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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er.
    »Wonach suchen Sie eigentlich, Sir?« wollte Dachs wissen.
    »Nach Spuren, die unsichtbar sind«, erwiderte Zamorra. »Der nächste Vorfall war in Mister Van Clanes Büro, nicht wahr?«
    »Der Computer«, sagte der Butler. »Er implodierte, war aber hinterher unbeschädigt.«
    »Schauen wir ihn uns an«, sagte Zamorra.
    In Van Clanes Büro ließ er sich am Schreibtisch nieder. Er betrachtete die Anlage anerkennend. Ein wenig kannte er sich mit EDV-Anlagen aus. Im Château Montagne hatte er vor der Teilzerstörung selbst über einen Computer verfügt, der ihm eine Menge Arbeit abgenommen hatte.
    Das Ding hier war entschieden moderner. Und leistungsfähiger. Nun, Zamorra hatte seine Anlage nie richtig ausgereizt. Ihn hatte vorwiegend Speicherkapazität interessiert. Um wirtschaftliche Verflechtungen und Logistik hatte er sich nie zu kümmern brauchen.
    Er berührte mit dem Amulett den Bildschirm.
    Es leuchtete schwach auf. Gleichzeitig begann auch der desaktivierte Monitor zu leuchten.
    Dachs machte große Augen. »Was tun Sie da? Was ist das?«
    Zamorra antwortete nicht.
    »Er lotet es aus«, sagte an seiner Stelle Nicole. Das sagte dem Butler natürlich auch nichts.
    Zamorra erkannte schwarzmagische Schwingungen. Das Gerät war beeinflußt worden. Aber es gab keine Spur, die von ihm zu Sir Parcivals Geist führte. Entweder war Sir Parcival so teuflisch schlau, daß er alle Spuren verwischte, weil er eine Para-Verfolgung einkalkulierte, oder es war noch etwas anderes im Spiel. Zur Zeit der Bildschirm-Implosion indessen konnte er noch nicht über Astaroths Kräfte verfügt haben.
    Zamorra erhob sich. »Dann werde ich mir mal die Ritterrüstungen ansehen«, sagte er. Vorhin war er daran vorbei gegangen. Er hatte Jones, der auf sie aufpaßte, nur kurz zugenickt.
    Er trat wieder auf den Korridor hinaus.
    Die beiden Rüstungen standen wieder, ordnungsgemäß aufgebaut, und mit Schwert und Hellebarde bewaffnet, rechts und links vor der Tür.
    Und Jones war verschwunden.
    ***
    Janet Cook war es leid, ihre Erlebnisse immer wieder und wieder zu berichten.
    Das konnte Adam genauso tun. So hatte sie sich ziemlich schnell wieder abgesetzt. Da war zwar in den Augen dieser neuen Spezialisten etwas; das Vertrauen und Sicherheit ausstrahlte, aber was half ihr das?
    Die seltsamen Spukerscheinungen waren unangenehm, und sie wurden nicht dadurch angenehmer, daß sie sich immer wieder daran erinnern sollte.
    Und was konnten diese Spezialisten schon mehr sehen als ihre Kollegen zuvor?
    Janet suchte wieder die Bibliothek auf. Sie wollte selbst nach Spuren suchen. Die Fledermaus-Ungeheuer waren aus den oberen Regalen hervorgestürmt.
    Vielleicht gab es da Schlupflöcher.
    Unsinn, schalt sie sich im nächsten Moment selbst. Die Möglichkeit hätte bestanden, wenn nicht die gesamte Burg in Wales zerlegt worden wäre. Da wären diese Löcher niemandem entgangen.
    Aber wenn man sie für normal gehalten und nicht einmal in den Bauplänen eingezeichnet hatte? Schlamperei kam überall vor…
    Sie rückte einen Sessel an eine Stelle, wo Fledermäuse aufgetaucht waren, und stieg hinauf. Der Sessel war schwer genug, daß sie sich auf die Rückenlehne stellen konnte, ohne daß das Sitzmöbel umkippte. So hoch hinauf mußte sie auf jeden Fall, um nachsehen zu können, was sich in und hinter den Wandregalen verbarg. Die obersten zwei Reihen waren ringsum in der Bibliothek leer. Das waren sie schon in Wales gewesen.
    Also war es durchaus möglich, daß es dort etwas gab, mit dem niemand rechnete.
    Janet reckte sich hoch. Sie verwünschte die Tatsache, daß ausgerechnet dies einer der recht hohen Räume war. Im allgemeinen waren die Menschen früherer Jahrhunderte entschieden kleinwüchsiger gewesen.
    Das schlug sich auch in der Architektur nieder. Die meisten Räume waren niedriger, als man sie heute baute. Aber ausgerechnet die Bibliothek gehörte neben den Festsälen und einigen anderen Räumen zu den hoch gebauten. Hier hatte man wohl auf kleinem Raum möglichst viel Stellfläche schaffen wollen.
    Jetzt konnte sie gerade oben über die oberste Regalkante blicken. Aber da war nichts zu sehen.
    Plötzlich schwankte sie leicht. Ihre Hand tastete nach einem Halt, bekam einen Buchrücken zu fassen. Trotzdem mußte sie abspringen, um nicht zu stürzen. Federnd kam sie neben dem Sessel auf. Das Buch, an dem sie sich festgehalten hatte, wurde aus dem Regal gerissen und schlug neben ihr auf.
    Die Seiten gingen aus dem Leim.
    »Verflixt…«
    Sie hob sie

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