen Traum vorgestellt, und in seiner Vorstellung hatte es auch funktioniert. Die Praxis aber zeigte jetzt die ersten Schwierigkeiten.
    Wahrscheinlich würde er hier nie wie der ihn Ruhe arbeiten können. Das Erlebnis saß zu tief…
    »Okay«, murmelte er. »Dann lassen wir es eben.« Janet würde zwar nicht so begeistert sein, daß er noch einmal in die Stadt fuhr – sie hielt das ständige Hin und Her für Zeitverschwendung. Aber der Tag war noch nicht zu Ende.
    Er schaltete die Anlage in seinem Büro wieder ab und erhob sich. Er ging durch den Vorraum und öffnete die Tür zum Korridor. Dort draußen standen rechts und links die Ritterrüstungen.
    Obgleich er Llanfayr Castle erst vor vier Tagen bezogen hatte, hatte er sich an diese Dekoration bereits gewöhnt.
    Er zog die Tür hinter sich zu und wandte sich nach rechts.
    Im gleichen Moment packte die Rüstung rechts neben ihm zu. Scheppernd kamen ihre Arme hoch. Die Eisenfinger der Handschuhe legten sich um Van Clanes Hals. Die andere Hand riß ihn herum, preßte ihn gegen das Brustteil der Rüstung.
    Van Clane versuchte die Eisenhand von seinem Hals zu entfernen. Er setzte einen Judogriff an, aber der blieb wirkungslos. Dem Texaner wurde die Luft knapp. Er trat zu und erwischte den Standfuß der Rüstung, schob ihn schwungvoll beiseite. Die Rüstung verlor den Halt und stürzte.
    Sie riß Van Clane mit sich zu Boden, aber der Griff lockerte sich. Van Clane konnte sich befreien. Die Rüstung wollte sich über ihn werfen. Er riß das Knie hoch und stieß sie beiseite. Der Kontakt mit dem Metall schmerzte teuflisch. Eine Schmerzwelle durchraste den Ölmann. Er rollte sich zur Seite. Gerade noch rechtzeitig. Wo er gerade noch gelegen hatte, hackte eine Hellebarde in den Teppich. Die zweite Rüstung griff in das Geschehen ein!
    Van Clane hatte keine Zeit sich zu fragen, was die Gestalten belebte.
    Er griff zu und bekam die Hellebarde zu fassen, die der Gegner wieder hochriß. Halb aufgerichtet packte er sie mit beiden Händen, legte alle Kraft in seine Bemühung und benutzte die Waffe als Hebel. Die Rüstung wurde krachend gegen die Wand geschleudert und löste sich in ihre Bestandteile auf.
    Der andere Gespensterritter war ebenfalls wieder auf die Beine gekommen und zog nun das lange Schwert aus der Scheide. Van Clane ließ die Hellebarde durch seine Hände gleiten und traf mit der Spitze den Brustharnisch der Rüstung, trieb sie zurück. Dann kantete und hebelte er der Rüstung das Schwert aus dem Eisenhandschuh. Es flog durch die Luft und setzte seinen Weg durch die Fensterscheibe fort nach draußen.
    Van Clane packte die blinde Wut.
    Er legte noch einmal alle Kraft in seinen Angriff und rammte die Hellebardenspitze, die sich dabei verbog und abplattete, durch den dünnen Harnisch!
    Die Rüstung polterte schwer zu Boden.
    Van Clane atmete tief durch und ließ die Hellebarde fallen. Jetzt erst erkannte er, was er getan hatte.
    Er war erleichtert, als er sah, daß sich niemand in der Rüstung befand.
    Der Getroffene wäre jetzt tot gewesen. Aber die Rüstung war leer, ebenso wie die andere.
    Leer… ?
    Aber wieso hatten sie sich dann bewegen können? Und die Bewegungen, die Angriffe, die Berührungen waren verdammt hart und echt gewesen.
    Gerade so, als steckten Menschen in den eisernen Gehäusen…
    Van Clane zwang sich zum ruhigen Atmen. Er zog seine ramponierte Anzugjacke wieder zurecht und zupfte an der Lederschnur seines Bolo-Ties, der amerikanischen Country-Version der Krawatte. Schon wieder ein unerklärlicher Vorfall!
    Van Clane berührte einige Rüstungsteile mit dem Fuß. Er suchte nach einer Erklärung für diesen Vorfall, aber wie zuvor fand er auch diesmal keine. Dennoch wollte er Spuk nicht akzeptieren. Übersinnliche Erscheinungen paßten einfach nicht in sein Weltbild.
    »Ich fürchte, die Einweihung wird verschoben werden müssen«, murmelte er. »Nicht auszudenken, wenn einem der Gäste etwas zustößt…«
    Nicht jeder vermochte so schnell zu reagieren wie Van Clane selbst.
    Oder wie Janet, die von der Neandertaler-Erscheinung gejagt worden war!
    Van Clane tastete nach seinem Hals, Fast hätte die Rüstung es geschafft, ihn zu

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